Im Beisein des THW-Landesbeauftragten für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, Marcus Hantsche (l.) wurde beim TH Ahrweiler gefeiert und geehrt. Christian Niemeyer (5.v.r.) erhielt das Silberne Ehrenzeichen für seinen Einsatz nach der Flut, Horst Marquardt (7.v.r.) ist schon fünf Jahrzehnte THW’ler.
AHRWEILER. TW. Die Ursprünge des Technischen Hilfswerk gehen auf das Jahr 1950 zurück, zwei Jahre später gab es den offiziellen Auftrag der seinerzeit in Koblenz entstandenen Hilfsorganisation. Bereits im Jahr 1953 wurde der hiesige Ortsverband gegründet. Oder besser: am 15. Januar 1953 erblickte in der THW Bundesschule in Marienthal ein Ortsverband mit zwei Stützpunkten in Bad Neuenahr und Dernau das (Blau-)Licht der Welt. 70 Jahre und fünf Monate später wurde groß gefeiert.
Dabei blickte der aktuelle und gerade wiedergewählte Ortsbeauftragte Marco Schmieding auf die Anfänge in Marienthal zurück, als man nur einige Schaufeln besaß und einen „einachsigen Dreiseitenkipper“ – also eine Schubkarre. Heute sei man als THW alt, aber keineswegs in die Jahre gekommen, überließ Schmieding die Festansprache dem THW-Landesbeauftragten für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, Marcus Hantsche.
Hantsche berichtete aus der THW-Geschichte, sprach über eine aktuell komplizierte Weltlage, aber vor allem über die Flutkatastrophe von 2021, die die bundesdeutsche THW-Welt doch um einiges veränderte. Hantsche war seither oft beim Ortsverband Ahrweiler, den es schwer getroffen hatte und dessen Führungsspitze es auch privat ebenso schwer traf. Und dennoch habe der Ortsverband Ahrweiler Verantwortung übernommen, auch soziale Verantwortung. Erst vor kurzem seien die Strukturen noch einmal angepasst worden, Ahrweiler bestehe nun aus einem Technischen Zug, einem OV-Stab und einer großen Jugendgruppe, deren Stärke auch Landrätin Cornelia Weigand und dem Ersten Beigeordneten der Kreisstadt, Peter Diewald, imponiert, wie beide betonten. Dabei erinnerte die Landrätin an die Stunden der Flut, an heldenhafte Hilfeleistungen, die Leben retteten und an so manche atypische Rettungsaktion. Und Peter Diewald sprach die so selbstverständlich erscheinenden Hilfeleistungen nach der Flut, die „Typen“ im THW, aber auch eine „Nachbarschaftshilfe“ für Ahrweilers Schützen an.
Im Rahmen der Feier galt es, verdiente THW’ler zu ehren, die zehn, 20, 25 oder 30 Jahre dabei sind. Langen Applaus gab es für Horst Marquardt, der seit 50 Jahren zur THW-Familie gehört. Moritz Poser, Marc Hammer und Stefan Arnold erhielten goldene Helferabzeichen und für ihren beispiellosen Einsatz nach der Flutkatastrophe wurden Lukas Sebastian mit dem bronzenen und Christian Niemeyer mit dem silbernen Ehrenzeichen ausgezeichnet. Niemeyer sei unter anderem „Verbindungsperson für alles“ gewesen, so Marcus Hantsche. „Das alles war und ist ohne das Team im Hintergrund nicht möglich“, entgegnete der so hoch Geehrte.