Der beleuchtete "Dom" in Hemmessen
BAD NEUENAHR.GW. Zum Jahrestag der Flut war die Hemmessener Kapelle am vergangenen Donnerstag bis Mitternacht geöffnet. Die Hemmessener St. Sebastian und St. Antoniuskapelle war stimmungsvoll hergerichtet und lud zum Innehalten ein.
„Den eigenen Gedanken nachgehen, gedenken, beten oder einfach nur in Ruhe da zu sein und Kerzen zu entzünden“, so die Intention von "verbundenanderahr", eine Initiative des Dekanats Ahr-Eifel. Sie vernetzt Menschen, Initiativen und Engagement über die Grenzen von Orten, Konfessionen und politischen Gesinnungen hinweg und ermöglicht ein „Umeinander-Wissen“. Sie unterstützt dabei, lebendige Heimat zu schaffen und zu gestalten, geografisch wie geistlich.
In der Kapelle befindet sich auch eine kleine Flutopfergedenkstätte für die elf Personen, die in Hemmessen ums Leben kamen. „Der Jahrestag der Flutkatastrophe stellt für viele einen Einschnitt dar. Diese Nacht hat Existenzen ausgelöscht, Menschen das Leben gekostet, Erinnerungen fortgespült. Die Betroffenen werden auf ihre Weise mit dem Abend umgehen. Er wird Erinnerungen hochspülen, vielleicht Ängste und Sorgen. Vielen macht er deutlich, wie viel schon in diesem Jahr passiert ist und zugleich, dass das Tal und seine Menschen immer noch weit von einer neuen Normalität entfernt sind. Trauer, Wut, vielleicht auch Dankbarkeit und Innehalten, Rückschau und der Blick nach vorne - das alles kann seinen Platz auch vor Gott finden.“
Die Kapelle war am Gedenkabend besonders beleuchtet.