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Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ausgabe 3/2024
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Milan I. herrscht über die Ahrweiler Karnevalisten

Prinz Milan I. (l.) erhielt von Bürgermeister Guido Orthen alle möglichen Stadtschlüssel.

Prinz Milan I. (r.) erhielt von seiner Vorgängerin Ingrid I. den 1935 gefertigten Zachaies.

Jetzt kennt jeder seine Rolle: Prinz Milan ließ die närrisches Paragraphen verlesen.

Sehr zum Wohle: ohne Sekt geht es bei den Lästerschwestern Theresa Steffes (l.) und Carolin Groß nicht.

Künftig Leibgarde des Prinzen: die großen Funken der AKG.

Der Bauunternehmer ließ es schon zur Proklamation bei der Prunksitzung krachen

AHRWEILER. TW. Jetzt haben auch Ahrweiler und die traditionsreiche Ahrweiler Karnevalsgesellschaft (AKG) eine neue Tollität. Am Sonntag kurz nach 15 Uhr fielen die beiden Samtsäcke auf der Bühne im ausverkauften Helmut-Gies-Bürgerzentrum. Zum Vorschein kam ein stattlicher Prinz Milan I. (Kacavenda) mit einem strahlenden Adjutanten Marco Killian. Die Überraschung war gelungen und mehr als 600 Narren jubelten dem neuen närrischen Herrscher zu. Die neue Tollität wird in diesem Jahr 50 Jahre alt und erfüllte sich als echter Ahrweiler Jung einen Traum. Und Milan, der Ovvehöde Jung, ließ es gleich einmal gewaltig krachen. Kaum hatte Bürgermeister Guido Orthen vor lauter Ehrfurcht einen ganzen Satz Stadtschlüssel für Rathäuser aller Art übergeben und Ex-Tollität Ingrid I. ihrem Nachfolger den Zachaies überreicht, da holte Milan I. aus: Das „Sternchen“ werde künftig als Regierungs-Bauwagen närrisches Quartier, die „Großen Funken“ wurden zur persönlichen Leibgarde, die AKG-Spitze „Udo & Udo“ muss den Prinzenwagen am Rosenmontag begleiten und dem Volk Kölsch und Flönz reichen. Familie und Mitarbeiter haben im „Zoch“ Milan dem Baumeister zu huldigen. All seine Wegbegleiter, ob Ovvehöde Jonge, Schützen oder die ABC-Fußballer werden sich im Karneval der Rotweinmetropole wiederfinden, ordnete Milan I. in seinen närrischen Paragraphen an. Alles steht unter dem Motto: „Kamelle im Herzen und Musik im Blut – In Ahrweiler bau ich op wiess und ruut.“

Die Integration der Proklamation in das Programm der Prunksitzung erwies sich für die Ahrweiler Narren als Volltreffer. Von der ersten Minute an konnte das Präsidium mit Carolin und Udo Groß den bunt kostümierten Narren einen Knaller nach dem anderen präsentieren. Die AKG-Familie füllte samt Spielmannszug traditionell zum Auftakt die Bühne bis auf den letzten Quadratzentimeter und machte dann artig Platz für den tanzenden Nachwuchs. Abschied nehmen hieß es für Prinzessin Ingrid (Derra) und ihre Adjutantin Dagmar (Platz). Da wurden schnell die letzten Orden verteilt, und zwar an die Nachfolger. Für Prinz Milan hieß es nach aufreibender Proklamation: Platz nehmen in einem angemessenen Thronsessel. Von hier aus konnte er sich die Tanzqualitäten seiner neuen Leibgarde anschauen, musste aber auch gleich ein paar „nette Worte“ der Ahrweiler Lästerschwestern Carolin Groß und Theresa Steffes über sich ergehen lassen. Die hatten Sponsoring durch einen örtlichen und weltweit agierenden Brausehersteller ausgemacht und rausbekommen, dass Milan dort einmal mit weißem Bart die Rolle des „Santa Claus“ übernehmen werde. Überhaupt war kaum jemand vor Ahrweiler bekanntestem Bütten-Duo sicher, egal ob Klangwelle, Aloisiusjugend oder die neue indische Küche in Ahrweiler, alle bekamen ihr Fett weg. Auch die Stadtzeitung als einzige Zeitung, die seit 35 Jahren von hinten nach vorne gelesen werde.

War bei den Lästerschwestern noch absolute Ruhe angesagt, ließen Jeckediz das Bürgerhaus musikalisch erbeben. Das war ein perfekter Übergang zum kölschen Part des Nachmittags. „Klomann Motombo“ oder Achnes Kasulke traten ans Mikrofon und ließen einen Knaller nach dem anderen raus. Die Fidelen Sandhasen der „Großen Kölner“ ließen die Mädchen bis unters Hallendach fliegen und begeisterten mit tollen akrobatischen Tanzeinlagen. Auch musikalisch wurde noch einiges geboten, dafür sorgten die Nachwuchs-Musiker von „Fiasko“ und zum Finale am frühen Sonntagabend „Lupo.“