Der SV Bachem sagte an, was zählt.
Hell erleuchtete Lesehelfer unter ebenso bunten Schirmen.
Zum Wohle: für die Besucher am Wegesrand war immer ein Schluck zu haben.
Für Weinkönigin Merle (r.) und ihre Prinzessinnen blieb nur die Fahrt in geschlossener Kutsche.
Nicht ganz hoch oben, aber immerhin auf einem Faß thronte der Weingott.
Alles im Griff: Weingott Bacchus alias Bernd Walther.
Da kommen sie, das Geheimnis der Weinregentinnen ist gelüftet.
Weinkönigin Merle erhielt die Krone von ihrer Vorgängerin Lena und darf sich nun Weinkönigin von Bachem nennen.
BACHEM. TW. FestiWein - so nannte Bachem in diesem Jahr sein Weinfest, dass am vergangenen Wochenende viele Menschen in den kleinen Weinort südlich der Ahr lockte. Dort hatte Lena Knieps drei Jahre lang die Krone der Bachemer Weinkönigin getragen, ehe sie diese am Freitagabend an ihre Nachfolgerin übergeben durfte. Erst Corona, dann die Flutkatastrophe hatten die Amtszeit der Regentinnen unfreiwillig verdreifacht. Wer neue Weinkönigin sein würde, blieb bis kurz vor der Proklamation ein Geheimnis, dass nur der Arbeitskreis um die Vorsitzende Melanie Giffels kannte. Erst als sich die Weinköniginnen des Ahrtals mit Wunderkerzen in der Hand zum Spalier formierten, wurde das Geheimnis gelüftet: Merle Kurth heißt die neue Regentin Bachems. Der 22-jährigen Weinwirtschafts-Studentin stehen zwei Prinzessinnen zur Seite, nämlich die gleichaltrige Sarah Schumacher und die ein Jahr jüngere Julia Gansewig. Alle drei nennen bei der Frage nach ihrem Lieblingswein den Bachemer Frühburgunder. Mit der Übergabe der Krone und der Proklamation hieß es am Freitagabend auf der Bühne für Lena Knieps und ihre Prinzessinnen Janina Rosello-Tormo und Christina Ismar Abschied vom Ehrenamt der Weinkönigin zu nehmen. Erste Gratulanten der neuen Regentinnen waren vor zahlreichen Gästen am Bachemer Backes Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen und Bachems Ortsvorsteher Uli Stieber.
Das Bachemer Weinfest hieß in diesem Jahr „FestiWein“, schon der Name deutete auf ein Festival mit viel Musik hin. Auf drei Bühnen waren an den drei Tagen insgesamt 14 Bands und Musiker zu erleben. Da war für jeden etwas dabei, von den Goldbach Musikanten über Oldies mit den „Serious Bros“ bis hin zu irischer Folkmusik. Dazu luden Winzer und Genossenschaften an ihre Stände ein, kredenzten dort nicht nur den Bachemer Frühburgunder. Der aber fand bei herbstlichen Temperaturen, die eher zum Verzehr roter Weine einluden, viel Absatz. Mit Preisen ab 14 Euro für die Flasche gestalteten die Gastgeber ihre Preislisten sehr moderat, die Gäste dankten es ihnen mit entsprechendem Weingenuss.
Ging es an den drei FestiWein-Tagen vor allen Dingen vor den Bühnen am Backes und auf der Königsstraße buchstäblich rund, so verteilten sich die Menschen am Abend des dritten Festtages im ganzen Ort. Allerdings sorgte Dauerregen ab dem späten Nachmittag dafür, dass es am Abend nur ein paar hundert Gäste waren, die sich zumeist unter Schirmen den „Weinlesezug der 10.000 Lichter“ nicht entgehen lassen wollten. Mit diesem Weinfestzug in der Dunkelheit hebt man sich in Bachem seit vielen Jahren von anderen Wein- und Winzerfesten ab. Mit im Zug waren zahlreiche Weinmajestäten dieses Jahres aus dem Ahrtal und vergangener Jahre auch Bachem. Leider verhinderte der Regen, dass sie in ihren Cabrios offen durch den Frühburgunderort fahren konnten. Dennoch ließ man sich die gute Laune nicht verderben. Das galt auch für die Bachemer Vereine. Egal ob Sportverein, Winzerstammtisch oder Karnevalisten – sie waren dabei und feierten ihre Weinregentinnen, die in geschlossener Kutsche von zwei Pferden durch den Zug geleitet wurden. Bacchus Bernd Walther nahm sogar auf einem Fass unter freiem Himmel Platz. Musikanten aus dem Brohltal, der Kreisstadt, der Eifel und der Grafschaft sorgten dazu für beste Laune.