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Amtsblatt der VG Hagenbach
Ausgabe 3/2024
Seite 3
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Seite 3,4


ich wünsche Ihnen allen, ein mit wenig Sorgen und mit vielen glückliche Momenten bestücktes friedliches neues Jahr 2024.

„Lassen Sie uns auch künftig den Respekt vor unserm Gegenüber stets bewahren. Lassen Sie uns zusammenrücken und uns gegenseitig unterstützen. Ich bin zuversichtlich, dass wir dann die neuen Herausforderungen, die sich teilweise bereits abzeichnen, auch wieder gut und gemeinsam stemmen können: Packen wir gemeinsam an für unsere Verbandsgemeinde!“ Mit diesen Worten hatte ich bei den Neujahrsempfängen in Scheibenhardt, Berg und Hagenbach meine Neujahrsansprachen beendet.


Gerne übermittle ich Ihnen nachfolgend Auszüge aus den Neujahrsansprachen in den Ortsgemeinden:

Was erwartet uns in 2024?

Ich denke, wir alle schauen gespannt in die Zukunft, in einigen Bereichen mit Vorfreude, aber in einigen Bereichen auch mit einer gewissen Sorge.

Früher gab es eine Krise, dann kam die nächste. Es gab dazwischen immer wieder eine Pause. Es gab Zeit zum Verarbeiten und Durchatmen bevor die nächste Krise kam.

Wir stehen nun aber seit fast vier Jahren ständig und ununterbrochen „unter Strom“. Wir sind seit Beginn der Corona-Krise im März 2020 in einem Dauer-Krisenmodus. Eine Krise wird nicht durch eine andere abgelöst, nein - es gibt zeitgleich zahlreiche Konflikte, Notlagen, Kriege.

Durch die vielfältigen Möglichkeiten von social media sind wir überall ganz nah dabei.

Wir erhalten täglich - ja sogar stündlich Berichterstattungen aus der ganzen Welt: von Kriegen und Krisen, von Hungersnot, Leid und Elend, Terroranschlägen, Bombardierungen, Erdbeben.

Sie werden jetzt sicher überrascht sein, wenn ich behaupte: Genau dieser Blick in die Welt, sollte uns positiv und dankbar stimmen. Sie fragen sich jetzt sicherlich Warum?

Es sind aktuell wahrlich auch bei uns keine rosigen Zeiten. Dennoch behaupte ich: wir können positiv und dankbar sein und zwar aus folgendem Grund:

Wir sind schon auch von den Auswirkungen der Kriege und Krisen betroffen, aber: und das ist das Wesentliche: wir sind NICHT MITTENDRIN!

Bei uns muss keiner Hunger leiden, jeder hat ein Dach über dem Kopf, wir wachen nicht durch Bombenalarm auf und müssen um unser Leben rennen, keiner von uns muss die Heimat verlassen.

Ich bin dankbar dafür, und in Anbetracht der großen Leiden und des Elends in vielen Teilen der Welt, sollten wir hier in Deutschland und insbesondere hier in unserer liebenswerten VG Hagenbach den Blick auf ein halb volles und nicht auf ein halb leeres Glas richten.

Jetzt denken vielleicht einige: wie lange noch? Wie lange noch geht es uns gut?

Oder einige denken: bei uns liegt doch auch einiges im Argen: Sie haben recht:

Bei uns sind die Preise explodiert - bei den Lebensmitteln, an der Tankstelle, die Energiekosten sind so hoch wie nie zuvor.

Auch die Kommunen sind an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit- sowohl personell als auch finanziell. Unsere Straßen und öffentliche Gebäude sind teilweise in sanierungsbedürftigem Zustand. Wir stehen vor sehr großen Herausforderungen bei der Flüchtlingsunterbringung und erst recht bei deren Integration.

Der Bürokratismus hat ein Rekordniveau erreicht, wir sind nur noch mit „Verwalten“ und nicht mit „Machen“ beschäftigt.

Auch bereitet uns der Verlust vieler Arbeitsplätze bspw. aktuell bei Faurecia große Sorge, oder auch in vielen Bereichen die Auswirkungen durch Lieferengpässe und Lieferverzögerungen.

Jeder kann natürlich seine persönliche Negativ-Liste beliebig erweitern.

Man könnte aber beispielsweise auch anfangen, sich eine Positiv-Liste zu erstellen!!

Lassen Sie uns im neuen Jahr unseren Fokus auf die Dinge lenken, die funktionieren. Lassen Sie uns erkennen, dass es uns gut geht.

Und lassen Sie uns gemeinsam daran mitwirken, dass es uns auch weiterhin gut gehen wird. Und es geht uns besser, wenn wir uns auf die positiven Dinge konzentrieren und darauf, dass wir in den Gemeinden Gemeinsam Stark sind in und für unsere Verbandsgemeinde. Dies sollte uns zuversichtlich stimmen!!

Trotz der widrigen Rahmenbedingungen ist es uns gelungen, im vergangenen Jahr viel zu erreichen und zahlreiche Projekte voranzubringen, wenngleich auch nicht immer in der Geschwindigkeit, die wir uns als Verwaltung wünschen würden.

In allen Ortsgemeinden sind wir vorangekommen: bspw. mit den Bebauungsplanverfahren. Aufgrund der Komplexität der Verfahren sind viele verwaltungsinterne Verfahrensschritte zunächst nicht nach außen erkennbar, aber ich bin zuversichtlich, dass im neuen Jahr sichtbare Fortschritte folgen werden.

Pünktlich zum Weltwassertag im März konnten wir die neue Werkstatt für die Wasserversorgung in Hagenbach einweihen. Auch die neue Kläranlage im französischen Niederlauterbach, an die das Abwasser aus Scheibenhardt angebunden ist, wurde im vergangenen Jahr fertiggestellt.

Auch in Bezug auf den Klimaschutz und Klimaanpassung wurden in der VG und in den einzelnen Ortsgemeinden maßgebliche Entscheidungen getroffen.

Auch das Stadtradeln hat in 2023 richtige Begeisterung ausgelöst. Das Stadtradeln ist ein gutes Beispiel, dass wir, wenn wir etwas gemeinsam angehen, sehr erfolgreich sein können!!

Auch in 2023 haben wir den ersten Platz als fahrradaktivste VG eingenommen und erhalten erneut 2000 Euro Preisgeld. Ich lade Sie heute schon ein, auch 2024 gerne wieder fleißig in die Pedale zu treten.

In Sachen Verkehr gibt es nach wie vor Brennpunkte in allen Orten: leider sind uns bei vielen Entscheidungen die Hände gebunden. Zum Hochwasserschutz- bzw Starkregenkonzept ist im Frühjahr die noch ausstehende Bürgerveranstaltung geplant.

Das flächendeckende Sirenenwarnnetz wird im Lauf des Jahres installiert werden.

Wir haben im vergangenen Jahr für unsere drei Grundschulen einen Schulentwicklungsplan verabschiedet. In Hagenbach schreiten die Arbeiten im Rahmen der Sanierung der Grundschule voran.

Im Verwaltungsgebäude sind wir gerade dabei, eine komplett neue Verkabelung für Datennetzwerke (Telefon, Computer) zu installieren, und auch die Stromleitungen und die Beleuchtungen werden ausgetauscht. Das Thema Glasfaser ist ein Thema, das uns als Verwaltung sehr stark beschäftigt. Auch hier bleiben wir dran. Hier macht sich der Fachkräftemangel sehr deutlich bemerkbar.

Das Haus der Familie hat sich sehr positiv entwickelt. Es finden regelmäßig in allen Ortsgemeinden Sprechstunden statt. Seit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten werden auch zahlreiche Veranstaltungen angeboten, die auch sehr gut angenommen werden. Für dieses Jahr sind bereits viele Veranstaltungen in Planung. Es wird u.a. eine Aktionswoche gegen die Einsamkeit geben. Ich übernehme hier sehr gerne die Schirmherrschaft.

In unserer Verbandsgemeinde sind sehr viele Menschen ehrenamtlich aktiv. Nicht nur im Haus der Familie, im Reparaturcafé, in der Hagenbacher Spendenkammer, bei der Feuerwehr, beim DRK, in den zahlreichen Vereinen. Herzlichen Dank an die Ehrenamtlichen, die sich in den verschiedensten Bereichen engagiert für das Wohl anderer einsetzen. Besonders gefreut hat mich, dass es uns im vergangenen Jahr gelungen ist, die erste Bambini-Feuerwehr in unserer Verbandsgemeinde zu gründen: die Feuerfüchse Scheibenhardt.


Die vielen Feste, die die Ortsbürgermeister in ihrem Rückblick erwähnten, die in unserer Verbandsgemeinde immer wieder stattfinden, das Beisammen sein, das zusammen fröhlich sein, nette Begegnungen zu haben. Das sind auch Gründe warum ich am Anfang meiner Rede betonte, dass es uns doch gut geht, dass wir dankbar sein können für viele glückliche Momente. Danken möchte ich auch dem Stadt- und den Ortsbürgermeistern, den Beigeordneten und den Ratsmitgliedern für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Ebenso geht ein großer Dank an meine engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung, aber auch in den anderen Einrichtungen, Schulen, Bauhöfen. Denjenigen, die ich vergessen habe, danke ich ganz besonders!


Es geht nicht GEGENeinander und nicht NEBENeinander, es geht nur MITeinander.


Herzliche Grüße
Iris Fleisch, Ihre Bürgermeisterin