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Amtsblatt der VG Hagenbach
Ausgabe 30/2022
Seite 3
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1972 – 2022:

50 Jahre Verbandsgemeinde Hagenbach

Thema: Eine Brise Freiheit

Das Open-Air-Konzert mit dem Hoffmann-Hammer-Trio, zweite Veranstaltung zum Jubiläum 50 Jahre Verbandsgemeinde Hagenbach, fand in einem beeindruckenden Rahmen statt, nämlich in Scheibenhardt an der Grenze. Die Lieder von Inge Hoffmann und Klaus Hammer waren eine einzige Demonstration für Frieden und Freiheit. Erich Hoffmann war für den humoristischen Teil zuständig. Auch wenn er dieses Mal keine „Bellemer-Heiner-Gedichte“ vortrug, begeisterten seine Wortbeiträge. Doch der Reihe nach:

Bürgermeisterin Iris Fleisch verwies in ihrer Begrüßungsansprache auf die weltpolitische Situation, die zeige, dass eine friedliche Nachbarschaft in Europa nicht selbstverständlich sei. Insofern habe die Veranstaltung direkt an der deutsch-französischen Grenze eine weittragende Bedeutung. Fleisch sagte: „Ich würde mir wünschen, dass an allen europäischen Grenzen und an allen Grenzen dieser Welt friedlich gefeiert und nicht gekämpft wird“. Abschließend: „Für die beiden Scheibenhard(t)s ist die Grenze jedenfalls kein trennender Landstrich und auch keine Barriere, sondern es trifft zu, was einmal Robert Schumann gesagt hat: `Grenzen sind Berührungslinien`. Ich freue mich, dass es hier so ist.“

Als Ehrengast war Landrat Dr. Fritz Brechtel anwesend, der dem Scheibenhardter Roland Prütting die Landesehrennadel überreichte (wir berichteten in der letzten Ausgabe).

In ihrem musikalischen Programm „Aufbruch“ ging es in den Texten von Hoffmann-Hammer um Themen wie Frieden, Umwelt, Flucht, Hilfsbereitschaft und Toleranz. Lieder, die zwar zum Nachdenken anregen, aber so rhythmisch komponiert sind, dass das Publikum sehr schnell den musikalischen Faden aufgriff und die Vorträge mit viel Applaus honorierte.

Im zweiten Teil standen regionale Themen im Mittelpunkt des Liedgutes wie der Riesling-Zander-Weg oder das Lied vom Angler. Und genau bei diesem Lied gab es bei allen eine riesengroße Überraschung. Begleitet wurde Klaus Hammer von Bürgermeisterin Iris Fleisch, die als Gitarristin ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte. Das musikalische Talent der Bürgermeisterin war bislang weitestgehend unbekannt.

Zwischen den Liedern trug Erich Hoffmann Anekdoten aus den einzelnen Ortsgemeinden vor. So zum Beispiel, als eine Frau aus Berg einen Wecker über die Grenze schmuggeln wollte, der ausgerechnet bei der Grenzkontrolle anfing zu läuten. Hoffman erläuterte auch die Uznamen der Gemeinden und machte keinen Hehl daraus, dass in seinem Heimatort Neupotz wie in Neuburg ein unverwechselbarer Dialekt gesprochen wird. In „Neiborsch“ wird das Knie zum „Gnai“ und die Gans zur „Gaus“. Eine „Neipotzer“ Spezialität ist das „r“, das gerollt gesprochen wird, wie er in einem Gedichtvortrag humorvoll nachwies.

Viel Lob gab es für die Organisation, vor allem für die Feuerwehr, die mit der gesamten Mannschaft angerückt war, um die Gäste bestens zu versorgen. Mitglieder des Ortsgemeinderates sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung, ganz nach dem Geschmack von Ortsbürgermeister Edwin Diesel. Bei seinen Begrüßungsworten dürfte ihm nicht entgangen sein, dass auch einige Besucherinnen und Besucher aus den Nachbar-Verbandsgemeinden anwesend waren. Da auch das Wetter mitspielte, war so gesehen der ganze Abend beste Werbung für Scheibenhardt.

Bewundert wurden auch die Bühnendekoration und die Ausleuchtung, die das außergewöhnliche Ambiente nochmals betonte. Verantwortlich dafür waren Ute Ulm, Susanne Logé, Wolfgang Weiß und Rolf Oberfrank.