Das alte Schulhaus auf dem Kirchberg von 1823 wurde 1972 abgerissen.
Schüler und Lehrer der Grundschule Berg.
In Bergs Schulgeschichte lassen sich drei Schulhäuser sicher nachweisen. Bis 1906 war die Schule auf dem Grundstück Ludwigstraße 29 untergebracht. Danach entstand ein Schulhaus auf dem Kirchberg, gebaut von 1820 bis 1823 und 1872 erweitert. 1972 erfolgte der Abbruch.
Die heutige Grundschule mit Turnhalle wurde 1966 errichtet, eingeweiht am 23. April 1966. Festredner waren der rheinland-pfälzische Kultusminister Dr. Eduard Orth und Landrat Georg Weiß, später Präsident des Rechnungshofes Rheinland-Pfalz. Die Baukosten betrugen rund 1,7 Millionen Mark. Abzüglich der Bundes- und Landeszuschüsse musste die Gemeinde fast 900.000 Mark selbst finanzieren. In der damaligen Zeit war dies ein finanzieller Kraftakt und ein Bekenntnis der Gemeinde für die Notwendig, über eine gut ausgestatte Schule zu verfügen.
Schulleiter war Jakob Schmitt. Eine erinnerungswürdige Feier gab es zu Beginn der großen Ferien 1983 zu dessen Verabschiedung in den Ruhestand. Als Junglehrer trat Schmitt am 16. Februar 1948 im alten Schulhaus auf dem Kirchberg vor 45 Kindern seinen Dienst an.
Mit der Bildung der Verbandsgemeinde wurde 1973 die Hauptschule Berg aufgelöst. Schulträger war nun nicht mehr die Ortsgemeinde, sondern die Verbandsgemeinde. Die Schüler der fünften bis neunten Klasse wechselten nach Hagenbach in die dortige Hauptschule oder an weiterführende Schulen.
Bis heute hat sich die Berger Schule zu einer zeitgemäßen Bildungseinrichtung entwickelt. Seit über 20 Jahren besteht eine Partnerschaft mit der französischen Schule in Lauterbourg im benachbarten Elsass. Klassen beider Schulen treffen sich regelmäßig, um eine gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen und Themen zu erarbeiten. Das gelingt trotz unterschiedlicher Sprachen. Nicht zuletzt deshalb, weil in der Berger Schule in den ersten drei Schuljahren Französisch unterrichtet wird. Unterstützt wird die schulische Arbeit durch den 2001 gebildeten Förderkreis unter Vorsitz von Anja Wojnar.
Seit dem Schuljahr 2015/2016 existiert in der Trägerschaft der Ortsgemeinde auch eine Betreuende Grundschule, ebenfalls ein Schülerhort, der wegen Platzmangels in der Kindertagesstätte in die Schule verlegt wurde. Im Schuljahr 2021/2022 gibt es an der Grundschule Berg fünf Klassen. Die erste Klassenstufe ist zweizügig, die zweite, dritte und vierte Klasse jeweils einzügig. Insgesamt besuchen 106 Kinder die Berger Schule.
Im Juli 2022 wurde Schulleiterin Hanna Rieger in den Ruhestand verabschiedet. Ihre pädagogische Arbeit in Berg begann sie im April 1994; seit 2007 war sie Schulleiterin. Bei ihrer Verabschiedung würdigte Bürgermeisterin Iris Fleisch Riegers Engagement, die mit „leisen“ Tönen vieles umgesetzt und im Rückblick auf ihre Tätigkeit große Spuren in Bergs Schulgeschichte hinterlassen habe, so die Bürgermeisterin.
Einem Schultagebuch aus dem 19. Jahrhundert kann entnommen werden, dass der Unterrichtsbeginn für die oberen Klassen auf fünf Uhr verlegt wurde, damit arme Schulkinder den Eltern für Haushalts- und Feldarbeiten zur Verfügung standen. Eine mündliche Überlieferung bestätigt, dass die Mühlenbesitzerin Maria Josepha Berizzi sich um diese Kinder kümmerte. Täglich sorgte sie dafür, dass sie in den Pausen etwas zu essen bekamen. Dadurch rettete sie viele vor dem Hungertod. Ihr Grabstein auf dem Berger Friedhof trägt heute noch die Inschrift: „Mutter der Armen.“