Es waren die gleichen Szenen wie vor rund 8 Jahren, die sich am vergangenen Freitag, 2. August im Ostteil Windens abspielten: Nach einem heftigen Starkregen wälzten sich flutartige Wassermengen durch Straßen und Gärten, rissen Mauern und Zäune um, füllten Keller mit Wasser und Schlamm. In 1,5 Stunden waren über Freckenfeld, Minfeld und Winden rund 85 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, doch nur in Winden kam es wieder zu enormen Wasserschäden.
Grund dafür ist die Topografie, die schon 2016 dazu führte, dass das Oberflächenwasser aus dem Gelände südlich von Winden auf die Wohnbebauung zuläuft. Was die Kanalisation nicht fassen kann, bahnt sich seinen Weg durch die Gärten und strömt im Norden Windens auf den Erlenbach und den Flutgraben zu, dessen Name dann Programm ist.
Zwar gibt es ein Starkregenkonzept, das die Häuser im Bereich der Bahnhofstraße, Im Glockenzehnten und weiter in der Steinweiler Straße und dem Rosengarten vor dem Oberflächenwasser schützen soll - doch befindet sich dieses noch in der Umsetzung. Es ist Teil des Neubaugebiets, das gerade erschlossen wird und somit noch nicht funktional ist.
Und so stand schon wieder das Wasser in den Kellern, teils bis zu einen Meter hoch. Um 18:30 Uhr gingen aus Freckenfeld die ersten Notrufe bei der Feuerwehr ein, wenig später folgte Winden. Da sich schnell eine größere Schadenslage abzeichnete, wurden die Feuerwehren der gesamten Verbandsgemeinde Kandel alarmiert, die über 30 Einsatzstellen abarbeiteten.
Am stärksten betroffen waren die Bahnhofstraße und die Hauptstraße in Winden. Die Erfahrung von 2016 kam der Einsatzleitung zugute: So wurden mit Sandsäcken aus dem Lager Kandel die Fluten am tiefsten Punkt abgefangen, kanalisiert und Richtung Bahnunterführung abgeleitet. Somit konnten die Häuser nördlich der Hauptstraße effektiv geschützt werden. Unterstützung kam von der Feuerwehr Wörth, die weitere Sandsäcke lieferte. Anschließend konnte die vollgelaufene „Wanne“, der Bereich Bahnhofstraße/Im Glockenzehnten, leergepumpt werden.
Stefan Moschko, Ortsbürgermeister von Winden, und der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Josef Vollmer, machten sich vor Ort ein Bild von der Lage. Als vorbildlich lobten diese nicht nur das koordinierte Handeln der Feuerwehren, sondern auch die große Zahl der privaten Helfer. Auch Gesamteinsatzleiter Alexander Ditz, Abschnittsleiter Mike Schönlaub und die Wehrführung der Gemeinde Winden, Daniel Stripf und Marco Weyrauch, dankten allen Anwohnern, die hier schnell und ohne zu zögern mit angepackt haben: Wenn es darauf ankommt, helfen alle einander, denn es kann jeden treffen.