Ums kurz zu machen… Ja, das geht! Viele Menschen verbinden den Begriff Energiesparen mit energetischem Sanieren des Gebäudes, was mit hohen Kosten, großem Aufwand und einer langen Amortisationszeit einhergeht. Das trifft aber nur teilweise zu. Klar… Maßnahmen wie z.B. Dach- oder Fassadendämmung können schon ein großes Loch in den Geldbeutel reißen, rechnen sich aber auf lange Sicht.
Wer aber nicht so lange warten möchte und kein Geld für umfassende Sanierungsmaßnahmen hat, aber dennoch direkt Einsparergebnisse haben möchte - dieser Artikel ist für euch! Im Folgenden wird’s um fünf Energiesparmaßnahmen gehen, die fast nichts oder gar nichts kosten und trotzdem einen merklichen Effekt haben! Ein gewisser Zeitaufwand und Hartnäckigkeit ist jedoch bei manchen Maßnahmen gefragt, um sich in der Welt der Energie zurechtzufinden, aber es wird sich (finanziell) lohnen… versprochen. Los geht’s:
Hinweis: Bitte nur bei Eigentum selbst Änderungen der Heizungseinstellungen vornehmen! Nicht an fremdem Eigentum Hand anlegen! Bei Mehrfamilienhäusern und größeren Heizungsanlagen unbedingt vorher mit einem Energieberater sprechen, um Hygieneprobleme (Legionellen) zu verhindern!
Nahezu alle Heizungen, auch die älteren, sind mit Steuerungen ausgestattet, mit denen man den Betrieb der Anlage optimieren kann. Optimal bedeutet hier, dass die Heizung nur so viel Wärme produziert, wie es die aktuelle Außentemperatur erfordert. Oftmals ist die Heizung aber zu hoch eingestellt, da es so nicht zu kalt werden kann. Wärmeverluste durch „Überproduktion“ und unnötige Mehrausgaben sind die Folge.
Diese Maßnahme bietet die Möglichkeit, direkt zu sparen, und kostet außer Zeit nichts. Aber hier auch mit Bedacht vorgehen! Bevor Einstellungen geändert werden bitte die Anleitung der Heizung suchen, sorgfältig lesen und erst dann die Optimierung beginnen!
Die Umwälzpumpe sorgt dafür, dass das von der Heizanlage produzierte warme Wasser durch den Heizkreislauf gepumpt wird, und so in jedem Heizkörper ankommt. Alle Umwälzpumpen können in ihrer Leistung eingestellt werden. In den meisten Fällen laufen diese auf maximaler Stufe, was oft zu viel des Guten ist. Durch eine kleine Änderung der Einstellung lässt sich so direkt Strom (Geld) sparen und man sorgt zudem für eine höhere Lebenserwartung der Umwälzpumpe, da diese nicht permanent auf Maximalgeschwindigkeit läuft.
Die Zirkulationspumpe sorgt dafür, dass Warmwasser über die Zirkulationsleitung sofort an jeder Entnahmestelle zur Verfügung steht. Praxisbeispiel: Wenn man den Hahn aufdreht und es kommt sofort warmes Wasser raus, dann hat man eine Zirkulationsleitung verbaut. Dementsprechend muss aber auch permanent warmes Wasser vorgehalten werden und oftmals laufen die Zirkulationspumpen 24/7. Stellt man die Zirkulationspumpe so ein, dass diese nur dann arbeitet, wenn auch wirklich das Warmwasser gebraucht wird (z.B. morgens vor der Arbeit oder am Abend zum Duschen) lässt sich sehr einfach mit geringem Aufwand Energie sparen. Entweder kann man dies direkt über die Heizungssteuerung machen oder falls die Zirkulationspumpe direkt mit dem Stromkreislauf verbunden ist mit einer Zeitschaltuhr.
Es mag anfänglich etwas lächerlich erscheinen, aber diese Maßnahme hat es in sich! Normale Duschbrausen haben einen Wasserdurchfluss von ca. 10L - 12L pro Minute. Sparbrausen hingegen kommen, je nach Modell und Einstellung, mit knapp der Hälfte aus. D.h. dass mit einer Sparbrause pro Minute Duschen 6L - 7L weniger Wasser verbraucht wird (und dementsprechend auch nicht erzeugt werden muss). Um Wasser zu erwärmen wird eine große Menge an Energie benötigt, denn Wasser ist ein sehr gutes Speichermedium. Beim Duschen wird dann das warme Wasser nur ca. zwei bis drei Sekunden genutzt, bevor es mit der ganzen noch gespeicherten Wärmeenergie durch den Abfluss läuft. Eine Sparbrause kann das natürlich nicht verhindern, die Menge jedoch stark begrenzen. Das Duscherlebnis wird dadurch nicht beeinträchtigt und man erreicht mit weniger Aufwand das gleiche Ergebnis!
Ungedämmte Heizungsrohe sollten eigentlich längst der Vergangenheit angehören - und das aus gutem Grund. Wer seine Heizungsrohe und Warmwasserleitungen nur teilweise und oder schlecht dämmt, der investiert Energie um Wärme zu erzeugen, die dann nicht genutzt wird. Jede nicht gedämmte Stelle am Heizungsrohr ist ein Schwachpunkt, an dem Energie verloren geht… daher ist es wichtig, auch Abbiegungen und Abzweigungen mit zu dämmen.
Rohrlänge ausmessen, Material besorgen (Schaumstoff- oder Mineralfaserdämmung), Dämmung anbringen und Geld sparen!
Zum Schluss noch ein bisschen Werbung in eigener Sache: Bei Fragen zu allen Maßnahmen ist ein unabhängige Energieberater genau der richtige Ansprechpartner. Die Verbandsgemeinde Kandel bietet in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat von 16:00 – 18:15 kostenlose Beratungen durch einen zertifizierten Energieberater an. Bitte nicht einfach vorbeikommen - ein Termin ist zwingend erforderlich! Diesen können Sie beim Klimaschutzmanager der VG Kandel, Dominik Hasselwander, ausmachen. 07275 960-201 oder Mail an Dominik.Hasselwander@vg-kandel.de.