Der Behindertenbeirat der Stadt Ottweiler ruft auch in diesem Jahr dazu auf, sich für eine inklusive Gesellschaft und Barrierefreiheit stark zu machen.
Am 5. Mai finden seit mehr als 30 Jahren bundesweit Aktionen anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Aktuell steht Deutschland vor großen Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung oder Energie-wende. Da die Infrastruktur vielfach überaltert ist, muss neu gebaut und vor allem auch gedacht werden. Das ist eine große Chance für den Abbau der allzu häufig noch vorhandenen Einschränkungen. Denn Barrierefreiheit ist die Voraussetzung für eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen und ein wichtiger Beitrag zur Zukunftsfähigkeit einer vielfältigen Gesellschaft. Eine Welt ohne Barrieren ist für alle Menschen – insbesondere aber auch für Menschen mit Behinderung, ältere Menschen, Eltern mit Kinderwagen oder Menschen ohne vertiefte Sprachkenntnisse – zugänglicher und lebenswerter.
Der Protesttag ist gedacht als Erinnerung und als ein Aufruf an jeden Einzelnen, aktiv zu werden und Menschen mit Behinderung dabei zu unterstützen, sich für ihre Rechte einzusetzen. Deshalb laden bundesweit zahlreiche Verbände, Organisationen und Aktivist*innen zu Aktionen ein – sowohl digital als auch bei uns vor Ort.
Um das Thema Barrieren bewusst zu machen und zu zeigen, was jede*r tun kann, lädt der Ottweiler Behindertenbeirat immer öffentlich zu seinen Sitzungen ein. Wir machen uns gemeinsam für eine inklusive Gesellschaft ohne Barrieren stark und versuchen, öffentliche und private Leistungsanbieter für die Thematik zu sensibilisieren. Ob es der erleichterte Zugang zu Gebäuden ist, die barrierefreie Toilette in der Gastronomie oder die geschützte Sitzgelegenheit an der Bushaltestelle, das leidige Zuparken von Gehwegen oder das zu schnelle Autofahren in verkehrsberuhigten Bereichen, mit diesen und vielen anderen Themen befassen sich die Mitglieder des Beirats ständig.
„Damit Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt in unserer Gesellschaft leben können, fordern wir, dass Ottweiler schnellstmöglich weitgehend barrierefrei wird“, sagt Karl Burger, stellvertretender Vorsitzender des Beirats. „Mit unseren Initiativen zeigen wir, dass wir durch unser gemeinsames ehrenamtliches Engagement die Zukunft unserer Stadt auch inklusiv gestalten können. Deshalb fordern wir alle Bürgerinnen und Bürger, alle Gewerbe- und Gastronomiebetreiber und die Stadtverwaltung dazu auf, sich aktiv für ein barrierefreies Miteinander in Ottweiler einzusetzen.“
Bundesweit ist die Aktion Mensch e.V. als die größte private Förder-organisation im sozialen Bereich in Deutschland aktiv. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als fünf Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebens-bedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Projekte. Möglich machen dies rund vier Millionen Lotterieteilnehmer*innen. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die Zentral-wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014 ist der frühere Leistungssportler und bekannte Journalist Rudi Cerne ehren-amtlicher Botschafter der Aktion Mensch. www.aktion-mensch.de
Die nächste Sitzung des Behindertenbeirats Ottweiler findet am Montag, dem 5 Juni 2023, um 18 Uhr, in der AWO-Begegnungsstätte Schlepper’s Haus in Steinbach statt. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen. Der Zugang ist (natürlich) barrierefrei.