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Ottweiler Zeitung
Ausgabe 28/2023
Die Stadt Ottweiler teilt mit
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Dank und Bitte Umsetzung der Aktion Stolpersteine in Ottweiler

In der öffentlichen Sitzung am 31.01.2013 entschied der Ottweiler Stadtrat die Umsetzung der Aktion Stolpersteine in Ottweiler. Mit diesen Gedenksteinen soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

In der Initiativveranstaltung am Gymnasium Ottweiler am 02.05.2013 hob Bürgermeister Holger Schäfer u.a. hervor:

„Die heutige Veranstaltung ist ein weiterer Schritt, an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte in unserer Stadt Ottweiler zu erinnern. Sie stellt zugleich einen ersten Schritt zur Umsetzung eines einstimmigen Stadtratsbeschlusses dar, dient aber auch der Umsetzung einer Idee engagierter Bürger dieser Stadt. [...]. Im Zuge dieser Ausstellung [über den Jüdischen Friedhof Ottweilers] lebte die politische Diskussion über den symbolischen Entzug der verliehenen Ehrenbürgerschaften an alte Nazi-Größen [...] auf. Auch diskutierte man über die Errichtung von Stolpersteinen als Mahnmale und Gedenksteine, um so an die Schicksale aller Menschen, also nicht nur der jüdischen, zu erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.“

In bisher fünf Verlegungen - drei für 30 Ottweiler Bürger*innen jüdischen Glaubens am 21.02.2014, 21.04.2015 und am 03.09.2016, zwei für 26 politisch Verfolgte am 30.10.2018 und am 08.11.2022 - setzte die Stadt Ottweiler die Entscheidung des Stadtrates von 2013 unter durchaus beachtlicher Beteiligung der Bevölkerung, der Anton-Hansen-Gemeinschaftsschule sowie des Gymnasiums Ottweiler um; 14 weitere Stolpersteine für politisch Verfolgte liegen vor. Die Finanzierung dieser Stolpersteine erfolgte gemäß der Entscheidung des Stadtrates durch Spenden von Ottweiler Bürger*innen. Dafür danke ich als Bürgermeister im Namen der Stadt Ottweiler recht herzlich.

In Absprache mit der Sabrina Lambert, der zuständigen Sachbearbeiterin der Stadt Ottweiler, sowie mit Hans-Joachim Hoffmann, der die Biographien aller Verfolgten zusammenstellt(e), entschied Bürgermeister Holger Schäfer, die letzte Verlegung aller noch ausstehenden Stolpersteine für 2025 ins Auge zu fassen, also die Verlegung der letzten 14 Stolpersteine für die aus politischen Gründen verfolgten Ottweiler Bürger*innen und die Euthanasie-Opfer aus dem Stadtbereich Ottweiler.

Die „Vorläufige Liste saarländischer Euthanasieopfer“ (Stand: 20.01.2023, kann im Internet eingesehen werden) erfasst insgesamt 21 (von saarlandweit insgesamt 1055) Euthanasie-Opfer aus dem Stadtbereich Ottweiler (14 aus der Ottweiler - 5 aus Steinbach - 2 aus Fürth). Zwar schwieg man lange über die Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bürger*innen und der aus politischen Gründen Verfolgten in Ottweiler. Doch noch erfolgreicher verdrängte das historische Gedächtnis - nicht nur - Ottweilers das Wissen um die Euthanasie-Opfer, also die schwächste Bevölkerungsgruppe, die dem Vernichtungsprogramm des NS ausgeliefert war. Die Finanzierung der Stolpersteine für die Euthanasie-Opfer steht noch aus. Deshalb richte ich als Bürgermeister der Stadt Ottweiler die Bitte an die Bevölkerung Ottweilers, an die ortsansässigen Parteien, Verbände und Vereine:

Spenden Sie für die Umsetzung der Aktion Stolpersteine für die Euthanasie-Opfer.

Ihre Spende - auf Wunsch gegen eine Spendenbescheinigung - können Sie einzahlen auf das Konto

Stadt Ottweiler

DE 52 5925 2046 0000 0001 08

BIC SALADE51NKS

Vermerk: Stolpersteine Euthanasie

Ermöglichen Sie durch Ihre Spende, dass auch den Euthanasie-Opfern ihr Namen zurückgegeben werden.