Altersbilder sind allgemeine Vorstellungen vom Alter. Die Vorstellungen beziehen sich auf das Älter werden, den Zustand des Altseins und die Gesamtheit älterer Menschen. Altersbilder sind soziale Konstruktionen und Verallgemeinerungen, die durch verschiedene Faktoren geprägt werden. Sie unterscheiden sich durch das persönliche Erleben, - hinsichtlich Gesundheitszustands, Lebensstil, sozialem Verhalten- und der gemachten Erfahrungen in der eigenen sozialen Umwelt. Zusätzlich ist es stark durch den kulturellen Hintergrund innerhalb der Gesellschaft geprägt.
Ausgehend von und aufgrund der Altersbilder entwickeln sich Verhaltensmuster und Wirkungen. Es wirkt sich auf die persönlichen Vorstellungen vom Alter aus; es wirkt sich auf den eigenen Umgang mit altersbedingten Veränderungen aus; es wirkt sich auf das Verhalten gegenüber älteren Menschen aus.
Es handelt sich um ein Wechselspiel zwischen dem persönlichen und dem gesellschaftlichen Altersbild. Das persönliche Altersbild fließt in das gesellschaftliche Altersbild ein und das gesellschaftliche Altersbild hat wiederum Auswirkungen auf das persönliche Altersbild. Studien zeigen einen Zusammenhang darin, dass ein negatives Altersbild zu einer Anpassung an Altersstereotype und einer negativen Erwartungshaltung führen kann, was sich wiederum nachteilig auf den Gesundheitszustand auswirken kann.
Eine große Diskrepanz zeigt sich auch in der Darstellung des Alters in TV und Medien zu den Lebenssituationen älterer Menschen und ihrer Wahrnehmung in der Gesellschaft. Die Studie „Age ismus“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes bestätigt dies. Negative Zuschreibungen, die vonseiten der Befragten über das Alter getätigt werden, sind: Zunahme körperlicher Einschränkungen, Vergesslichkeit und der Verlust sozialer Kontakte. Positiv wird ihnen zugute geschrieben, dass sie weiser seien und eine große Gelassenheit inne haben. Positiv hervorzuheben ist, dass die jüngeren Altersgruppen, trotz geringeren Bewusstseins für Altersdiskriminierung, eine zugewandte Einstellung zu älteren Menschen haben und ihnen auf der Ebene des Alltagslebens und des sozialen Miteinanders besondere Rechte einräumen. Die Studie offenbart aber auch, dass viele Altersgruppen einen Mangel an Basiswissen bzgl. des demografischen Wandels haben und daher die Lebenssituation älterer Menschen völlig falsch einschätzen (bspw. Bevölkerungsanteil älterer Menschen/ Pflegequote).
Die Lebensphase Alter kann eine große Altersspanne von bis zu 50 Jahren umspannen. Menschen, die sich in der Lebensphase Alter befinden, sehen sich also total unterschiedlichen Lebensereignissen und Lebenssituationen gegenüber, aktiv oder pflegebedürftig, mobil oder immobil, und vielen weiteren Gegensätzen und Zwischentönen. Es handelt sich somit, um eine sehr heterogene Gruppe, mit verschiedenen Interessen und verschiedenen Bedürfnissen und Bedarfen, denen es gilt gerecht zu werden.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) ist sich dessen bewusst und will diese Vielfalt des Alters mit allen Facetten darstellen. Sie ruft daher im Rahmen des „Programms Altersbilder“ des BMFSJ zu einem Fotowettbewerb auf. Die Fotos können bis zum 21. Mai 2023 bei der BAGSO eingereicht werden.
Die Fotokategorien lauten:
• Das bin ich. Individuell im Alter.
• Mittendrin. Aktiv und engagiert bis ins hohe Alter.
• Licht und Schatten. Herausforderungen im Alter.
• Gemeinsam geht was. Jung und Alt im Austausch.