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Grafschafter Zeitung
Ausgabe 13/2024
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Grafschafter Rat bringt ZOB und Waldlehrschule auf den Weg

Dagegen gerät das Projekt altersgerechter Wohnformen ins Stocken

GRAFSCHAFT. TW. Gleich 24 Tagesordnungspunkte standen auf der Agenda der letzten Sitzung des Grafschafter Gemeinderats vor den Osterferien. Unter Leitung des Ersten Beigeordneten Michael Schneider wurden unter anderem einige Investitionen auf den Weg gebracht.

So beschloss der Rat, den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) der Gemeinde im Innovationspark Rheinland zu errichten. Dort gibt es bereits ein Provisorium für sechs Buslinien. Jetzt sollen 1,2 Millionen Euro in die Infrastruktur investiert werden. Hinzu kommt noch ein Versorgungsgebäude, dass einen Wetterschutz sowie eine WC-Anlage und einen Fahrradabstellbereich bieten soll. Optional sollen auch Honorarangebote für die Planung eines möglichen Kiosks und eines Bistros eingeholt werden.

Gebaut werden soll auch am Bölinger Waldrand, nämlich eine Waldlehrschule mit Pfadfinderheim. Das ist die Gemeinde den Pfadfindern schuldig, die ihr altes Heim in Ringen zugunsten eines Kita-Baus abgetreten hatten. Nun steht ein 2,1 Millionen Euro teures Gebäude im Raum, die Vorplanung bestätigte der Rat einstimmig mit einer Enthaltung. Dabei kam gegenüber dem originären Beschlussvorschlag der Verwaltung ein erweiterter Vorschlag der SPD zur Abstimmung, der Anregungen von Seiten der FWG zu der im ersten Entwurf fehlenden Fluchttreppe, einem Zelttrocknungsturm und einer Brandschutztür zu beraten. Eine konkrete Zeitachse, wie von der FWG gefordert, beschloss der Rat ebenso wenig, wie Planungen für den Außenbereich und mögliche Nebengebäude für die Lagerung von Zelten und anderem Material.

Ins Stocken gerät dagegen die Planung für altersgerechte Wohnformen am Ortsrand von Ringen. Nachdem nun vier Architektenentwürfe vorliegen und auch die Idee eines Seniorendorfes in die Überlegungen einzog, sollte eigentlich ein Workshop zur Ausgestaltung eines altersgerechten Wohnangebots umgesetzt werden. Angebote hierfür sprengen den avisierten Kostenrahmen jedoch erheblich. Bei einer Gegenstimme und drei Enthaltungen wurde nun auf CDU-Antrag beschlossen, dass das Konzept für einen Workshop nicht umgesetzt werden soll.

Seit Jahren werden Gemeindeflächen ökologisch aufgewertet, besonders interessant ist das bei Ausgleichsflächen. Je wertvoller, desto mehr Punkte erhält eine Ausgleichsfläche. Zudem werden sukzessive weitere Gemeindeflächen in den Ortsbezirken ausgewertet. Nach Ringen im vergangenen Jahr wollen sich Verwaltung und das Büro „biotop consulting“ aus Sinzig als externer Dienstleister als nächstes mit der ökologischen Aufwertung von gemeindeeigenen Grundstücken im Ortsbezirk Leimersdorf befassen. Dies soll allerdings in diesem Jahr nicht mehr beginnen, sondern erst im Jahr 2025, so der Mehrheitsbeschluss. Grund hierfür sind personelle Veränderungen im Rathaus.

Mehrheitlich bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung sprach sich der Grafschafter Rat für einen Gemarkungstausch zwischen der Gemeinde Grafschaft und der Gemeinde Dernau in der Gemarkung Holzweiler, "Auf dem Schild" und in der Gemarkung Dernau, "Am Fresenkreuz", "Am Kellerberg" und "Im Wahläst" aus. Hintergrund ist das Bestreben der Gemeinde Dernau, einen neuen Sportplatz abseits der Ahr zu errichten, wo das alte Sportgelände bei der Flutkatastrophe 2021 komplett zerstört worden war.