Torf bildet sich in Mooren durch die Ablagerung nicht vollständig zersetzter Pflanzenbiomasse, zum Beispiel von Torfmoosen. Die so entstandenen Moorböden sind sehr kohlenstoffreich: Sie bedecken zwar nur knapp drei Prozent der Landfläche der Erde, binden jedoch mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie sämtliche Wälder auf der Welt zusammen. Damit sind Moorböden die mächtigsten Kohlenstoffspeicher, die wir haben.
Der Abbau und die Nutzung von Torf haben Auswirkungen auf das Klima: Durch die Trockenlegung von Mooren wird der im Torf gespeicherte Kohlenstoff im Laufe der Zeit freigesetzt, in Form des Treibhausgases CO2. Besonders viele Emissionen werden in kurzer Zeit frei, wenn man den Torf abbaut und nutzt. Die Verwendung von torfbasierten Erden trägt also zur Erderwärmung bei. Die Wiederaufnahme des freigesetzten CO2 durch Wiedervernässung ist in für den Menschen überschaubaren Zeiträumen nicht möglich, Torf zählt deshalb nicht zu den nachwachsenden Ressourcen. Aus diesem Grund muss der Torfabbau gestoppt werden und Torf in nassen Böden bleiben. Torffreies Gärtnern ist deshalb ein Beitrag zum Klimaschutz!
Egal ob für die Geranien auf dem Fensterbrett oder den kommerziellen Gemüseanbau im Gewächshaus –Torf wird heute in ganz Europa verwendet, Tendenz steigend.
Neben einigen guten Eigenschaften, die Torf aus Sicht des Gartenbaus aufweist, wie einer guten Wasserhaltefähigkeit, einem geringen Gewicht (niedrige Transportkosten) und einem relativ geringen Preis, bringt Torf jedoch auch Nachteile für das Gärtnern mit sich: Zum Beispiel ist die sogenannte Wiederbenetzbarkeit nicht sehr gut. Das bedeutet, dass er, einmal ausgetrocknet, nur noch schlecht Feuchtigkeit aufnehmen und speichern kann. Bei der Luftkapazität (wichtig, damit die Wurzeln nicht schimmeln und sich gut entwickeln) schneidet er nur mittelmäßig ab. Außerdem enthält Torf keinerlei lebendige Mikroorganismen, die aber gerade beim naturnahen Gärtnern wichtig sind. Hier können einige der Torfersatzstoffe punkten.
Mehr Informationen zu dem Thema sowie den wichtigsten Torfersatzstoffen gibt es auf der Webseite torffrei.info zum Nachlesen.
(Mit Material von BMEL/torffrei.info)