Abschiedsparty am wohl meistfotografierten Haus des Ahrtals.
DERNAU. TW. Etliche tausend Mal wurde das Haus mit der Hausnummer 43 an der Dernauer Schmittmannstraße nach seiner Verwandlung in ein Kunstobjekt fotografiert. Bilder des Hauses mit seinen bunten Bemalungen und Mut machenden Sprüchen gingen um die Welt. Nun aber steht der Abriss an. Aus diesem Grund verabschiedeten sich die Menschen, vor allem die Mitglieder vieler privater Ahrtaler Hilfsorganisationen in einer kleinen Feier von dem langgezogenen Bau an der B267 in erster Linie hin zur Ahr. Roland Arnoldy, der Besitzer des Hauses, in dem Tochter Rebecca die Flut überlebte und dokumentierte, hat klare Vorstellungen, was aus dem Gebäude nach dessen Neuaufbau geschehen soll. Er gab dem Neubauprojekt des einstigen Gemeindezentrums der evangelischen freien Kirchengemeinde Dernau auch schon einen Arbeitstitel, nämlich „Lebenshaus Dernau.“ Und Arnoldy machte klar, dass das Gebäude nicht komplett dem Erdboden gleichgemacht werden soll. „Der Abriss soll erhaltend für viele Teile der Kunst erfolgen“, so der Hausbesitzer. Er plant in den Erdgeschossräumen einen Nutzbereich. Hier soll etwas entstehen, was dem Ort Dernau dient und ihm etwas zurückgibt, wie soziale Projekte oder auch eine touristische Nutzung. Dabei soll der Bereich durchaus multifunktional sein, so dass hier auch Versammlungen stattfinden können. Am liebsten wäre es Arnoldy, wenn in dem Haus mit Ausnahme der Nachtstunden praktisch rund um die Uhr Leben herrschen würde.
Für das Obergeschoss stellt sich der Hausherr Wohnbereiche verschiedenster Größen vor, von der Single- bis zur Familienwohnung. „Eine Art Mehrgenerationenwohnen mit Gemeinschaftsbereichen soll hier entstehen“, sagt er zu seinen Plänen: „Die Menschen sollen miteinander wohnen und nicht nebeneinander.“ Und so will auch nicht der Vermieter für Mieter sorgen, dass sollen die Bewohner untereinander machen. Auf zwei Dinge legt Arnoldy bei seinem Neubau besonderen Wert, nämlich auch nachhaltige Bauweise und krisensicheres Bauen, wie auch immer das aussehen kann. Zunächst gilt es dabei, die Ideen in Einklang mit den erlaubten Möglichkeiten zu bringen, wozu es der engen Abstimmung mit der SGD Nord als Genehmigungsbehörde bedarf.
Nun gab es bei Barbecue und kalten Getränke noch viele Gespräche über und um das wohl meistfotografierte Haus im Ahrtal nach der Flutkatastrophe. Dutzende von Menschen waren gekommen, um sich das Haus noch einmal anzuschauen. Für musikalische Unterhaltung sorgte dazu Thomas Enns von der christlichen Band Könige & Priester.