Etwa 300 Teilnehmende setzten am vergangenen Samstag ein Zeichen für Demokratie und Vielfalt im Stadtpark von Bad Breisig.
Mit bunten Plakaten sprachen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demonstration für vielfalt und gegen Rechtsextremismus aus.
BAD BREISIG. mmi. Rund 300 Bürgerinnen und Bürger waren am vergangenen Samstag dem Aufruf gefolgt, am Holocaust-Gedenktag ein Zeichen für Solidarität und gegen den wachsenden Hass zu setzen. Unter dem Motto „Demo für Demokratie und Vielfalt“ versammelte sich die Menge unweit des Platzes, der vor über 30 Jahren Schauplatz eines Hassverbrechens geworden war. „1992 ist im Kurpark Dieter Klaus Klein von Neonazis ermordet worden. Gerade hier wollen wir daher zeigen, dass ein breites Bündnis demokratischer Parteien, Organisationen und Vereine zusammenhält, um sich für unsere Demokratie einzusetzen“, so erklärt Verena Oerenbas vom Organisationsteam. Zu der Demonstration hatte ein breites Bündnis aus SPD, Jusos, GRÜNE, Grüne Jugend, CDU, FWG, Die Partei und Die Linke, gemeinsam mit Organisationen und Vereinen wie der BUND Kreisgruppe Ahrweiler und dem Bündnis für Demokratie und Frieden Remagen, sowie dem Kulturverein BREISIG.live aufgerufen. Hans-Josef Marx, erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bad Breisig begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Vertretung des Bürgermeisters Marcel Caspers. „Die Wölfe im Schafspelz haben sich demaskiert. Und so reagieren in diesen Tagen deutschlandweit Hunderttausende Menschen auf den Plätzen und Straßen der Republik“, so Marx mit Blick auf das bekanntgewordene Treffen von Rechtsextremisten vom 25. November 2023, unter dessen Teilnehmern sich laut Recherchen von correctiv.org auch Mitglieder von AfD und Werteunion befinden hatten.
Der bekannte Sänger und Autor Andy Neumann brachte zum Ausdruck, was nicht nur er von solchen Umtrieben hält. Mit „Schrei nach Liebe“, einem Lied der Ärzte, forderte er die Menge auf, laut mitzusingen. Und so schallte ein mehrfaches „Arschloch“ aus hunderten Kehlen durch den Breisiger Kurpark. Alex Haas, der mit seiner Familie an der Kundgebung teilnahm, brachte seine Motivation ebenfalls deutlich auf den Punkt: „Mir geht dieses AfD-Gelaber auf den Sack. Jetzt gehen die Leute auf die Straße und es war mir ein dringendes Bedürfnis, auf der Straße zu sein und nicht nur am Rechner irgendwelche Botschaften zu teilen.“
Organisatorin Oerenbas meinte mit Blick auf die Demonstration in Ahrweiler nur einen Tag später: „Dass nun mehrere Veranstaltungen im Kreis zum Thema stattfinden, gibt einer Vielzahl von Menschen die Möglichkeit, an einer Demo oder Mahnwache teilzunehmen. Wir hoffen, dass der Kreis Ahrweiler so ein deutliches Zeichen setzten kann und freuen uns über das große Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger.“