Mehr als 4.000 Menschen über 60 Jahren leben aktuell in Kelsterbach. Das entspricht rund 23 Prozent der Gesamteinwohnerzahl der Untermainstadt. 864 Kelsterbacher sind über 80 Jahre, 109 sogar über 90 Jahre alt. Um die Belange dieser Menschen kümmert sich die Beratungs- und Koordinationsstelle Altenhilfe (BeKo). Sie bietet Informationen und Beratungen zu verschiedenen Themen ebenso an wie Unterstützung bei Formalitäten und Anträgen. Wie vielfältig der Aufgabenbereich der BeKo ist, zeigte Volker Brambilla, der seit Oktober 2022 als Sozialarbeiter in der Altenhilfe tätig ist, mit der Vorstellung des Jahresberichts in der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Bildung, Soziales, Kultur, Sport und Integration (BSKSI).
141 Fälle wurden 2023 in der BeKo bearbeitet. „Oft ist schnell geholfen, da reicht ein Telefonat oder ein kurzes Gespräch aus“, so Brambilla. Es gebe aber auch Fälle, die ihn längerfristig, teilweise über Monate hinweg, intensiv beschäftigten. Besonders schwierig sei es, wenn keine Verwandtschaft vor Ort ist, die sich kümmern kann. Insgesamt sei es zu 590 Kontakten gekommen, davon waren 138 Hausbesuche. 298 mal wurden Beratungen oder Auskünfte telefonisch erteilt, 61 mal in Schriftform und 93 Kontakte fanden in der Beratungsstelle statt.
Seit Juli steht Brambilla zudem mit einem niederschwelligen Angebot regelmäßig an vier Orten in der Stadt für eine „Beratung im Quartier“ zur Verfügung. Auf diesem Weg kam es zu 42 Kontaktaufnahmen, woraus sich zwölf weiterführende Einzelfallhilfen und Beratungen ergeben haben. Besonders gut werde dieses Angebot im Quartier im Stadtteilzentrum Mandelhain angenommen, was Brambilla damit erklärt, dass die Beratungen an einem Tag stattfänden, an denen dort auch ein Seniorenmittagstisch ausgerichtet werde.
Die Gründe für Anfragen oder Beratungen seien vielfältig, so Brambilla. Im Antragswesen werde oft Hilfe benötigt, ebenso wie Unterstützung bei Krisenintervention oder bei rechtlichen Betreuungsverfahren. Auch die Themen Demenz, Patientenverfügung, ambulante Hilfen, stationäre Pflege oder Möglichkeiten des Empfangs finanzieller Unterstützung seien Gründe, weshalb sich die Menschen an die BeKo wenden.
Zu drei Informationsveranstaltungen, die 2023 auf dem Programm standen, kamen insgesamt 54 interessierte Bürgerinnen und Bürger. Zudem gab es im Rahmen des städtischen Kulturprogramms Angebote wie die Seniorenschifffahrt, den Kreppel-Nachmittag und einen Adventskaffee mit dem beliebten Entertainer Teddy Herz. Diese seien sehr gut angenommen worden, resümiert Brambilla, der bei allen Veranstaltungen als Gast zugegen war.
Ebenfalls in den Tätigkeitsbereich der BeKo fallen der zwei Mal im Jahr erscheinende Terminplaner, in dem alle örtlichen Angebote für Seniorinnen und Senioren gebündelt veröffentlicht werden, sowie der städtische Seniorenclub. Dieser war 2023 aus der Moselstraße in den Hessensaal des Fritz-Treutel-Hauses umgezogen. Neben den regelmäßigen Treffen dort habe es auch im vergangenen Jahr wieder einige Feste und Ausflüge gegeben, die unter anderem nach Bad Nauheim und auf den Weihnachtsmarkt in Aschaffenburg führten. Die Leitung des Seniorenclubs hat Patrick Radziwill nach der Sommerpause von Franz Neufing übernommen. Er stehe als neuer Ansprechpartner regelmäßig im fachlichen Austausch mit Brambilla und Marcella Gröber, der Teamsprecherin für den Bereich Kindertagesstätten, Senioren und Soziales.
Mit einem kleinen Ausblick auf das laufende Jahr, in dem unter anderem für September erstmals ein Seniorentag mit einem vielfältigen Angebot der Altenhilfe geplant ist, beendete Brambilla seinen Bericht. Bürgermeister Manfred Ockel sagte, es sei deutlich geworden, wie bedeutsam die Arbeit vor Ort für die Menschen in einer Kommune sei. „Das ist ein wichtiger Baustein der sozialen Tätigkeit in Kelsterbach“, so Ockel. Er dankte Brambilla, Gröber und Radziwill für deren Arbeit, die entscheidend dabei helfe, das soziale Engagement in Kelsterbach effektiv zu gestalten. (sb)