In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bauen, Planen, Umwelt und Mobilität wurden die weiteren Planungen für das Mainvorland vorgestellt.Das Landschaftsarchitekturbüro BierbaumAichele, das auch schon den ersten Bauabschnitt ab 2016 konzipiert hatte, stellte nun die in Abstimmung mit der Stadt angepassten Planungen und Kosten für die Begrünung des Abschnitts zwischen Ölhafen und Mainhöhe dar.
Der ursprüngliche Plan war aus einem Wettbewerb im Jahr 2011 hervorgegangen und sah vor, ein Beachvolleyballfeld, eine Liegewiese und eine Grillstation zu installieren. Hiermit sollten Freizeit- und Erholungswert gesteigert werden. Doch die Untere Naturschutzbehörde wie auch das Wasser- und Schifffahrtsamt meldeten sich zu Wort. Unterirdisch verlaufende Wasserdruck- und Kerosinleitungen, die bis zum Flughafen führen und zum Betanken dienen, machten der bisherigen Planung einen Strich durch die Rechnung. Diese Leitungen dürfen keine baulichen Änderungen erfahren. Zudem müssen mindestens 80 Zentimeter Abstand eingehalten werden und sie dürfen kaum mit Wegen überbaut werden, erklärt Christiane Hellhund vom Landschaftsarchitekturbüro BierbaumAichele. Auch der Bereich als Landschaftsschutzgebiet war fortan ein Thema und ein massiver Eingriff in den Uferbereich wurde nicht toleriert. Die Planungen für den zweiten Bauabschnitt mussten daher neu konzipiert werden. Der neue Entwurf sieht nun einen Mainuferausbau mit Nachhaltigkeitscharakter vor.
Statt Liegewiese und Beachvolleyball wird es Bohlenwege mit Aussichtsplattformen geben und das Gelände so als Naherholung genutzt werden. Die Plattformen sollen Sitzmöglichkeiten am oder über dem Fluss bieten sowie in die Natur eingebettet werden und die Aufenthaltsqualität steigern. Der gesamte Bereich soll dabei möglichst unmodelliert bleiben, um sich im Sinne des Landschaftsschutzgebiets eigenständig entwickeln zu können. Eine Wildblumenwiese und eine Feuchtwiese stellen hierbei die Ausnahme dar. Für diese wird die Topographie erweitert.
Die voraussichtlichen Kosten für den Bauabschnitt II zwischen Ölhafen und Mainhöhe schätzt das Landschaftsarchitekturbüro auf rund 1,26 Millionen Euro. Die Kosten sind anrechenbar auf bestehende Fördermittel des Landes Hessen, mit denen die Umgestaltung der Mainhöhe und des Mainvorlands zum Teil finanziert werden.
Die frühere „Niederhölle“ wurde 2014 in das Projekt „Sozialer Zusammenhalt - Investitionen im Quartier“ aufgenommen, das eines der erfolgreichsten Städtebauförderprogramme Deutschlands ist. In diesem Förderprogramm werden bauliche, wirtschaftliche und soziale Maßnahmen im Sinne einer positiven Entwicklung im Quartier zusammengeführt. Auf der Mainhöhe zwischen Mainufer und Bahntrasse erstreckt sich das Fördergebiet von der Auffahrt Staudenring bis in den Nordosten zur Hausnummer 149 bis 159 der Rüsselsheimer Straße und dem Fachmarktzentrum. Insgesamt umfasst das Quartier rund 12 Hektar, auf denen circa 1.200 Menschen leben. (ana)