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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 19/2023
Seite 3
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Stadtmuseum präsentiert die Kindheit im Mittelalter

Blick in die aktuelle Ausstellung im Stadtmuseum.

Von Sonntag, 14. Mai, bis zum 9. Juli ist im Stadtmuseum Kelsterbach jeweils sonntags von 15 Uhr bis 17 Uhr eine neue Sonderausstellung zu sehen. Dr. Alice Selinger, die 2020 schon einmal mit „Zauber und Aberglaube“ im Stadtmuseum zu Gast war, entführt die Besucher dieses Mal in die „Kindheit im Mittelalter“. Der Eintritt in das Museum in der Markstraße 11 im Unterdorf ist frei.

Im Juni wird es begleitend zur Ausstellung einen Vortrag von Selinger geben. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. Sonderführungen sind möglich und können unter Telefon 06107 773-210 bei Stadtarchivar Christian Schönstein oder beim Vorsitzenden des Volksbildungswerks Hartmut Blaum unter 0170 7140964 angemeldet werden.

Gab es im Mittelalter so etwas wie eine Kindheit?

Lange wurde angenommen, das Mittelalter zwischen 500 und 1500 nach Christus habe von Kindheit keine Vorstellung gehabt und Kinder seien in dieser Zeit wie kleine Erwachsene behandelt worden. Nach neueren Forschungen lässt sich diese Behauptung jedoch nicht aufrechterhalten. Es finden sich in mittelalterlichen Texten durchaus Vorstellungen und Ansichten zur Kindeserziehung, allerdings waren diese mitunter sehr unterschiedlich. So sahen manche Gelehrte in Kindern unschuldige, reine Wesen, während andere sie als sündig geboren verdammten. Auch die Lebenswelten der Kinder unterschieden sich je nach gesellschaftlichem Stand stark. So musste der Nachwuchs der Bauern früh bei der harten Feldarbeit mit anpacken, während der Adel die Jungen zu tapferen Rittern erzog und den Mädchen eine höhere Bildung zukommen ließ als ihren Brüdern.

Die Ausstellung beleuchtet anhand informativer Schautafeln und Nachbauten viele Aspekte der Kindheit im Mittelalter, vom Umgang mit Säuglingen über die Ausbildung in Familie, Schule und Kloster hin zu Spielzeug, das schon damals beliebt war. (as/hb)