Die Feuerwehren aus Kelsterbach und Mörfelden-Walldorf kamen zum Einsatz am Sport- und Wellnessbad. Auch Rettungswagen des DRK waren vor Ort.
Nach den Löscharbeiten wurde das Dach geöffnet, um darunter nach Glutnestern zu suchen.
Viele Einsatzfahrzeuge und Großgerät waren im Einsatz. Der Einsatz begann vormittags und war erst um 17 Uhr vollständig beendet
Am Montag, 13. Mai, kam es im Saunabereich des Sport- und Wellnessbades in der Kirschenallee zu einem Brand. Nach ersten Erkenntnissen geriet eine Außenwand in Brand, der hoch unter das Dach zog und dort weiter brannte. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Kelsterbach und Mörfelden-Walldorf eilten zum Einsatz. Auch Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes und die Polizei waren an der Brandstelle.
Eine anwesende Schulklasse konnte das Gelände problemlos verlassen, ein Mitarbeiter des Bades klagte jedoch über Atemwegsbeschwerden.
Die Feuerwehren waren drei Stunden mit den Löscharbeiten beschäftigt und mussten danach mit schwerem Gerät das Dach öffnen, um sicherzugehen, dass der Brand nicht wieder aufflammt. Auch eine Wärmebildkamera kam hierbei zum Einsatz. Tina Eisenberg, Gruppenführerin der Freiwilligen Feuerwehr Kelsterbach und Einsatzleiterin, erklärt das komplexe Vorgehen:
„Wir haben das Dach zur Hälfte geöffnet und mit einem Schaum-Wasser-Gemisch benetzt. Es hat noch ein bisschen geraucht und es gab Glutnester, aber sie haben sich glücklicherweise nicht über das ganze Dach ausgebreitet. Schwierig war, dass das Aluminiumdach beim Löschen nicht angehoben werden konnte. Normalerweise sind solche Dächer genagelt oder verschraubt. In diesem Fall konnte es nicht von der Dachpappe gelöst werden. Deshalb musste schwereres Gerät eingesetzt werden. Dazwischen befand sich Dämmwolle, die normalerweise schwer entflammbar ist, aber unter der Hitzeentwicklung angekokelt war.
Wir unterscheiden zwischen vier Stufen der Brandentwicklung. Bei diesem Brand hat es sich um die Stufe drei, einen Mittelbrand, gehandelt. Auffällig war die starke Rauchentwicklung, die schon von weitem sichtbar war. Aber es war nicht sichtbar, dass es innen kein offenes Feuer gab. Das Feuer hat sich nur in der Seitendämmung befunden. Großbrände sind in Kelsterbach selten. Das liegt auch an der guten Vernetzung von Rauchmeldern, wodurch vieles früh erkannt wird. Ohne Brandmeldeanlage im Schwimmbad hätte das auch ganz anders aussehen können.
Die Feuerwehr aus Mörfelden-Walldorf habe ich aus mehreren Gründen angefordert. Wir brauchten mehr Manpower und Atemschutzgeräteträger und wir mussten den eigenen Grundschutz für Kelsterbach sicherstellen. Durch die Rauchentwicklung waren die Atemschutzgeräte notwendig. Wir sind mit Warnern ausgestattet, das sind Gasmessgeräte, die das Kohlenmonoxid messen. Und die haben direkt ausgeschlagen. Das Gefährliche am Kohlenmonoxid ist, dass man es nicht riecht und nicht schmeckt, aber sehr schnell daran erstickt, ohne es richtig mitzubekommen. Plötzlich wird einem komisch.
Insgesamt waren 60 Einsatzkräfte inklusive elf Feuerwehrleute in der Kelsterbacher Wache zum Grundschutz in Einsatz. Zwei Feuerwehrkameraden wurden beim Einsatz leider leicht verletzt und mit Rettungswagen abtransportiert. Einer kam aus Mörfelden-Walldorf und einer aus Kelsterbach.“
Um 17 Uhr war der Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr Kelsterbach abgeschlossen und alle Einsatzfahrzeuge neu bestückt und somit fertig für den nächsten Einsatz. Zur Brandursache kann die Feuerwehr nichts sagen. „Die weiteren Ermittlungen übernimmt nun die Brandursachenermittlung der Kriminalpolizei“, so Thomas Heller von der Freiwilligen Feuerwehr Kelsterbach.
Die Saunen sind einzelne Kabinen, um die die Außenhütten gebaut sind. Im Zwischenraum von Sauna und Hüttendach verlaufen die Verkabelungen. Der Saunabereich blieb am Unfalltag sowie am darauffolgenden Tag geschlossen. Ab Mittwoch blieben die beiden Außensaunen vorübergehend weiter außer Betrieb. Das Bad gewährt in dieser Zeit für den Saunabesuch eine Ermäßigung von 3 Euro.
Bürgermeister Manfred Ockel dankte im Nachgang beiden Feuerwehren für ihren aufopfernden Einsatz. (ana)