von links: Jumas Medoff, Olga Ursu, Ion Ceban, Manfred Ockel, Agneta Becker, Mihai Cebotar.
Eine Delegation der Stadt Chişinău, Hauptstadt der Republik Moldau, war vergangene Woche zu Besuch im Kelsterbacher Rathaus. Zusammen mit Bürgermeister Ion Ceban waren dessen Stellvertreterin Olga Ursu, seine Mitarbeiterin Natalia Ixari und der Leiter der Abteilung für auswärtige Beziehungen der Stadtverwaltung Chişinău, Mihai Cebotar, ins Kelsterbacher Rathaus gekommen, wo sie von Bürgermeister Manfred Ockel herzlich willkommen geheißen wurden. Die Untermainstadt war indes nicht das primäre Ziel der Reise, sondern der Besuch der Messe Imex in Frankfurt, auf der die Meeting-, Event- und Incentive-Reisebranche zusammenkommt. Auch die Stadt Chişinău war dort mit einem Stand vertreten.
Nach Besuchen der Stadt Frankfurt, wo die Moldawier mit Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg zusammenkamen, und der Partnerstadt Mannheim, wo sie Bürgermeister Christian Specht trafen, wollten Ceban und seine Mitreisenden gerne noch eine kleinere Stadt in Flughafennähe kennenlernen. Den Kontakt zu Kelsterbach hatte der Vorsitzende der kommunalen Ausländerinnen- und Ausländervertretung der Stadt Frankfurt am Main, Jumas Medoff, vermittelt. Medoff begleitete die Chişinăuer bei ihrer Stippvisite ins Kelsterbacher Rathaus.
Bürgermeister Ockel sagte in seiner Begrüßung, er freue sich über die Begegnung mit den Gästen aus Chişinău, die es ihm ermögliche, aus erster Hand etwas über Moldawien erfahren zu können, wozu man in Deutschland sonst eher selten Gelegenheit erhalte. Mehr zu erfahren über das zwischen Rumänien und der Ukraine gelegene Land, das ein offizieller EU-Beitrittskandidat ist, sei indes sehr wichtig, meinte Ockel. Ion Ceban schilderte denn einige interessante Informationen über seine Stadt, deren Verwaltung er seit 2019 leitet. So erfuhren die Kelsterbacher unter anderem, dass die moldawische Kapitale von rund 800.000 registrierten Einwohnern bewohnt wird, womöglich aber bis zu eine Million Menschen dort leben. Die Stadt erlebte nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine eine großen Zustrom an Flüchtlingen, derzeit leben etwa 40.000 Ukrainer in Chisinau. Die damit verbundenen Herausforderungen und Belastungen sind auch in Kelsterbach gut bekannt, wie die Flüchtlingskoordinatorin der Untermainstadt, Agneta Becker, berichtete.
Manfred Ockel stellte seinerseits den Gästen in einer kurzen Präsentation die Stadt Kelsterbach vor. Auf besonderes Interesse stießen seine Ausführungen zu den Themen Schule und Wirtschaft. Bürgermeister Ceban äußerte den Wunsch, bei einem möglichen Folgebesuch mehr über die Arbeit der Kelsterbacher Karl-Krolopper-Schule und anderer Förderschulen in der Region zu erfahren. Auch die mit dem Flughafen verbundene Wirtschaft erregte das Interesse Cebans, der auch hier gerne mehr kennenlernen möchte. Beide Seiten waren sich am Ende des freundlichen, zugewandten Treffens einig, dass man gerne mehr über einander erfahren und die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit näher ausloten möchte.
Zum Abschluss wurden Gastgeschenke ausgetauscht und Ion Ceban schrieb sich ins Gästebuch der Stadt Kelsterbach ein. (wö)