Die politischen Gremien der Stadt Kelsterbach haben den aktuellen Jahresbericht 2024 der Betreibergesellschaft des Kelsterbacher Sport- und Wellnessbads, der GMF GmbH, sowie den Produktbericht der Stadtverwaltung zur Kenntnis genommen. Demnach war das vergangene Jahr unter anderem gekennzeichnet durch einen schlechten, verregneten Sommer mit rückläufigen Besucherzahlen, explodierende Energiekosten für Fernwärme sowie einige unvorhersehbare Herausforderungen, wie beispielsweise einen Saunabrand, einen Wärmeausfall, einen Stromausfall sowie Glatteis. Insgesamt musste das Sport- und Wellnessbad an sechs Tagen außerplanmäßig schließen, was zu Umsatzeinbußen von 28.000 Euro geführt hat.
Im Mai vergangenen Jahres entzündete sich bei Unterhaltungsarbeiten die Kelo- und Salzsauna und brannte ab. Der Neubau der Einrichtung kostete 70.000 Euro, der ein halbes Jahr währende Betriebsausfall wird mit 77.000 Euro entgangenen Einnahmen veranschlagt. Zahlungen der Versicherungen zur Regulierung des Schadens gehen erst im laufenden Jahr 2025 ein.
Im Jahr 2024 kamen insgesamt 134.558 Gäste in das Sport- und Wellnessbad, rund 8.000 weniger als im Vorjahr. Der getätigte Umsatz lag mit rund 1,36 Millionen Euro um gut 65.000 Euro niedriger als im Jahr 2023.
Der Energieverbrauch des Sport- und Wellnessbads ist vergangenes Jahr in Bezug auf Strom um 80.000 Kilowattstunden gesunken. Grund hierfür sind der Betriebsausfall der abgebrannten Sauna, die Erneuerung eines Dachkompressors und die weiteren außerplanmäßigen Schließungen. Die Menge der bezogenen Fernwärme hingegen ist aufgrund des kälteren Wetters um 77.000 Kilowattstunden angewachsen. Der gestiegene Verbrauch sowie eine exorbitante Preissteigerung beziehungsweise der Wegfall staatlicher Energiepreisbremsen haben zur Verdreifachung der Kosten für Fernwärme geführt, 151.000 Euro im Jahr 2023 stehen 495.000 Euro im Jahr 2024 gegenüber. Zwar ist die letztgenannte Zahl noch vorläufig und nicht spitz abgerechnet, aber eine gravierende Änderung steht nicht zu erwarten. Beim Strom hingegen konnten gut 100.000 Euro eingespart werden. Auch hier steht die endgültige Abrechnung noch aus.
Der Verbrauch von Frischwasser konnte wie geplant unter 10.000 Kubikmeter gehalten werden – ein Effekt der rückläufigen Besucherzahlen des vergangenen Jahres. Das Schwimmbad erwartet nun eine stattliche Rückerstattung vom Wasserversorger in Höhe von mindestens 25.000 Euro, die im laufenden Jahr ausgezahlt wird. Möglich gemacht wird der sparsame Frischwasserverbrauch durch die Nutzung von Brunnenwasser, das zum Füllen der Schwimmbecken und zum Bewässern der Grünanlagen herangezogen wird. 14.000 Kubikmeter Brunnenwasser wurden im Jahr 2024 für das Schwimmbad gefördert.
Für Materialaufwendungen hat der Betreiber vergangenes Jahr rund 48.000 Euro ausgegeben, 12.000 weniger als Jahrs zuvor. Instandhaltungsmaßnahmen an den Gebäuden, Außenanlagen, technischen Anlagen, Einrichtungen und Ausstattungen machten Ausgaben von 360.000 Euro nötig. Dies waren gut 111.000 Euro mehr als 2023, hauptsächlich sind die Mehrkosten dem Saunabrand geschuldet. Teil der Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten war die Erneuerung des Dampfbades, die sich mit 38.000 Euro im veranschlagten Kostenrahmen bewegte. In der neuen, modernisierten Anlage finden nun acht statt bislang fünf Badegäste Platz.
Fürs Personal wurden insgesamt 1,28 Millionen Euro aufgewendet. Die Löhne und Gehälter der 40 GMF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter beliefen sich auf 1,16 Millionen Euro, dazu kamen 71.000 Euro für Personal im Schwimmbadbereich, das von externen Anbietern geliehen wurde, um längere Krankheitsausfälle zu kompensieren, sowie 45.000 Euro für externe Reinigungskräfte. Für einen Sicherheitsdienst wurden 4.100 Euro aufgewendet.
Unter dem Strich steht für die Stadt Kelsterbach ein Zuschussbedarf des Sport- und Wellnessbads von 1,315 Millionen Euro für das Jahr 2024. Verglichen mit dem Vorjahr, als 781.000 Euro zur Finanzierung des Bades beigesteuert werden mussten, bedeutet der Betrag eine Steigerung um 68 Prozent. Er spiegelt die ungünstigen Rahmenbedingungen des Jahres 2024 sowie plötzliche Einzelereignisse, die sich negativ auf den Badebetrieb ausgewirkt haben, wider.