Damals wie heute herrschte notorischer Wohnungsnotstand, auch in Kelsterbach. Und damals wie heute wurde durch den Bau neuer Wohneinheiten versucht, diesem Missstand entgegenzuwirken. Der Vorteil in den Nachkriegsjahren war sicherlich der, dass man noch reichlich unbebauten Platz hatte und man sich gen Oberdorf ausdehnen konnte. Auf dem Bild vom Juni 1949 gab es an diesem Tag für Glanzstoffangehörige die Gelegenheit, sich die kurz vor der Fertigstellung stehenden Häuser in der Siedlung (nicht zu verwechseln mit den Siedlerhäusern), die so genannten Glanzstoffhäuser, von innen anzusehen. Nachdem man sich ein Bild von den Wohnungen gemacht hatte, konnte man sich entscheiden, ob man sich für eine Wohnung bewerben wollte. Rund um die Häuschen gab es obendrauf noch einen Garten der bewirtschaftet werden konnte, um sich ein wenig selbst zu versorgen. Der Feldweg, auf dem die Pilgerschar entlangläuft, ist übrigens die heutige Straße „Kleiner Kornweg“. Die kleinen Häuschen mit je zwei Wohneinheiten, fielen nach der Jahrtausendwende der Abrissbirne zum Opfer, um Platz für moderne Wohnhäuser zu schaffen.