(vl.) Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand, Bürgermeister Manfred Ockel und Stadtbrandinspektor Christian Rolle freuten sich, die Übergabe von zwei neuen Einsatzfahrzeugen mit Vertretern der Feuerwehr aus der Partnerstadt Baugé-en-Anjou - Dany Philippe, Jean-Claude Rabouin und Alain Foucher - feiern zu können.
Der Kreis stellte den neuen Pick-Up mit Wechselmodul zur Verfügung.
Freuten sich über das Gastgeschenk aus Baugé-en-Anjou: Christian Rolle und Frank Wiegand.
(vl.) Der evangelische Pfarrer Nico Kopf und der katholische Pfarrer Stefan Barton segneten die neuen Fahrzeuge.
„Heute ist ein besonderer und erfreulicher Tag für unsere Feuerwehr“, erklärte Stadtbrandinspektor Christian Rolle am vergangenen Samstag bei einem Festakt in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses vor Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, Vertretern der Stadtpolitik sowie Gästen aus dem bayerischen Wenighösbach sowie der französischen Partnerstadt Baugé-en-Anjou. Grund dafür war die Übergabe von gleich zwei neuen Fahrzeugen: Einem Gerätewagen und einem Pick-Up mit zwei aufsetzbaren Wechselmodulen. „Die beiden Fahrzeuge ergänzen unseren Fuhrpark ideal und erweitern unsere taktischen Möglichkeiten enorm“, so Rolle. Der Gerätewagen Logistik (GW-L) sei mehr als nur ein neues Auto, das den 33 Jahre alten Vorgänger ersetzt. Es sei ein modernes, vielseitig einsetzbares Fahrzeug, das den Herausforderungen, denen die Freiwillige Feuerwehr Kelsterbach begegnen muss, gerecht werde. Ganz gleich ob bei Bränden, Unwettern, Gefahrguteinsätzen oder bei der Unterstützung anderer Einheiten, der Gerätewagen werde zukünftig eine zentrale Rolle beim Einsatzgeschehen übernehmen und Material schnell und flexibel dorthin bringen, wo es benötigt wird.
Der Kreis Groß-Gerau hat für den Bereich Katastrophenschutz drei spezielle Pick-Ups mit Wechselmodulen angeschafft. Diese wurden den Feuerwehren in Groß-Gerau, in Mörfelden-Walldorf und in Kelsterbach zur Verfügung gestellt. Das Fahrzeug sei besonders wendig und geländegängig und damit ideal für Einsätze in schwierigem Gelände, erklärte Rolle. Durch die Ausstattung der Wechselmodule, von denen eines vom Kreis zur Verfügung gestellt und ein zusätzliches durch die Stadt Kelsterbach angeschafft wurde, könne der Pick-Up nicht nur bei Flächen- und Waldbränden, sondern auch bei Unwetterlagen zum Einsatz kommen. Die beiden Fahrzeuge seien nicht nur eine Investition in die Technik, sondern auch in die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger sowie der Einsatzkräfte, konstatierte der Stadtbrandinspektor. Er sprach allen an der Beschaffung und Ausstattung der Fahrzeuge Beteiligten seinen Dank aus: den Vertretern des Magistrats und der Verwaltung ebenso wie dem Katastrophenschutz des Kreises und den Projektteams innerhalb der Feuerwehr.
Bürgermeister Manfred Ockel betonte, wie wichtig es sei, dass die Freiwillige Feuerwehr Kelsterbach bei der zunehmenden Komplexität ihrer Einsätze gut ausgerüstet sei. Betrachte man das alte Logistikfahrzeug im Vergleich zu dem neuen, dann lägen dazwischen Welten in Sachen Technik und Aufbau. Der neue GW-L zeichnet sich durch seinen großen Laderaum sowie durch die modulare Beladung mit Rollcontainern, die je nach Einsatzzweck auf den Wagen geschoben werden können, aus. Die Stadt ließ sich das Fahrzeug 440.000 Euro kosten, vom Land Hessen gab es einen Zuschuss in Höhe von zehn Prozent. Für die Ausstattung wurden noch einmal 180.000 Euro gezahlt. Natürlich sei es für die Kommune eine Herausforderung, eine solche Investition zu leisten. Dennoch sei sie parteiübergreifend beschlossen worden, denn jeder wisse, was die ehrenamtlichen Einsatzkräfte Tag und Nacht leisten müssten. Dass ihnen dafür die geeigneten, adäquat ausgestatteten Fahrzeuge zur Verfügung gestellt würden, sei eine Selbstverständlichkeit, so der Bürgermeister. Kreisbrandmeister Raphael Anger fügte hinzu, dass mit der Anschaffung der Pick-Ups ein starkes Zeichen für die Zukunftsfähigkeit des Katastrophenschutzes im Kreis Groß-Geraus gesetzt werde.
Nachdem die beiden neuen Fahrzeuge durch den evangelischen Pfarrer Nico Kopf und den katholischen Pfarrer Stefan Barton gesegnet wurden – wobei, wie Barton betonte, die Segnung eigentlich nicht den Autos, sondern den Einsatzkräften gelte –, übernahm Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand in seiner Funktion als Vorsitzender des Feuerwehrvereins das Wort. Er hob die bedeutende Rolle der Feuerwehr in Zeiten, in denen das „Ich“ so oft mehr zähle als das „Wir“, hervor: „Wir Feuerwehren schauen nicht auf Grenzen, wir sind vereint in dem Bemühen, Menschenleben zu retten und Sachwerte zu schützen.“ Daher freue es ihn umso mehr, die Übergabe der beiden Fahrzeuge mit den befreundeten Feuerwehren aus Wenighösbach und Baugé-en-Anjou feiern zu können. Denn gerade in diesen schwierigen Zeiten, in denen kriegerische Auseinandersetzungen aufflammen und sich Nationalismus ausweitet, sei es wichtiger denn je, Freundschaften zu pflegen, sowohl über föderale als auch über nationale Grenzen hinweg.
Im Namen der Vertreter der Feuerwehr aus Baugé-en-Anjou, die zusammen mit einer Gruppe ihrer Jugendfeuerwehr für einige Tage in der Partnerstadt am Untermain zu Gast waren, sagte Commandant Alain Foucher, dass sie sehr dankbar für den herzlichen Empfang und alles, was gemeinsam erlebt wurde, seien. Seit ihrem ersten Besuch in Kelsterbach im Mai 1982 sei die Freundschaft stetig gewachsen und er hoffe, dass die Jugend diesen wunderbaren Zusammenhalt zwischen den Feuerwehren fortsetzen werde. Dieser verbalen Freundschaftsbekundung folgte der Austausch von Geschenken, der gleichzeitig den Höhe-, wie auch den Schlusspunkt des offiziellen Teils des Festakts markierte. (sb)