Im Sommer 2023 wurde „Brandblick“, ein Gemeinschaftsprojekt von Freiwilliger Feuerwehr und Stadtverwaltung, ins Leben gerufen, um mit gebündelten Kompetenzen Probleme bezüglich der Abweichungen von den Zielen des Bedarfs- und Entwicklungsplans der Feuerwehr möglichst dauerhaft zu lösen und so die langfristige Sicherstellung des Dienstbetriebs der Freiwilligen Feuerwehr zu gewährleisten. Unterteilt in acht Teilprojekte läuft „Brandblick“ noch bis Dezember 2025. Nun wurde ein Zwischenfazit gezogen, das Bürgermeister Manfred Ockel auf der Stadtverordnetenversammlung im Mai als für alle Beteiligten positiv bewertet hat. Es gebe in einigen Bereichen zwar noch viel zu tun, um die gesteckten Ziele zu erreichen, doch insgesamt sei man auf einem guten Weg.
Auch Projektleiterin Tamara Theobald und ihre Stellvertreterin Stephanie Hildebrandt freuen sich, dass durch die gemeinsame Arbeit zwischen Verwaltung und Freiwilliger Feuerwehr bereits einige bedeutende Erfolge erzielt werden konnten. So wurde die Kinderfeuerwehr „Löschblitze“ realisiert, die sich an Kinder zwischen sechs und zehn Jahren richtet. Starten wird die Kinderfeuerwehr nach den Sommerferien. Erfolgreich abgeschlossen wurde ein Ziel aus dem Teilprojekt „Löschwasser“, der Feuerwehr den Zugriff auf die stets aktuelle Version des vom städtischen Tiefbauamt geführten Hydrantenplans in digitaler Form zu gewährleisten. So können Abläufe im Einsatzfall optimiert und wichtige Zeit eingespart werden.
Eines der wichtigsten Ziele, das auch in den kommenden Monaten intensiv weiterverfolgt werden muss, ist die Gewinnung neuer Einsatzkräfte, um die Einsatzbereitschaft sicherzustellen. Im Rahmen von „Brandblick“ wurde dafür die Marketingstrategie „Du wirst brennend gesucht“ entwickelt. Zudem hat der Magistrat einige Förderungen beschlossen, mit denen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt und ihrem Engagement die verdiente Anerkennung verliehen werden soll. Zu den Förderungen gehören neben höheren Aufwandsentschädigungen, Erfrischungsgetränken bei Einsätzen, Übungen und anderen dienstlichen Veranstaltungen sowie der Kostenübernahme eines Bewohnerparkausweises, ein Zuschuss zum Mitgliedsbeitrag in einem Fitnessstudio, freier Eintritt im Sport- und Wellnessbad sowie die Unterstützung bei der Wohnungssuche. Auch die vorrangige Berücksichtigung bei der Vergabe der Kindergartenplätze in Kelsterbach sowie ein Zuschuss zu den U3-Kitagebühren in Höhe von 50 Prozent machen den Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr attraktiver und können so dazu beitragen, neue Mitglieder zu gewinnen. Für Stadtbrandinspektor Christian Rolle ist es auch wichtig zu betonen, dass die ehrenamtliche Arbeit nicht nur mit zahlreichen Herausforderungen, sondern auch mit viel Spaß und Kameradschaft verbunden ist. Jeder sei herzlich willkommen, ganz gleich welchen Alters, Geschlechts oder Herkunft.
Weiterhin ein großes Thema, für das ein Mitwirken und das Verständnis der Bevölkerung besonders wichtig ist, bleibt trotz erfreulicher Teilerfolge die Parksituation im Stadtgebiet. In einigen Straßenabschnitten ist die Durchfahrt mit den Einsatzfahrzeugen nur eingeschränkt oder gar nicht möglich, da die notwendige Durchfahrtsbreite von den dort parkenden Fahrzeugen nicht eingehalten wird. Um diese Situation zu verbessern, ist beispielsweise in zu engen Straßen eine Unterbindung von widerrechtlichem Parken notwendig. Bei der Umsetzung solcher Maßnahmen setzen die Mitglieder des Teilprojekts „Verkehr“ auf eine intensive Kommunikation mit den Anwohnern, um ihnen zu verdeutlichen, dass durch ihre Unterstützung im Ernstfall Menschenleben gerettet werden können – auch das eigene. Oftmals zeigen die Anwohner Verständnis, an einigen kritischen Stellen besteht jedoch noch weiterer Kommunikationsbedarf, während dort noch nach Lösungen gesucht wird.
Theobald und Hildebrandt möchten den Statusbericht nutzen, um die Zusammenarbeit mit allen Akteuren zu loben und ihnen ihren Dank auszusprechen. Dieses Engagement sei einer der Schlüssel zum Erfolg des Projekts „Brandblick“, so die Projektleitung. Dem Erreichen der Schutzziele gemäß des Bedarfs- und Entwicklungsplans und damit der Stärkung der Einsatzfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr zum Wohle der Menschen in Kelsterbach seien alle am Projekt Beteiligten ein großes Stück näher gekommen. (sb)