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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 30/2024
Seite 2
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Auf ein Gespräch mit der Feuerwehr

Teil 2: Sven Schmitt

Die Freiwillige Feuerwehr Kelsterbach ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kommune. Um die Aufgabenbereiche der Ehrenamtlichen etwas genauer vorzustellen und die Menschen für die vielseitige Arbeit der Feuerwehr zu begeistern, haben wir einige Mitglieder der Einsatzabteilung zum Gespräch geladen.

Im zweiten von vier Teilen stellt sich Sven Schmitt, stellvertretender Stadtbrandinspektor, unseren Fragen.

Sven, Du bist ein Uhrgestein der Freiwilligen Feuerwehr Kelsterbach. Was machst Du genau?

Ich bin stellvertretender Stadtbrandinspektor der Freiwilligen Feuerwehr Kelsterbach. Gemeinsam mit dem Stadtbrandinspektor Christian Rolle darf ich die Feuerwehr leiten und vertrete diesen im Falle von Abwesenheiten. Eine Feuerwehr zu leiten ist wie ein kleines Unternehmen zu führen, in unserem Fall ein Unternehmen mit etwa 70 Einsatzkräften. Dies alles geschieht im Ehrenamt. Im Grunde sind wir dafür verantwortlich das unsere Leute entsprechend ausgebildet sind, um im Einsatz schnell und adäquat Hilfe leisten zu können.

Seit 30 Jahren aktiv, was treibt Dich an?

Das frage ich mich auch oft, ich glaube am Ende sind es die Menschen, die mit mir bei der Feuerwehr sind. Man hat einfach einen langen gemeinsamen Weg und teilt viele Erlebnisse, auch im privaten Bereich, das verbindet.

Daneben bietet die Feuerwehr jeden Tag neue Herausforderungen, jeder Einsatz ist anders und es gibt nichts Schöneres, als am Ende zufrieden zurückzublicken auf das, was man im Team geleistet hat.

Wie integrierst Du die Feuerwehr in Deinen Alltag und ins Familienleben?

Die Einsätze lassen sich nicht wirklich integrieren, die kommen, wann sie wollen und in der Regel eher immer unpassend.

Die Familie braucht einfach ein „dickes Fell“, denn leider sind gerade die Liebsten die, die man oft allein lässt. Man kann immer wieder nur erklären das es einem guten Zweck dient und wie sich die Familie fühlen würde, wenn sie den Notruf wählen, und es würde niemand kommen. Umso mehr ärgert es mich einfach, dass wir immer mehr mit Einsätzen konfrontiert werden, die es eigentlich nicht notwendig machen die Feuerwehr zu rufen.

Was begeistert Dich noch heute – auch nach so langer Zeit – an der Feuerwehr?

Zum einen die Truppe an sich, 70 Einsatzkräfte die ja nicht unterschiedlicher sein können, verschiedene Berufe, Religionen, Herkunftsländer, Geschlechter und so weiter. Alle haben eins gemeinsam, sie wollen helfen und jeder trägt auf seine Art einen Teil dazu bei.

Zum anderen sind es die Einsätze, wer wollte als Kind nicht mit dem Feuerwehrauto mit Blaulicht und Martinhorn durch die Straßen sausen, als Einsatzkraft in der Feuerwehr kann man das! Aber davon abgesehen sind es die Situationen, in die man bei den Einsätzen innerhalb weniger Minuten rein befördert wird. Jeder Einsatz ist anders, man hat oft nur begrenzte Mittel und Ressourcen im ersten Moment und muss in extrem kurzer Zeit Entscheidungen treffen. Das macht es unglaublich spannend und abwechslungsreich.

Was würdest du jemanden raten, der oder die sich für eine Teilnahme bei der FFW Kelsterbach interessiert?

Keine Berührungsängste zu haben, egal wie alt oder egal was man beruflich macht bei uns findet jeder seinen Platz, an dem er unterstützen kann. Gerade Mittwochsabends würde ich mich über mehr Interesse der Bürgerinnen und Bürger an Ihrer Feuerwehr freuen, wir erklären gerne was wir machen, beantworten Fragen und man kann rein schnuppern, selbst wenn man nach einigen Wochen feststellt das Feuerwehr doch nicht das passende Hobby ist. (ka)