Saurabh Bahuguna, Pushkar Singh Dhami und David Rendel (von links nach rechts) präsentieren die unterzeichnete Kooperationsvereinbarung.
Ende vergangenen Monats reisten David Rendel, Stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbands Städtenetzwerk Asien und Bürgermeister der Stadt Raunheim, sowie Stephan Wittekind, Geschäftsführer des Innovation Hub RheinMain, nach Dehradun, die Hauptstadt des indischen Bundesstaats Uttarakhand. Zweck der Reise war es, mit dem Premierminister des Bundesstaats, Pushkar Singh Dhami, eine strategische Partnerschaft zwischen Uttarakhand und dem Innovation Hub auf den Weg zu bringen und langfristig zu etablieren. Zur deutschen Delegation gehörte auch der ehemalige Kelsterbacher Stadtrat und jetzige Frankfurter Stadtverordnete Rahul Kumar, der die Kontakte vermittelt hatte.
Ziel der angestrebten Partnerschaft ist es, eine Plattform zum Austausch in den Bereichen Innovation, Industrieentwicklung, Bildung und Kompetenzförderung zu schaffen. Auf indischer Seite zeichnen der Minister für Kompetenzentwicklung, Saurabh Bahuguna, sowie Staatssekretär Ravi Shankar für die Partnerschaft verantwortlich. Uttarakhand hat zehn Millionen Einwohner, liegt im Norden Indiens am Rand des Himalaya-Gebirges und ist bislang sehr ländlich geprägt. Die Region entwickelt sich aber zunehmend zu einem wirtschaftlich bedeutenden Standort in Indien. Mit einer jungen Bevölkerung, wachsender Industrie und einem starken Fokus auf Bildung und Gesundheitswesen bietet der Bundesstaat großes Potenzial für internationale Kooperationen.
Ein weiterer bedeutender Programmpunkt der Reise war das Treffen mit der staatlichen Infrastruktur- und Industrieentwicklungsgesellschaft SIIDCUL, bei dem über zwanzig Unternehmen ihr Interesse an Kooperationen mit deutschen Firmen bekundeten. Stephan Wittekind koordinierte dabei erste Kontakte für mögliche Ansiedlungen in Deutschland.
Weitere Kontakte zu Firmen, die Interesse an einer Ansiedlung in Deutschland haben, kamen bei einem von der Delegation organisierten Event zustande. Im direkten Austausch miteinander wurden die entsprechenden Möglichkeiten erörtert. Mit drei Firmen führt der Innovation Hub nun konkrete Folgegespräche.
Schließlich führte ein Besuch in Pune, einem Zentrum deutscher Industrie in Indien, zu ersten Vorvertragsverhandlungen mit den Unternehmen Atreya Innovation (Softwareentwicklung) und Jagruti Group (industrielle Projektdienstleistungen) bezüglich einer Ansiedlung im Rhein-Main-Gebiet.
Rendel, Wittekind und Kumar besuchten darüber hinaus die in Uttarakhand ansässigen Hochschulen Doon University in Dehradun und die Eliteuniversität Indian Institute of Technology (IIT) in Roorkee. Die renommierte IIT ist eine der ältesten technischen Universitäten Indiens mit internationalem Ruf. Hier wurden den Besuchern innovative Startups vorgestellt, die großes Interesse an Partnerschaften mit deutschen Unternehmen zeigen. Die Doon-Universität bietet auch einen Studiengang in Germanistik an. Die Studierenden präsentierten Vorträge und musikalische Darbietungen in deutscher Sprache.
Raunheims Bürgermeister David Rendel zieht ein rundum positives Resümee des Besuchs in Indien: „Diese Reise markiert einen wichtigen Schritt in der internationalen Vernetzung des Innovation Hub RheinMain und unterstreicht die Bedeutung globaler Kooperationen für nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung.“
Der in Raunheim ansässige Innovation Hub RheinMain ist Teil der Wirtschaftsförderung der Städte Kelsterbach, Raunheim und Rüsselsheim am Main. Er ist die zentrale Anlaufstelle für Unternehmen aus dem gesamten asiatischen Raum mit den Schwerpunkten Logistik, Automobiltechnik, Industrie 4.0 und Digitalisierung, die sich in Deutschland ansiedeln wollen. Die Mitarbeitenden des Innovation Hub RheinMain helfen den Unternehmen dabei, schnell und unkompliziert in der Region Fuß zu fassen, und unterstützen den Ansiedlungsprozess in allen praktischen Fragen. (wö)