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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 37/2025
Seite 2
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Das war die Kerb 2025 – Ein Rückblick

Mit dem Einmarsch der Kerweborsch startete die Kerb 2025.

Bürgermeister Manfred Ockel nach souverän absolviertem Fassanstich.

Im Festzelt machte sich schnell großartige Stimmung breit.

Die Band Daddy-L bewies einmal mehr, warum sie gern gesehener Gast auf der Kelsterbacher Kerb ist.

Die Kerweborsch beim Aufstellen des Kerwebaums.

"The greatest Show" boten die Kerweborsch am Samstagabend.

Der Erlös vom Verkauf des diesjährigen Motto-Shirts geht an die Bärenherz-Stiftung in Wiesbaden.

Der Sonntag startete mit dem Kerwegottesdienst.

Vor dem Kerweumzug gab es den traditionellen Bürgermeisterempfang, in diesem Jahr erstmals vor dem Fritz-Treutel-Haus.

Der Kerweumzug wurde von vielen Zaungästen begleitet.

Vom Bürgermeister gab es beim Umzug rote Rosen.

Der Zug schlängelte sich durch die Straßen des Unterdorfs.

Bürgermeister Manfred Ockel präsentierte am Montag das neue Giggelsmädchen Sophia Fischer (vorne links).

Neben Bürgermeister Manfred Ockel (links) und Stadträtin Katja Ehrlich (rechts) gehörten auch Landtagsabgeordnete Kerstin Geis, Landrat Thomas Will, Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand und Stadträtin Helga Oehne zu den Ehrengästen am Montag.

Auch am Montag war das Festzelt voll besetzt.

Die aktiven Kerweborsch mit altem und neuen Giggelsmädchen.

Nicht nur die Kerweborsch hatten viel Spaß auf den Fahrgeschäften.

Und schon ist sie wieder vorbei, die Kerb 2025. Vier Tage lang hat Kelsterbach im Unterdorf zusammen gefeiert und eine schöne Tradition gepflegt. Bei fast durchgehend schönem Spätsommerwetter lockte der Kerweplatz viele Menschen an, die sich an den verschiedenen Buden, auf den Fahrgeschäften, am gastronomischen Angebot oder dem Programm im Festzelt erfreuten. “Mit der Resonanz der Bürgerinnen und Bürger sind wir sehr zufrieden“, sagt Lorenz Winson, Leiter des für die Organisation zuständigen Kulturamts der Stadt. Besonders am Freitag und Samstag seien der Platz und das Festzelt sehr gut gefüllt gewesen.

Der Kerwefreitag

Nach dem vom Kerwelied untermalten Einzug der 14 aktiven Kerweborsch, angeführt von Kerweborschpräsident Daniel „Danger“ Koutsos und Giggelsmädche Jolene Pimper, gab Bürgermeister Manfred Ockel am Freitagabend den offiziellen Startschuss zur 198. Auflage der Kelsterbacher Kerb mit dem traditionellen Fassanstich. „Wir freuen uns darauf, vier Tage gemeinsam mit Euch zu feiern“, rief der Bürgermeister dem Publikum zu, bevor er mit zwei gezielten Schlägen den Zapfhahn in das von Binding gespendete Bierfass beförderte. Ockel dankte Michael Kovac von der Firma Binding und dem Festzeltwirt Markus Diestelkamp, mit denen er gemeinsam das frisch gezapfte Bier an die Kerweborsch und die anderen Gäste verteilte.

Der Kerweborschpräsident war hocherfreut darüber, dass es aktuell 14 aktive Kerweborsch gibt. „Das ist in der heutigen Zeit eine stolze Zahl“, so Koutsos. Auch der Anblick des voll besetzten Festzelts freute ihn: „Ich bin sehr glücklich, Euch hier so zahlreich willkommen zu heißen.“ Sein Dank gelte nicht nur den aktiven und den Alt-Kerweborsch, sondern auch der Stadtverwaltung. „Ohne die Stadt Kelsterbach läuft hier nichts. Dafür vielen Dank“, so Koutsos, bevor er und die anderen Kerweborsch die Bühne für die Band Daddy-L aus Rüsselsheim freimachten. Die siebenköpfige Formation sorgte gleich mit dem ersten Song – einer mitreißenden Interpretation des Linkin Park Hits „In the End“ – für großartige Stimmung im Festzelt, die sie im Verlauf des Abends mit vielen weiteren Coverversionen bekannter Rock und Popsongs stetig steigern konnte. Mit einer spontanen Glow Stick Party, bei der die vom letztjährigen Altstadtfest übrig gebliebenen Leuchtstäbe zum Einsatz kamen, wurde der Kerwefreitag dann auf einem ersten Stimmungshoch beendet.

Der Kerwesamstag

Nach dem gelungenen Start ins lange Kerwewochenende standen am Samstag die großen Kerwetraditionen auf dem Programm, beginnend mit dem Aufstellen des Kerwebaums, der aus dem Stadtwald auf den Festplatz gebracht wurde. Dort wurde er von den Kerweborsch mit tatkräftiger Unterstützung des Kelsterbacher Kommunalbetriebs (KKB) in die Haltevorrichtung befördert. Anschließend zogen aktive Kerweborsch und Altkerweborsch mit vereinten Kräften den festlich geschmückten Baum in die Senkrechte. Um 16.15 Uhr stand der Kerwebaum dann in voller Pracht auf dem sich stetig füllenden Kerweplatz.

Eine Premiere erlebten die Besucher des Biergartens am Nachmittag. Erstmals gab es auch hier Live-Musik zu hören. Entertainer Lothar, der bereits bei mehreren Kelsterbacher Veranstaltungen zu Gast war, untermalte das gesellige Treiben im Biergarten mit Rock und Popsongs ebenso wie mit einigen Kult-Schlagern. „Die Entscheidung, Live-Musik im Biergarten anzubieten, war eine gute Entscheidung. Das können wir zukünftig auf jeden Fall noch ausbauen“, so Winson.

Der Abend startete im Festzelt mit der Ehrung von Personen, die sich im besonderen Maße um die Kerb verdient gemacht haben. Zu Ehrenkerweborsch ernannt wurden in diesem Jahr Eric Laun und Anja Schmitt. Beide helfen seit Jahren, die Kerwe-Traditionen hochzuhalten, er etwa bei den Altkerweborsch und sie unter anderem als Ehrengiggelsmädchen und treibende Kraft beim Hackfleischessen-Team. Beide zeigten sich sehr erfreut, dass ihnen nun der Titel Ehrenkerweborsch verliehen wurde, zumal die Kerwe-Tradition in ihren Familien schon lange fest verankert ist. Im Anschluss an die feierliche Ehrung brachten die Kerweborsch mit ihrem Showprogramm das Festzelt zum Kochen. Neben einem eigens für die Kerb komponierten Song gab es verschiedene Tanz- und Showeinlagen, die für große Erheiterung und kollektive Begeisterungsstürme von Seiten des Publikums sorgten. „Das habt Ihr großartig gemacht, da könnt Ihr wirklich stolz drauf sein“, so Ockels Fazit zu den Darbietungen der Kerweborsch. Parallel zum Showprogramm startete auch der Verkauf des diesjährigen Kerwe-Shirts, das in Anlehnung an den Film „The greatest Showman“ mit dem Motto „The greatest Kerb“ versehen wurde. Durch den Verkauf der Shirts konnte im Verlauf der Kerb eine stolze Summe generiert werden, die der Kinderhospizarbeit der Wiesbadener Bärenherz-Stiftung zugutekommt.

Zum Abschluss des ereignisreichen Kerwesamstags übernahm DJ Niksfield das Ruder. Ihm gelang es perfekt, die von den Kerwborsch angeheizte Stimmung bis tief in die Nacht aufrecht zu erhalten.

Der Kerwesonntag

Der Sonntag startete zunächst etwas ruhiger mit einer Traditionsveranstaltung im neuen Gewand. Denn der Kerwegottesdienst fand nicht wie in den letzten Jahren im Festzelt, sondern in der Martinskirche statt. Hier waren rund 50 Menschen zusammengekommen, um gemeinsam mit den Kerweborsch und Pfarrer Nico Kopf inmitten des Festwochenendes einmal innezuhalten und zur Ruhe zu kommen. Gemeinsam wurden Lieder wie „Heute feiern wir ein Fest“ oder „Gut, dass wir einander haben“ gesungen, bevor Pfarrer Kopf in seiner Predigt auf die Zeile „Maria un Josef, die hatten in Jerusalem e Klickerwasserbud, Coca Cola, Coca Cola, was schmeckt des Zeuch so gut“ einging. Nach einem humorvollen Beginn, in dem er meinte, dass durch die neuen Erkenntnisse, dass Maria und Josef eine Erfrischungsbude betrieben hätten, Teile der Bibel neu interpretiert oder umgeschrieben werden müssten, schaffte Pfarrer Kopf sehr gut den Brückenschlag zur Bedeutung und Wichtigkeit von Gemeinschaft. Gerade in Zeiten, in denen Hass und Spaltung weltweit zunehmen, sei Zusammenhalt in der Gemeinschaft besonders wichtig.

Nach dem Gottesdienst gab es die Möglichkeit, gemeinsam auf den Kerweplatz zu ziehen und sich im Festzelt beim Mittagstisch zu stärken. Denn schon um 14 Uhr stand das nächste Highlight auf dem Programm: Der Kerweumzug. In diesem Jahr versammelten sich die Kerweborsch und Giggelsmädche vor dem Umzug nicht auf dem Rathausplatz, sondern vor dem Fritz-Treutel-Haus, um von dort aus zur Kirschenallee zu ziehen, dem Startpunkt der neuen Streckenführung. Rund 30 Zugnummern setzten sich, begleitet von zahlreichen Zaungästen, in Richtung Mainstraße in Bewegung, wo ebenfalls schon viele Schaulustige auf sie warteten. Verschiedene Sport- und Kulturvereine, Verbände und Organisationen, angeführt von der Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr, zogen etwa zwei Stunden lang durch das Unterdorf und sorgten dabei für Fröhlichkeit und gute Laune bei den vielen jubelnden Menschen entlang der Zugstrecke. Besonders den Kindern bereitete das fröhliche Treiben großes Vergnügen, wurden doch immer wieder Bonbons und andere Süßigkeiten in die Menge geworfen.

Zurück auf dem Kerweplatz eröffnete die Tanzgruppe Enjoy der TSG Flair das Abendprogramm im Festzelt, bevor die Partyband Capones aus Frankfurt die Bühne betrat. Mit Cover-Versionen von Songs von Status Quo, Amy Winehouse, Stevie Wonder oder den Rolling Stones begeisterten sie das Publikum. Trotz eines doch recht anstrengenden Kerweumzugs ließen es sich einige der Anwesenden nicht nehmen, gleich beim ersten Song vor der Bühne das Tanzbein zu schwingen. So wurde auch der Sonntagabend zu einer echten Partynacht, die von DJ Rizzyy perfekt zum Abschluss gebracht wurde.

Der Kerwemontag

Drei Tage Feiern fordern ihren Tribut. So war die eine oder andere heißere Stimme am Montagmorgen zum Frühschoppen zu hören – der Stimmung tat dies dennoch keinen Abbruch.

Die Original Mühlbachtaler stimmten das Publikum mit bekannten volkstümlichen Hits auf das Programm des letzten Kerwetags ein. Danach folgte der letzte große Einmarsch der Kerweborsch, angeführt von dem noch amtierenden Giggelsmädchen Jolene Pimper. Deutlich war der Truppe die Anstrengung der vergangenen Wochen anzumerken, in denen alles vorbereitet wurde. Und natürlich schwang auch ein wenig Sentimentalität mit, da sich das Kerwejahr 2025 nun unwiederbringlich seinem Ende entgegenneigte. Das bedeutete aber auch, dass ein neues Giggel ausgewählt wurde.

Fünf junge Frauen waren bereit, den üblichen Giggelsschlag zu vollführen, bei dem ihnen die Augen verbunden wurden und der Kerwepräsident der jeweiligen Kandidatin die Hände führte, um mit einem Holzknüppel den auf dem Boden stehenden Keramikteller zu zerschlagen. Bejubelte Siegerin wurde Sophia Fischer, die aus einer Familie mit langer Kerwetradition stammt.

Bürgermeister Ockel begab sich nach dem Schlag auf die Bühne und hieß das neue Giggelsmädchen willkommen. Gleichzeitig wurde auch das alte Giggel noch einmal gefeiert. Pimper bekam viel Applaus, bevor es zum traditionellen Walzertanz ging, bei dem Kerwepräsident Koutsos und der Bürgermeister abwechselnd mit den beiden jungen Frauen tanzten. Auch bei den diesjährigen Ehrengästen bedankte sich Ockel für ihr Kommen. Neben dem Mitglied des Landtags, Kerstin Geis von der SPD, waren auch Landrat Thomas Will, Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand sowie sein Stellvertreter Hans-Peter Hamann, die Stadträtinnen Katja Ehrlich und Helga Oehne als auch Stadtältester Karl-Heinz Herth zum Giggelsschlag gekommen.

Das Festzelt war wieder gut besucht und das Publikum sang begeistert mit, als die Kerweborsch zu ihrem bekannten Lied durch die Menge zogen. Die abschließende Kerwebaumversteigerung brachte noch einmal einiges an Geld ein, das dieses Jahr erstmalig für einen neuen Baum ausgegeben wird, wie Koutsos sagte. „Wir haben mit dem KKB beschlossen, dass wir für jeden Baum, den wir entnehmen, auch für einen neuen Baum sorgen wollen“, so der Kerwepräsident. Das Geld wird daher für einen Setzling ausgegeben, der vom KKB im Wald gepflanzt wird.

Nach dem Festzeltprogramm ging es im Biergarten davor weiter. Das Trio Red Roses sang bekannte Lieder aus den vergangenen Jahrzehnten. Doch der Wettergott befand, es sei Zeit für Regen, der am Nachmittag ordentlich einsetzte und so die Stimmung am gut besuchten Familiennachmittag ein wenig trübte. Doch die Kelsterbacher Kerb wäre nicht die Kelsterbacher Kerb, wenn nicht all ihre treuen Fans wüssten, dass sie nächstes Jahr wiederkommt. (sb/ana)