Nadine Fink ist neue stellvertretende Frauenbeauftragte der Stadt Kelsterbach
Die Stadt Kelsterbach hat eine neue stellvertretende Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte. Nadine Fink ist bereits seit Mai thematisch mit an Bord und hat erste Veranstaltungen zum Thema besucht. Offiziell wird sie im Oktober ihre erste Frauensprechstunde anbieten.
Vor dem deutschen Gesetz sind Männer und Frauen gleich und müssen demnach auch eine Gleichbehandlung erfahren. In der Praxis mangelt es jedoch noch an der Umsetzung. Das städtische Frauenbüro arbeitet als Interessenvertretung für Frauen und hat den gesetzlichen Auftrag, sich dafür einzusetzen, dass das verfassungsrechtliche Gleichheitsgebot für Frauen und Mädchen erfüllt wird. Da dies viel Arbeit bedeutet und diese verschiedentlich noch ausgeweitet werden soll, war schnell klar, dass eine stellvertretende Frauenbeauftragte vonnöten ist.
Die hauptamtliche Frauenbeauftragte Manuela Draisbach kam aus diesem Grund auf ihre Kollegin Fink zu und fragte sie, ob sie sich diese Aufgabe vorstellen könne. Schnell waren sich die beiden Frauen einig. „Ich war bereits mit meiner Kollegin auf einer Klausurtagung, auf der sich viele Frauenbeauftragte aus den umliegenden Städten und Kreisen getroffen haben, und war sehr begeistert. Es war super interessant“, so Fink.
„Meine Aufgabe wird hauptsächlich sein, Frau Draisbach zu vertreten, aber auch unser Angebot an Beratungsstunden auszuweiten und damit ein größeres Gebiet in der Stadt abzudecken.“ Auch für die Mitarbeiterinnen der Stadt sind Draisbach und Fink Ansprechpartnerinnen und wollen gemeinsam einmal im Jahr einen Frauentag anbieten. Ebenso bei Monatsgesprächen und Vorstellungsgesprächen soll immer eine Frauenbeauftragte anwesend sein, um die Interessen der weiblichen Arbeitnehmerinnen im Blick zu behalten.
Demnächst steht für Fink eine große Fortbildung an, eine Schulung des Hessischen Verwaltungsschulverbands zum Thema Hessisches Gleichberechtigungsgesetz (HGIG). Diese ist notwendig, um qualifizierte Beratungen für die Verwaltung anbieten zu können. Die Einhaltung des HGIG gewährleistet, dass auch Frauen die Chance bekommen, in gleichwertigen Positionen wie Männer zu arbeiten. Der Anteil an Frauen in Führungspositionen ist nach wie vor in den meisten Branchen zu gering. Teilzeitarbeit aufgrund von Kinderbetreuung darf hier kein Hinderungsgrund sein.
„Meine Motivation, das Amt der stellvertretenden Frauenbeauftragten zu begleiten, ist, dass ich mich selbst in der Vergangenheit vieles nicht getraut habe. Damals wusste ich nicht, an wen ich mich hätte wenden können. Heute möchte ich selbst diese Anlaufstelle sein und Frauen beraten oder wenigstens ein offenes Ohr bieten“, sagt Fink.
Fink ist seit 2021 bei der Stadt Kelsterbach als Verwaltungsangestellte im Personalamt tätig. Zuvor arbeitete sie lange Zeit im Sekretariat der Integrierten Gesamtschule in Kelsterbach. Für ihre Stelle bei der städtischen Verwaltung absolvierte sie eine Fortbildung in Personalsachbearbeitung. Dieser Schritt sei für ihre persönliche Weiterentwicklung wichtig gewesen, sagt sie. „Heute traue ich mich viel mehr als früher. Heute möchte ich ein Mutmacher sein.“ (ana)