(vr) Stadtarchivar Christian Schönstein, Bürgermeister Manfred Ockel und Markus Decker, 1. Vorsitzender des Siedlervereins, eröffneten die beiden Sonderausstellungen.
Zahlreiche Fotos laden dazu ein, in Erinnerungen zu schwelgen und in längst vergangene Zeiten einzutauchen.
„Es ist eine schöne Tradition, dass das Stadtmuseum zum Altstadtfest eine neue Sonderausstellung präsentiert.“ Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Manfred Ockel die Gäste, die am vergangenen Freitag zur Eröffnung der Ausstellung „Best of…Zu schade fürs Archiv“ gekommen waren. Stadtarchivar Christian Schönstein hatte die fotografische Zeitreise 2018 ins Leben gerufen und sucht seitdem regelmäßig aus dem immensen Fundus von über 200.000 Bildern und Negativen, die ihm zur Verfügung stehen, besondere Momentaufnahmen aus der Stadtgeschichte heraus. Diese werden im 14-tägigen Rhythmus im „Kelsterbach aktuell“ veröffentlicht und erfreuen sich auch auf den Social-Media-Kanälen der Stadt großer Beliebtheit.
Das „Best of“ aus den ersten sieben Jahren „Zu schade fürs Archiv“, das Schönstein zusammengestellt hat, war Anfang des Jahres bereits in der Stadt- und Schulbibliothek zu sehen. Dort kam die Schau so gut an, dass das Museumsteam des Volksbildungswerks beschloss, sie in einer um rund 30 Fotos erweiterten Form noch einmal im Stadtmuseum zu zeigen. Auf rund 70 Bildern kann nun eine spannende, überraschende und immer wieder unterhaltsame Zeitreise von den Anfängen des 20. Jahrhunderts bis in die frühen 2000er Jahre unternommen werden. Die neu hinzugekommenen Bilder zeigen unter anderem das alte Postamt der Stadt, das bis zum Anfang der 1960er im Windmühlweg zu finden war, ein Hochwasser, das im Februar 1970 den Main über das Ufer treten ließ, einen Bürgerstammtisch aus dem Jahr 1977, Impressionen vom 1979er Weihnachtsmarkt sowie Aufnahmen eines musikalischen Talentwettbewerbs, der vom Verein „Kelsterkult“ in den frühen 90er Jahren im Schlosskeller ausgerichtet wurde.
Ockel unterstrich in seinen Grußworten die Wichtigkeit eines Stadtarchiv: „Nur wenige Kommunen unserer Größe haben so ein umfangreiches Archiv und eine Person, die die Erinnerungen bewahrt. Das ist die Identität einer Kommune, die nicht verloren gehen darf“, so der Bürgermeister. Schönstein dankte Ockel für seine Unterstützung und versicherte, dass noch genügend Material vorhanden sei, so dass es „Zu schade fürs Archiv“ auch in den kommenden Jahren weiter geben werde.
Neben den „Zu schade fürs Archiv“-Fotos wurde auch noch eine zweite Bilderschau eröffnet, die ebenfalls bis Ende des Jahres im Stadtmuseum betrachtet werden kann. An neun Stellwänden sind rund 90 Bilder zum Doppel-Jubiläum „90 Jahre Siedlergemeinschaft und 70 Jahre Siedlerhaus“ zu sehen. Markus Decker, 1. Vorsitzender des Siedlervereins, gewährte den Anwesenden einen kurzen Einblick in die Geschichte der Siedlergemeinschaft. Zudem kündigte er an, er werde während der Laufzeit der Ausstellung immer mal wieder im Stadtmuseum anwesend sein, um interessierte Besucherinnen und Besucher mit Hintergrundinformationen zum Verein und zum Siedlerhaus zu versorgen.
Nach der kurzen Vorstellung der beiden Ausstellungen lud Bürgermeister Ockel dazu ein, in Erinnerungen an Orte und Ereignisse der Vergangenheit einzutauchen. Dies ist ab sofort immer sonntags von 15 Uhr bis 17 Uhr im Stadtmuseum, Marktstraße 11, möglich. Der Eintritt ist frei.