14 Linden mussten stark zurückgeschnitten werden, um die Bäume zu retten.
Die Versiegelung verhindert, dass die Wurzeln genügend Sauerstoff und Wasser bekommen.
„Es sieht schlimm aus, ist aber zur Rettung der Bäume notwendig“, erklärt Sigfried Roscher vom Kommunalbetrieb Kelsterbach (KKB) den radikalen Rückschnitt, der Anfang dieser Woche an insgesamt 14 Linden auf dem ehemaligen Enka-Gelände in Höhe des REWE-Markts durchgeführt werden musste.
Bereits vor einiger Zeit ist dem KKB-Mitarbeiter aufgefallen, dass die Blätter der Bäume sehr klein sind und statt - wie eigentlich üblich - eines kräftigen Grüns eher eine blass-olivgrüne Färbung aufwiesen. Zudem lag der Ast-Ansatz deutlich niedriger, als das bei Linden eigentlich der Fall ist. Da die Bäume nach Entfernen der unteren Äste nicht wie erhofft reagierten, indem sie an anderer Stelle austrieben, lag die Vermutung nahe, dass sie zu tief sitzen. Daraufhin wurde im vergangenen Sommer um den Wurzelbereich herum das Pflaster entfernt. Tatsächlich offenbarte sich, dass die Bäume 30 Zentimeter zu tief gesetzt wurden. Dadurch leiden sie an Luftarmut, was dem Wachstum der Wurzeln schadet.
Zudem blieb bei der Neupflanzung nur ein kleiner Bereich von 40 mal 40 Zentimetern um die Bäume unversiegelt, was zur Folge hat, dass wenig bis gar kein Wasser zu den Wurzeln eindringen kann. Bei der Pflanzung sei ein zertifiziertes System angewendet worden, womit bestimmte Baumarten gut zurechtkämen, erklärt Roscher. Doch bei Linden sei dies nicht der Fall: „Die Bäume gehen zusehends kaputt. Da müssen wir gegenwirken.“ Das Pflaster um die Bäume müsse dauerhaft entfernt werden, damit Sauerstoff an die Wurzeln kommt und Oberflächenwasser eindringen kann. Als Verdunstungsschutz solle die freiliegende Fläche mit Stauden bepflanzt werden.
Neben einer Versorgung der Linden mit Wasser und Dünger wurden die Bäume jetzt erst einmal in großem Umfang zurückgeschnitten, um einen starken Wuchs anzuregen. Das sehe momentan noch nicht danach aus, doch Roscher ist sich sicher, dass die Maßnahmen greifen und die Bäume sich erholen werden. (sb)