Rathausplatz in Schwarz, Rot und Gold

Goldenes Herbstwetter lockte rund 300 Besucher zur Festveranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit am Montag, 3. Oktober, auf den Rathausvorplatz. Die Stadt Kelsterbach feierte mit ihren Bürgerinnen und Bürgern und präsentierte ein neues, fröhlicheres Konzept für den Nationalfeiertag. Auch eine entsprechende Verpflegung durfte nicht fehlen, die vom Kulturverein Kelsterkult gestellt wurde.

Einheit verbindet Generationen

Ein breites kulturelles Angebot lud junge sowie ältere Gäste zum fröhlichen Beisammensein ein. Während die älteren Teilnehmer zum Rhythmus von Ralf Olbrich und Band klatschten und tanzten, flitzten die jüngsten mit Ihren Rollern über den Rathausplatz oder wünschten sich kreative Luftballonfiguren von Ballonkünstlerin Rita Wiebe. Das bunte Treiben bewies, dass die Organisatoren des Fests zum Tag der Deutschen Einheit auch in Zukunft auf eine rege Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger in der Untermainstadt hoffen dürfen.

Kurzlesung und Talkrunde eröffnen das Programm

Ramona Wiechmann, stellvertretende Leiterin der Stadt- und Schulbibliothek in Kelsterbach, eröffnete die Veranstaltung mit einer Lesung aus dem Buch „Als die Mauer fiel: bewegende Bilder und persönliche Berichte“ von Manfred Uhlenhut. Wiechmann schaffte es innerhalb kurzer Zeit, die Zuhörerinnen und Zuhörer in den Spätsommer 1989 zu entführen und mit emotionalen Worten zweier Zeitzeugen die Dramatik und historische Bedeutung des damaligen Geschehens deutlich zu machen.

In der Rolle des Moderators begrüßte Hartmut Blaum, Vorsitzender des Volksbildungswerks Kelsterbach, zur anschließenden Talkrunde. Gesprächspartner waren Bürgermeister Manfred Ockel, Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand, Pfarrer der evangelischen Christuskirchengemeinde Nico Kopf sowie Jeanette Iriti, eine Zeitzeugin und Bürgerin Kelsterbachs. Blaum begrüßte die Teilnehmenden und eröffnete die Runde mit der Frage, wo man den Abend des Mauerfalls erlebt habe. Iriti, geboren in Ostdeutschland, lag aufgrund des jungen Alters bereits in ihrem Bett in Sonneberg, Thüringen, und erfuhr am nächsten Morgen, was am Vorabend geschehen war. Stadtverordnetenvorsteher Wiegand, ein wenig älter als Iriti, durfte die abendlichen Nachrichten mit seinen Eltern mitverfolgen. Bürgermeister Ockel erinnerte sich, dass auch er staunend und gespannt vor dem Fernseher saß und das Geschehen aufmerksam verfolgte. Pfarrer Kopf berichtete auf die Frage, in welchem der neuen Bundesländer er denn bereits Urlaub machte, dass er zuletzt in diesem Jahr am Sachsenring mit dem Motorrad zu Gast war und Herzlichkeit sowie Hilfsbereitschaft allgegenwärtig spüren konnte. Weiterhin plädierte die Talkrunde im Verlauf des Gesprächs für Zusammenhalt in Deutschland sowie Platz für Toleranz, Verständnis und Unterstützung aller Menschen, wofür sie regen Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer auf dem Rathausplatz erhielten. Nachdem Moderator Blaum noch das Gericht „Tote Oma“ – eine deftige Hausmannskost mit dem Aussehen einer „toten Oma“, deren Zutaten Schweinebauch, Blut, Grütze, Graupen, Fleischbrühe und Gewürze sind – zur Freude der Gäste erläuterte, bedankte sich Bürgermeister Ockel bei den Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmern und kündigte die anschließende Live-Musik an.

Deutsche Klassiker und internationale Hits

Der Frankfurter Musiker Ralf Olbrich und seine Band begeisterten im Anschluss mit Hits quer Beet. Vor allem die deutschen 70er und 80er Jahre standen im Fokus des Auftritts. Klaus Lage, Drafi Deutscher oder Marius Müller-Westernhagen waren kurzzeitige Bühnengäste, die viele Augen im Publikum zum Leuchten brachten. Mit einer Vielzahl von Instrumenten, von der Piccoloflöte über das Saxofon bis zum Kontrabass, waren zu hören und bestaunen.

Die Stadt Kelsterbach bedankt sich bei allen Besucherinnen und Besuchern sowie Mitwirkenden der Veranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit. (rs)