Der Leiter des Kulturamts Lorenz Winson (außen rechts) lief mit seiner Gruppe, die aus den BSC-Kids und ihren Eltern bestand, bis zum Mainufer, um Müll aufzusammeln.
v.l.: Salih Kalentzi-Sali und Chousein Siargo sammelten im Südpark jede Menge Müll ein, der zum Teil wohl aus vorbeifahrenden Autos geworfen wurde.
Aus der Wasserrinne an der Unterführung wurde gar ein schwerer Eisenpoller geborgen.
Alle Teilnehmenden konnten nach der Clean-Up-Aktion zu recht stolz auf sich sein. 25 volle Müllsäcke sammelten sie in zwei Stunden ein.
Am vergangenen Samstag veranstaltete die Stadt Kelsterbach erneut einen Clean-Up-Day – eine städtische Aufräumaktion, bei der Freiwillige helfen, ihre Stadt sauber zu halten.
Beim Clean-Up-Day dabei waren auch einige städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zusammen mit den rund 40 Freiwilligen drei Gruppen bildeten und die Routen koordinierten. Organisiert wurde die Aktion vom städtischen Klimaschutzbeauftragten Maximilian Barth und der städtischen Nahmobilitätsbeauftragten Lilly Hermann. Abgelaufen wurden die Gebiete Innenstadt und rund um das Rathaus, Südpark sowie ab dem Friedhof, über die Feldwege und entlang Mainufers. Die Ausrüstung, bestehend aus gelben Warnwesten, Arbeitshandschuhen, Müllsäcken und -greifern, kam wie bereits zuvor vom Kelsterbacher Kommunalbetrieb (KKB). Und was beim Aufräumen gefunden wurde, war zum Teil schon ziemlich kurios.
Insgesamt 25 Müllsäcke voll sammelten die freiwilligen Helferinnen und Helfer, unter denen viele Kinder vom Ballsportclub Kelsterbach (BSC) waren. Das häufigste Fundgut, das bestätigte jede Gruppe, waren Glas- und Plastikflaschen, darunter auch Pfandflaschen, sowie Kronkorken und vor allem Zigarettenstummel. „Absolut unverständlich ist das für mich“, sagt Maximilian Barth, Kelsterbachs Klimaschutzbeauftragter. Er war zusammen mit zwei Helfern an der Straßenseite des Südparks unterwegs. Dort sammelten sie aus den Büschen und am Hang jede Menge Flaschen ein. „Das Flaschenpfand ist wahrscheinlich viel zu niedrig, wenn Leute die Flaschen lieber wegwerfen und damit auf ihr Rückgeld verzichten.“
Auch andere Gruppen machten diese Erfahrung. So waren Mutter Sylvia Taucher und Tochter Mona rund um das Rathaus und den Sandhügelplatz unterwegs und sammelten jede Menge Glasflaschen und Zigaretten ein. „Wir laufen auch privat öfter Runden und sammeln Müll ein“, sagt Sylvia Taucher. Auch eine andere dreiköpfige Familie machte sich abseits von den größeren Gruppen auf den Weg und sammelte den Müll im Neubaugebiet rund um den Länger Weg und die Bahnlinie auf. Ganze eineinhalb Säcke voll brachten sie am Ende der Aktion mit.
Die seltsamsten Fundstücke des Tages waren jedoch eine Holzschaukel, die aus dem Main gefischt wurde, und ein Eisenpoller, der aus dem Bach in der Unterführung geborgen wurde.
Insgesamt sammelten die 40 Freiwilligen zwei Stunden lang alles ein, das nicht in die Natur oder auf die Wege gehört. Einerseits sei es traurig, dass immer noch so viele Menschen achtlos mit ihrem Abfall und der Natur umgehen, so Barth, andererseits sei es aber auch eine sinnvolle Gemeinschaftsaktion und schön zu sehen, wie viele sich gerne daran beteiligen. „Wir bedanken uns bei allen, die sich heute die Zeit genommen haben, um gemeinsam für eine saubere Stadt und Umwelt zu sorgen“, sagte Barth zum Abschluss am BSC Vereinsheim, wo sowohl die Müllsäcke abgegeben wurden, um vom KKB abgeholt zu werden. Und wo es außerdem als Dankeschön für die Zeit und Mühe ein gemütliches Zusammensein mit kühlen Getränken und Gegrilltem gab.
Der Clean-Up-Day ist eine regelmäßige städtische Veranstaltung, die auch im kommenden Jahr wieder angeboten wird. Über das Datum und eine Anmeldemöglichkeit wird vorab informiert.