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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 44/2022
Seite 3
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Wildunfälle mindern

Im Herbst ist die Wildunfallgefahr besonders groß. Die Dämmerungszeit fällt durch die frühe Dunkelheit in die Hauptverkehrszeit. Foto: Markus Stifter/LJV

Seit der Zeitumstellung Ende Oktober wird es morgens wieder früher hell und abends eine Stunde früher dunkler. Damit fällt die Dämmerungszeit, in der sich unsere heimischen Wildtiere auf Nahrungssuche begeben, wieder in die Hauptverkehrszeit. Deshalb ist auf den Straßen besondere Vorsicht geboten.

Durch die Zeitumstellung auf die Winterzeit beginnt der Tagesstart des Menschen nun in der Morgendämmerung. Die Zeit, in der Wildtiere aktiv werden: Reh, Wildschwein oder Hirsch orientieren sich allerdings am Tageslicht und kennen die Zeitumstellung nicht. Während sie am Vortrag die Fahrbahn noch gefahrenlos überqueren konnten, braust nach der Zeitumstellung plötzlich der Berufsverkehr über die Straße.

In den Morgenstunden ist es besonders gefährlich

Die Morgenstunden werden so zur Falle für Tier und Mensch. Zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr morgens ist das Risiko für einen Zusammenstoß besonders hoch. Am Abend wird es eine Stunde früher dunkel. Die Dämmerungsphase beginnt bereits gegen 17.00 Uhr und fällt damit ebenfalls in die Rush-Hour.

Tier am Straßenrand - richtig reagieren

Wenn ein Tier am Straßenrand steht, sollte der Fahrer kontrolliert bremsen, abblenden und hupen. Die Augen der Wildtiere sind deutlich lichtempfindlicher als die des Menschen, das Fernlicht blendet und macht orientierungslos. Der Hupton hilft Wildtieren, sich akustisch zu orientieren und zu flüchten. Falls eine Kollision unvermeidbar ist, sollte der Autofahrer nicht riskant ausweichen, sondern das Lenkrad gut festhalten und bremsen. Ein unkontrolliertes Ausweichmanöver birgt ein hohes Unfallrisiko, z.B. kann das Auto in den Gegenverkehr geraten oder die Fahrt am Baum enden.

Service:

Wie kann ein Wildunfall verhindert werden?

Geschwindigkeit entlang unübersichtlichen Wald- und Feldrändern reduzieren.

Besonders gefährlich sind neue Straßen durch Waldgebiete, da das Wild seine gewohnten Wege beibehält.

Die größte Gefahr droht in der Morgen- und Abenddämmerung, bei Nacht und bei Nebel.

Tier am Straßenrand: Abblenden, Hupen, Bremsen.

Ein Tier kommt selten allein. Autofahrer sollten stets mit Nachzüglern rechnen.

Lässt sich ein Zusammenstoß nicht verhindern: Vollbremsung einleiten und das Lenkrad festhalten. Nicht ausweichen! Sonst endet die Fahrt schnell im Gegenverkehr oder an einem Baum.

Was ist nach einem Wildunfall zu tun?

Unfallstelle sichern: Warnblinkanlage anschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen und Polizei unter 110 anrufen. Sind Personen verletzt, muss der Notruf 112 gewählt werden.

Aufgrund der Infektionsgefahr niemals tote Tiere ohne Handschuhe anfassen. Abstand halten zu lebenden Tieren.

Wer Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei strafbar.

Einem geflüchteten Tier nicht folgen. In der Unfallmeldung die Fluchtrichtung mitteilen und die Unfallstelle markieren. Dies gelingt zum Beispiel mit einem weißen Papiertaschentuch, das an einen Ast oder Busch, von der Straße aus gut sichtbar, befestigt wird. Auch ein Einmalhandschuh aus dem Verbandskasten kann zum Beispiel über den nächstgelegenen Leitpfosten gestülpt werden, um den Unfallort zu markieren. So kann der Jäger das verletze Tier leichter finden.

Für die Versicherung Wildunfallbescheinigung von Jäger oder Polizei ausstellen lassen.

Wildunfall-Film:

Gemeinsam mit dem ADAC Hessen-Thüringen, der Polizei Mittelhessen, dem Jagdverein “Hubertus” Gießen und Umgebung stellt der Landesjagdverband Hessen pünktlich zu Beginn der Wildunfallsaison den neuen Präventionsfilm “Wildunfall verhindern - Tierleid vermeiden”.

Youtube-Direktlink: https://youtu.be/Zpt4LI5F5j0

(LJV)