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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 49/2024
Seite 2
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Pflege der Kelsterbacher Streuobstwiese in neue Hände übergeben

(vl.) Bürgermeister Manfred Ockel, Siegfried Roscher (KKB), Sebastian Music (KKB), Kerstin Laux und Thomas Laux freuen sich auf eine gute und ertragreiche Zusammenarbeit.

„Unsere Bäume kommen in gute Hände“, resümierte Bürgermeister Manfred Ockel am vergangenen Donnerstag bei einem Ortstermin auf der Streuobstwiese zwischen Mörfelder Straße und Länger Weg. Das Ehepaar Thomas und Kerstin Laux übernimmt künftig die Pflege und perspektivisch auch die Ernte der dort stehenden Bäume, während sich der Kelsterbacher Kommunalbetrieb (KKB) in einer Übergangsphase weiterhin um die Bewässerung und das Mähen der Fläche kümmert. Rund 700 Bäume befinden sich auf der Wiese, davon sind 80 Prozent Apfelbäume, an den übrigen 20 Prozent wachsen Quitten, Süßkirschen, Birnen, Pflaumen oder Maronen. „Mit dem Bestand kann man arbeiten“, so Thomas und Kerstin Laux, die beide zertifizierte Landschaftsobstbauern sind. Gelernt haben sie ihr Handwerk am Lohrberg, zudem hat Thomas Laux an der Universität in Hohenheim eine Ausbildung zum Brenner gemacht, während sich Kerstin Laux an der Hochschule Geisenheim zur Apfelwein-Sommelière hat ausbilden lassen.

Nachdem sie Flächen am Lohrberg, deren Pflege und Ernte in ihren Händen lag, zurückgegeben hatten, bekundeten sie ihr Interesse an der Kelsterbacher Streuobstwiese. Vor zwei Jahren gab es die erste Begehung, in diesem Sommer dann gab es das Angebot, dass die Neubewirtschaftung übernommen werden könne. Nun sei es zunächst wichtig, eine Bestandsaufnahme zu machen, was entfernt werden muss und was gerettet werden kann. „Ein großes Problem ist der Obstbaumkrebs, von dem einige Bäume befallen sind. Da sich dieser auf der gesamten Fläche ausbreiten kann, muss das den schädlichen Pilz tragende Holz nicht nur entfernt, sondern auch verbrannt werden“, erklärt Siegfried Roscher vom KKB.

„Auf lange Sicht gesehen werden wir auf jeden Fall Bäume nachpflanzen müssen, doch jetzt müssen wir hier erst einmal Struktur reinbringen“, so Kerstin Laux, deren Mitstreiter ihres Ausbildungsjahrgang schon bereitsteht, um bei den anfänglich notwendigen Arbeiten zu helfen. Dies werde gerne angenommen, denn die Pflege einer solchen Wiese sei harte körperliche Arbeit, so Thomas Laux. „Es ist gut, dass wir den Weg mit der Stadt zusammen gehen. So wird das auch was.“ Ockel bestätigte dies: „Das geht nur gemeinsam, allein ist so etwas nicht zu schaffen.“

Noch bis zum 31. Dezember führt das Ehepaar Laux in Dreieich die Apfelweinwirtschaft „Zur blauen Blume“. Nach der Übergabe der Pacht an die Nachfolger gehört ihre volle Aufmerksamkeit der Streuobstwiese. Für den kommenden Herbst ist bereits Kinderkeltern mit den örtlichen Kindergärten geplant. Und 2026 könnte dann der erste Kelsterbacher Apfelsaft und Apfelwein verköstigt werden. Darauf freut sich auch der Bürgermeister ganz besonders: „Das ist ein wichtiger Schritt in der Heimatpflege. Schön, dass das Ehepaar Laux die Tradition des Kelterns in Kelsterbach wieder aufleben lässt.“ (sb)