(v.l.) Elanur, Charlotte und Nike absolvierten erfolgreich die ersten Programmierungsschritte.
(v.l.) Auch Chan, Mirac, Musab und Siampan hatten viel Spaß bei dem Workshop.
(v.l.) Tiana und Katja setzten gemeinsam ihre "Turtle" in Bewegung.
Wie alle anderen Kinder konnten auch Clara und Emre den Coding-Workshop erfolgreich abschließen.
Digitalisierung nimmt in vielen Bereichen des Alltags einen stetig wachsenden Stellenwert ein. Dementsprechend wichtig ist es, dass Kinder schon in der Schule auf den richtigen Umgang mit digitalen Medien und Prozessen vorbereitet werden. Genau hier setzt der Digital-Truck, ein Angebot des Hessischen Kultusministeriums, an. In dem „rollenden Klassenzimmer“, das seit Anfang Oktober 2021 an Grundschulen in ganz Hessen unterwegs ist, wird in verschiedenen Workshops gezeigt, welche Angebote es für Schulen gibt und welches Potential digitalen Medien für die Nutzung bei schulischem Lernen innewohnt.
In der vergangenen Woche machte der Digital-Truck mit zwei der mobilen Klassenzimmer Station an der Kelsterbacher Karl-Treutel-Schule (KTS). Eine Woche lang konnten die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen an ausgewählten Workshops zu digitalen Themen teilnehmen. Zusammen mit den Medienpädagogen Maximilian Plag und Mohammed Souliman von Helliwood media & education, einem Geschäftsbereich des Fördervereins für Jugend und Sozialarbeit, wurden digitale Bilderbücher erstellt, Stop-Motion Filme inszeniert, Roboter gebaut und mit Hilfe von künstlicher Intelligenz gemalte Figuren animiert. Auch die Klasse 3b nahm an einem dieser Workshops teil. Ihre Aufgabe war es, mittels einer App eine Schildkröte zu programmieren. Dabei wurden den in zwei Gruppen aufgeteilten Kindern zunächst einmal die Grundlagen des „Coding“ vermittelt. So lernten sie, dass immer auf Englisch programmiert wird und dass die Schildkröte „Turtle“ vor jedem Befehl direkt angesprochen werden muss, damit dieser dann auch umgesetzt werden kann. Um das besser zu veranschaulichen, wählte Plag ein Alltagsbeispiel, das vielen der Kinder von zuhause bekannt war: „Das ist so, wie wenn ihr Alexa oder Siri Befehle gebt.“
Ausgestattet mit den notwendigen Informationen programmierten die Kinder anschließend in Zweier- und Dreier-Teams ihre Schildkröten auf Tablets so, dass die digitalen Tierchen ein Quadrat abliefen. Welche Befehle dafür eingegeben werden mussten, haben die 23 Mädchen und Jungs der Klasse schnell begriffen. In nur wenigen Minuten waren auf allen Bildschirmen die programmierten Quadrate zu sehen. Chan und Mirac, die zu den Schnellsten beim Coding gehörten, fanden es „cool, die Schildkröte mit Befehlen bewegen zu können“. Nike, Charlotte und Elanur erklärten, dass es „sehr viel Spaß macht, mit Turtle zu arbeiten.“ Die beiden Medienpädagogen Plag und Souliman bekundeten, dass es immer wieder ein besonderes Erlebnis sei zu sehen, wie begeisterungsfähig Kinder seien. Das war besonders bei einer den Workshop abschließenden Präsentation zu sehen, als Plag den Kindern in seiner Gruppe zeigte, dass Turtle mit den richtigen Befehlen auch regelrechte Kunstwerke erschaffen kann.
Bei der Abschlussveranstaltung am Freitag machte sich Bürgermeister Manfred Ockel ein Bild davon, was den Kindern in der Workshop-Woche vermittelt wurde. Plag erklärte ihm, dass der Digital-Truck nicht nur Angebote für die Schulklassen, sondern auch für die Lehrerschaft und für die Eltern biete. So habe es in der Woche einen Online-Elternabend und Info-Veranstaltungen für die Lehrkräfte gegeben, in denen beispielsweise hilfreiche Apps vorgestellt wurden. Die stellvertretende Schulleiterin Sybille Schlemmer berichtete, dass die KTS sehr kurzfristig für das Projekt ausgewählt wurde, worüber sich nicht nur die Schulleitung sehr freue. Es sei wichtig, traditionelle Unterrichtsmethoden mit digitalen Angeboten zu kombinieren, um den Kindern einen bewussten Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln.
Auch Ockel äußerte sich zufrieden darüber, dass ein solches Projekt nach Kelsterbach geholt werden konnte: „Das ist etwas erfrischend Anderes und für ein zukunftsorientiertes Lernen sind solche Angebote ungemein wichtig.“ Von den Kindern der 3b wollte er wissen, ob ihnen ihr Workshop gefallen habe, was dem Bürgermeister mit einem lautstark-einstimmigen „Ja“ beantwortet wurde.
Schulleiterin Christiane Giese dankte nicht nur der Lehrerin Lara Wendel, die sich für die KTS als Standort für den Digital-Truck beworben hatte, für ihren Einsatz, sondern auch Heiko Krey von der städtischen Schulverwaltung für seine Unterstützung, sowie Hausmeister Udo Wagner, der dafür gesorgt hatte, dass die beiden „Klassenzimmer“ des Digital-Trucks auf dem Schulhof aufgestellt werden konnten. „Wir freuen uns, dass von Seiten der Stadt und unseres Hausmeisters trotz der Kurzfristigkeit die Anlieferung möglich gemacht wurde. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken.“
Weitere Informationen zu dem Projekt Digital-Truck gibt es unter: www.digitaltruck.de (sb)