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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 1/2023
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Problemfälle und ein Lichtblick

Forst, Hochwaldhalle und Katzenmühle beschäftigen Stadtrat

Gleich mehrere Problemfelder hatte der Stadtrat in der letzten Sitzung am Dienstag dem 20.12. 2022 zu „beackern“. Themen waren zum einen der durch den Klimawandel in Mitleidenschaft gezogene Stadtwald und zum anderen die Stützpfeiler der Hochwaldhalle sowie die Entwicklung an der Katzenmühle. Ein kleiner Lichtblick war da die Förderzusage des Landes für die Innenstadtentwicklung in Höhe von 171.000 €.

Wegen der Erkrankung des Revierförsters Jörg Clemens, stellte Stadtbürgermeisterin Lena Weber das Konstrukt der Forstbewirtschaftung persönlich vor. War im Jahr 2021 wegen des Borkenkäferbefalls erheblich größere Holzmengen einzuschlagen als vorgesehen, wiederholt sich das auch im Folgejahr 2022. Der Plan sah 10.690fm vor, tatsächlich mussten bis 12. Dezember schon 14.320fm (überwiegend Fichte) eingeschlagen werden. Der durch den Borkenkäferbefall zusätzliche Zeitaufwand konnte nicht mehr eingeholt werden, so dass man beim Einschlag verschiedener Laubholzarten noch im Rückstand ist und diesen in das Jahr 2023 verschieben muss. Gott sei Dank konnte man das Schadholz wegen der immer noch hohen Preise vor allem als Exportholz (geringe Inlandsnachfrage) sehr gut vermarkten. Das spülte in 2021 über 440 tsd Euro in die Stadtkasse (Plan - 54.554€). Für 2022 wird ein Ergebnis von 500 - 550 tsd Euro erwartet (Plan 177.827€). Der erforderliche Mehreinschlag muss natürlich in den kommenden Jahren annähernd kompensiert werden. Das geschieht vor allem durch größere Bemühungen bei Aufforstungs- und Wiederbewaldungsmaßnahmen. Sie haben in 2022 schon begonnen, werden in 2023 fortgesetzt und teilweise mit Fördergeldern unterstützt. Der Plan für dieses Jahr sieht als Betriebsziel knapp 200 tsd Euro vor. Er wurde einstimmig beschlossen.

Hochwaldhalle

Die Sorgen nehmen kein Ende. Zu dem schon länger bekannten maroden Zustand der Zugangsrampe, die in absehbarer Zeit erneuert werde muss gesellt sich nun ein noch größeres Problem. Die 38 Stützen unter der Halle im Bereich der Parkplätze müssen nach den Worten von Georg Zimmermann vom Ingenieurbüro ZBI aus Trier teils aufwändig saniert werden. Das Büro hat die Stützpfeiler der im Jahr 2000 gebauten Halle unter die Lupe genommen und festgestellt, dass eine baldige Sanierung zwingend erforderlich ist. Hauptgrund für die Schäden sei das Eindringen von CO² in den Beton, das den ph-Wert und damit den Korrosionsschutz verringere. Hauptursache dafür seien, so der Fachmann, Chloride, die vor allem im Tausalz enthalten seien. Erstaunlicherweise weisen die inneren Stützen mehr Schäden auf als die äußeren. Die erstaunten Fragen aus dem Plenum, wo denn unter der Halle so viel Schnee herkomme, konnte der 1. Beigeordnete René Treitz beantworten. Er bestätigte, dass der Winterdienst tatsächlich in der Vergangenheit häufiger Schnee vor dem Außenbereich des Hallenbadrestaurant nach innen geschoben hätte, um Parkplätze freizuhalten. Der Schnee sei dann wegen der geringen Sonneneinstrahlung leider länger dort verblieben, bis er abgetaut sei. Das wolle man künftig vermeiden und zudem dort salzfrei zu arbeiten. Das Ingenieurbüro schlägt für die äußeren und inneren Stützen unterschiedliche Sanierungskonzepte vor. Kann man es bei den äußeren Stützen mit dem Abtragen der Betonverkleidung und dem Anbringen einer Spritzmörtelschicht samt Schutzbeschichtung belassen, kommen bei den inneren Stützen aufwändige Abstützmaßnahmen hinzu. Die sind erforderlich, da erheblich mehr Betonmasse abgetragen werden muss und die Stützen dann das Gewicht nicht mehr tragen können. Die Gesamtkosten schätzt Zimmermann auf derzeit auf gut 300.000€ (einschl. Mehrwertsteuer). Sie sollen im Haushalt 2023 eingestellt werden. Eine Kostensicherheit könne, so Zimmermann, bei der derzeitigen Situation auf dem Markt nicht gegeben werden. Da die Umsetzung der Maßnahme dringend geboten ist, empfiehlt er eine begrenzte Ausschreibung. Das spare Zeit und man könne sich auf Firmen in der Region konzentrieren. Außerdem sind künftig regelmäßige Prüfungen vorgesehen, die in der Vergangenheit nicht gemacht wurden.

Weitere Themen siehe Stadtratssplitter. (BäR)