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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 10/2025
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Alpenschneehase - Tier des Jahres 2025

Er steht auf der „Roten Liste“ und ist vom Klimawandel besonders betroffen

Der Alpenschneehase (Lepus timidus varronis) ist in Deutschland nur in Höhenlagen ab 1.300 Metern anzutreffen und wird auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands als „extrem selten“ geführt. Er bewohnt die Bereiche an der Baumgrenze, wo er zwischen Gebirgsweiden und schützender Vegetation wechseln kann. Wichtig ist dabei, dass er immer genug Deckung sowie Gräser und Kräuter als Nahrung findet.

Der Alpenschneehase ist eng mit dem Feldhasen verwandt. Er ist aber kleiner und hat kürzere Ohren. Eindeutig zu erkennen ist er an seiner durchgehend weißen Blume – so bezeichnet man den Schwanz. Durch seinen alljährlichen Fellwechsel hat sich der Alpenschneehase an den Lebensraum im Gebirge angepasst. Im Sommer ist sein Fell braun, im Winter weiß. Das Winterfell dient nicht nur zur Tarnung im Schnee, es schützt auch vor niedrigen Temperaturen: Die weißen Haare sind mit Luft gefüllt und isolieren so besser gegen Kälte. Die breiten, stark behaarten Pfoten des Alpenschneehasen geben ihm guten Halt, wenn er auf dem Schnee läuft. Schneehasen graben keine Höhlen, sondern suchen Schutz in „Bauten“, das sind flache Vertiefungen im Boden oder im Gras. Wenn sie gestört werden, kann man sie über die Heide springen sehen, wobei sie ihre kräftigen Hinterbeine benutzen, um sich vorwärtszubewegen, oft im Zickzackmuster. Wenn es viel Schnee gibt, lässt sich der Alpenschneehase gern einschneien oder gräbt sich kleine Höhlen in die weiße Decke. So nutzt er die dämmenden Eigenschaften des Schnees, um sich warm zu halten. Nur einen kleinen Schacht lässt er offen, damit er Luft bekommt.

Seine Größe in der Kopf-Rumpf-Länge beträgt 50cm. Die Nahrung ist vielfältig. Im Sommer fressen sie krautige Pflanzen und den Neuwuchs von Gehölz. Im Winter fressen sie Zweige, Knospen und Rinde. Schneehasen äsen stark von der Vegetation und hinterlassen oft gut erkennbare Äsungsspuren Feinde des Hasen sind Greifvögel, Fuchs, Marder und auch Rabenvögel. Wenn er in seinem Lebensraum nicht gestört wird, kann der Schneehase bis zu acht Jahre alt werden. Im Gegensatz zu seinen nordischen Artgenossen ist der Alpenschneehase eher ein Einzelgänger. Die Tiere sind sehr standorttreu, zeigen aber kein Territorialverhalten und keine festen Paarbindungen.

Wer ihn entdeckt, hat Glück. Denn der Alpenschneehase ist in Deutschland nur in einem kleinen Gebiet anzutreffen. Und wer ihm im Sommer begegnet, wird womöglich keinen Unterschied zum Feldhasen erkennen. Als überwiegend nacht- und dämmerungsaktives Tier macht der Alpenschneehase es Fressfeinden wie dem Steinadler schwer. Doch durch den Klimawandel hat er einen großen Nachteil: Wegen der Erderwärmung fällt der Schnee in manchen Gegenden der Alpen immer später oder schmilzt früher. Das Fell des Hasen ist aber den ganzen Winter über weiß. So ist er auf schneefreien Flächen leicht zu entdecken. Eine Gefahr für die Art ist auch die Konkurrenz durch den Feldhasen, der wegen des Klimawandels in höhere Lagen vordringt. Dort kommt es vor, dass sich Feldhasen-Männchen mit Alpenschneehäsinnen paaren und Nachkommen zeugen. Diese Hybride werden im Alpenraum immer häufiger.

Über die Population des Alpenschneehasen in Deutschland liegen kaum Daten vor. Hier will die Deutsche Wildtier Stiftung ansetzen und 2025 mit der Erfassung des Alpenbewohners beginnen. Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen zu schaffen, um daraus langfristige Schutzmaßnahmen für den Alpenschneehasen und andere Wildtiere in den Alpen zu entwickeln und den Lebensraum der Alpenschneehasen zu bewahren.

Quelle: Internet/Deutsche Wildtierstiftung