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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 15/2023
Briefe an RuH
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Holzvergabe in Reinsfeld

Gut gedacht, schlecht gemacht - so lässt sich die Aufarbeitung der Holzvergabe in Reinsfeld bei der Gemeinderatssitzung zusammenfassen. Die Vorgaben waren durch eine Beschlussfassung klar: Privatpersonen sollten Brennholz für 50 € pro Fm erhalten. Der anwesende Forstamtsleiter von Hermeskeil sowie der durchführende Förster wiesen dabei auf die hohe Anzahl der Interessenten sowie die schwierige Durchführung während der Vergabe hin. Aber warum hat man dann im Vorfeld den Bedarf nicht ermittelt?

Allerdings kamen nicht nur Privatpersonen, sondern auch einige Gewerbliche mit teilweise über 30 Vollmachten. Die Entscheidung, mit 40 Fahrzeugen von Polder zu Polder zu fahren, kann man wohl auch nicht als umweltfreundlich bezeichnen. Nach Aussage des zuständigen Försters gab es für die einzelnen Polder mehrere Interessenten, sodass er diese versteigern musste. Fraglich, ob das im Sinne des Ratsbeschlusses war, denn die Vergabe hätte auch per Los durchgeführt werden können. Zudem ist unklar, warum schon Tage vor der Vergabe Namen auf einigen Poldern standen, obwohl laut Aussage der Forstverwaltung keine Polder vorab vergeben wurden. Bei der anschließenden Preisfestsetzung der verbliebenen Holzpolder und der Flächenlose knickte der Rat dann auf die Vorschläge der Forstleute ein und setzte die Preise auf 67 € sowie 40 € wieder hoch. Hier hätte der Gemeinderat seine Kompetenz und Entscheidungsfreiheit gegen den Vorschlag der Verwaltung nutzen und im Sinne der Bürger handeln können.

Insgesamt war die Leistung des Rates keine Sternstunde. Hoffentlich werden die Interessen der Bürger bei der Festsetzung für das nächste Jahr besser vertreten, schließlich wurden die Ratsmitglieder von ihnen gewählt.

Bernard Otto, Reinsfeld