Wer in Anbetracht von 13 Punkten einen langen Abend befürchtet hatte, wurde bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Neuhütten angenehm überrascht. Ortsbürgermeister Peter Koltes führte in gewohnter Weise – wie schon sein Vorgänger Peter Kretz – mithilfe einer informativen Präsentation durch die Tagesordnung, ein Verfahren, über das andere Ortschefs bzw. Ortschefinnen durchaus einmal nachdenken sollten.
Zu Beginn teilte Koltes mit, dass Neuhütten seit 1. Juni einen neuen Gemeindearbeiter habe. Nach dem Renteneintritt des früheren vor eineinhalb Jahren sei zwar jemand eingestellt worden; man habe diesem aber während der Probezeit gekündigt. Für den Ortsteil Muhl gebe es zusätzlich eine 520 Euro-Stelle.
Auch Neuhütten tritt dem „Kommunalen Klimapakt Rheinland-Pfalz“ bei. Bürgermeister Hartmut Heck erläuterte – abgekürzt – die Hintergründe. Neben einer Bedarfsanalyse und einer kostenlosen bedarfsorientierten Beratung durch die Energieagentur des Landes könne die Gemeinde, angefangen mit Hilfestellung beim Aufbau einer transparenten Projektsteuerung über die Begleitung bei Planung und Durchführung von Maßnahmen bis hin zu Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln rechnen. Beigeordneter Fred Malburg sprach sich zwar nicht dagegen aus, wies jedoch darauf hin, dass die Gemeinde klamm sei und ja trotz Förderung immer noch selbst Gelder für Maßnahmen aufbringen müsse. „Da muss man auch dran denken“, meinte er. Heck bestätigte das, betonte andererseits aber die Bedeutung von Klimaschutzmaßnahmen. Der Gemeinderat stimmte geschlossen für den Beitritt.
Einstimmigkeit gab es ebenfalls für alle übrigen Punkte der Tagesordnung wie die Änderung der Benutzungsordnungen für die Bürgerhäuser in Neuhütten und im Ortsteil Muhl, hier die Nationalparkservicestation. Für letztere wurden bisher z.B. bei Veranstaltungen des Fördervereins Nationalparkkirche keine Kosten für Strom, Wasser und Heizung abgerechnet. Zukünftig wird es für die Nutzung schriftliche Vereinbarungen geben, wobei von Fall zu Fall eine stundenweise Nutzung oder eine Pauschale vereinbart werden kann. Für das Bürgerhaus in Neuhütten wird eine Anpassung an die gestiegenen Energie- und Unterhaltungskosten vorgenommen.
Kurz beraten wurde auch über eine Anpassung der Gebührensatzung für den Friedhof in Muhl, die noch aus dem Jahr 2008 stammt. Nach derzeitigem Stand der tatsächlichen Kosten legt die Gemeinde pro Grabaushub durch die Bestatter 70 Euro drauf; die Verwaltung hat eine Anpassung vorgeschlagen; ein Beschluss wurde an diesem Abend aber noch nicht gefasst.
In das geplante Energiemanagement der Verbandsgemeinde Hermeskeil sollen die kommunalen Liegenschaften der einzelnen Ortsgemeinden einbezogen werden. Wie Bürgermeister Heck erklärte, muss jede Gemeinde deshalb der VG formal die Erlaubnis erteilen, in ihren Gebäuden und Einrichtungen Messgeräte einzusetzen, um die aktuellen Energieverbräuche zu ermitteln. Der Rat hatte hiergegen nichts einzuwenden, ebenso wenig gegen den Abschluss der Jahresunternehmerverträge für Straßeninstandsetzungsarbeiten und Dachdeckerarbeiten für 2023 und 2024.
Über Erfreuliches hatte der Gemeinderat kurz vor Ende der öffentlichen Sitzung abzustimmen, als es um die Annahme von Spenden für den Mehrgenerationenplatz ging. Hier haben zwei Familien 2.000 Euro für den Bouleplatz bzw. 172,54 Euro für eine Baumhasel gespendet; eine weitere Spende von 200 Euro, ebenfalls für den Bouleplatz, kam von einem ortsansässigen Unternehmen. Mit einem Kurzbericht der Dorfbegleiterin Alexandra Thömmes über jüngst durchgeführte Maßnahmen endete die Sitzung nach weniger als eindreiviertel Stunden. Die nächste Gemeinderatssitzung findet bereits am 28. Juni statt. (WIL-)