Lena und die sechs Musketiere... Auch in diesem Jahr werden die Hermeskeiler Stadtsoldaten wieder die Stadtwoche mit ohrenbetäubenden Böllerschüssen eröffnen.
Die Älteren unter uns erinnern sich an Stadtwochenabende im Parka mit Glühwein. Das gab es wirklich schon einmal, aber da war Stadtbürgermeisterin Lena Weber noch nicht auf der Welt. Nach der Coronapause hatte im vorigen Jahr zum ersten Mal eine Stadtwoche ohne Festzelt stattgefunden. Und weil auch das Wetter mitgespielt hatte, war der Versuch erfolgreich gewesen. Und weil es laut Stadtchefin viele positive Rückmeldungen gegeben hat, greift man auch dieses Jahr wieder zur „Open Air-Variante“.
„Natürlich sind wir da vom Wetter abhängig“, sagt Weber bei der Präsentation des Programms am Montag. Aber bei Regen würden die meisten Leute auch dann nicht auf die Kirmes gehen, wenn dort ein Festzelt stünde. Bei Regenwetter sei es halt auch im Zelt unangenehm. Und so wird auch dieses Jahr am Samstag, den 8. Juli nach dem obligatorischen Sektempfang am Rathaus und dem von der Stadtkapelle begleiteten Festzug zum Neuen Markt der traditionelle Fassanstich wieder auf der Freiluftbühne stattfinden.
Der inoffizielle Startschuss wird schon am Freitagabend im Stadtpark sein, wenn die Stadtkapelle mit Musik und Wein auf das größte Volksfest im Hochwald einstimmen wird. Bereits am Freitagmorgen um 9 Uhr lädt der Verein für Deutsche Schäferhunde zu einem offenen Agility-Turnier auf dem Vereinsgelände in der Gusenburger Straße ein. An gleicher Stelle folgen dem am Sonntagmorgen die Agility-Landesmeisterschaft und der Wettbewerb der Vierbeiner um den Stadtpokal.
Ebenfalls am Sonntag bringt sich die Pfarrgemeinde St. Franziskus mit ihrem diesjährigen Pfarrfest in das Programm ein mit einem Open Air-Gottesdienst am Vormittag und mehreren Veranstaltungen nach dem Mittagessen, darunter ein „Schlagabtausch“ zwischen Pastor und Stadtbürgermeisterin nach dem Motto „Don Camillo und Peppone“ und eine Weinprobe – auch Messwein – in der Pfarrkirche.
Es folgt der Montag mit dem traditionellen Firmen- und Handwerkeressen und einer Vorführung des Schäferhundevereins im Stadtpark: „Rally Obedience“ nennt sich eine noch junge Hundesportart aus den USA, bei der der Spaß für Hund und Mensch im Vordergrund steht. Dienstag ist wie immer Familientag mit vergünstigten Preisen auf den Fahrgeschäften, am Mittwoch findet der obligatorische Krammarkt statt. Und weil es im letzten Jahr, so Lena Weber, „eine tolle Resonanz“ gegeben hat, wird es abends wieder einen Heimatabend „vom Hochwald – für den Hochwald“ geben, dem auch eine Festplatzwette des Beirats Stadtwoche folgt. Dem ebenfalls traditionellen Erbseneintopf „nach Omas Art“ folgt am Donnerstagnachmittag ein Stadtspaziergang, der die Teilnehmer zu Plätzen, Brunnen, Skulpturen u.v.m. führen wird, die viele vielleicht noch nicht kennen. Zusätzlich zum normalen Kirmestreiben gibt es am Freitagnachmittag im Waldstadion ein Menschenkicker-Turnier, einmal mit Kindern und einmal mit Erwachsenen. Weitere Programmpunkte sind ein Jedermann-Flohmarkt im Stadtpark am Samstag und der Wettbewerb um den Boule-Stadtpokal am Sonntag, an dem auch das erste Oldtimertreffen zur Stadtwoche in der Fußgängerzone stattfinden wird.
Zum Abschluss der Stadtwoche wird es am zweiten Sonntag zum ersten Mal kein Feuerwerk geben. „Wir haben lange diskutiert“, sagt die Stadtbürgermeisterin, aber die durch den Klimawandel bedingte Hitzeentwicklung in den vergangenen Sommern, verbunden mit hoher Brandgefahr, habe zu der Erkenntnis geführt, dass eine Lasershow, die den Festplatz mit passender Musik in eine ganz besondere Atmosphäre taucht, die bessere Lösung ist, Man hat, so Weber, ein günstiges Angebot eines Veranstalters, der an dem Wochenende einen weiteren Termin in der Region hat, zu finden.
Bleibt noch zu erwähnen, dass es an jedem Abend vom Freitag bis zum übernächsten Sonntag Live-Musik auf dem Festplatz geben wird. Dabei werden nicht nur Musikerinnen und Musiker aus der näheren und weiteren Region auftreten. Auf dem Programm stehen „Proof“ (Hardrock), das Gemeinschaftsorchester Steinberg/Weiskirchen, Sabine Bee und Matthias Leo Webel (unplugged), nach zehn Jahren Pause wieder „Fairground“ (Rock, Pop und Soul), „Superscamp“ (Supertramp-Coverband), „Midnight Ladies“ („pure Mädchenpower“), „ReSet“ (Rock- und Pop-Klassiker) und als Highlight – wie könnte es anders sein – die Leiendecker Bloas aus Trier.
Für die Sicherheit der Stadtwochenbesucher gibt es das bewährte Sicherheitskonzept vom letzten Jahr, auch wenn das, wie Lena Weber sagt, eigentlich erst ab fünftausend Besuchern gefordert wird. „Wir haben bei der Stadtwoche zu Stoßzeiten zwei- bis dreitausend“, erklärt sie. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 10000 Euro, aber diesen Betrag hat man beim Festzelt in etwa auch gespart. Insgesamt stehen im Stadthaushalt 40000 Euro als „Zuschuss“ für die Stadtwoche. Die Frage, ob sich die Stadt eventuell Gedanken mache, die Veranstaltung auf einen kürzeren Zeitraum zu reduzieren, verneint die Stadtbürgermeisterin. Denn dann falle ein Teil der Schausteller weg. „Für die großen Fahrgeschäfte mit ihrem aufwändigen Auf- und Abbau rentiert es sich dann nicht mehr“, ist sie überzeugt.
Ach ja: Der Musikexpress, der im vorigen Jahr wegen gesundheitlichen Problemen und Personalmangel beim Schausteller zum ersten Mal seit Jahrzehnten fehlte, wird dieses Jahr wieder auf dem Festplatz sein. Lena Weber: „Familie Spangenberger freut sich schon auf die Stadtwoche.“ (WIL-)