Titel Logo
Rund um Hermeskeil
Ausgabe 35/2024
Titelseite
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe
-

„Kräfte bündeln und gemeinsam Lösungen finden“

Stefan Ding setzt Schwerpunkte bei interkommunaler Zusammenarbeit, Effizienz und Nachhaltigkeit - Rathaus soll moderner Dienstleister sein

Gestern Abend wurde der neu gewählte Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil, Stefan Ding, in sein Amt eingeführt. Er wird als Nachfolger von Hartmut Heck in den kommenden acht Jahren maßgeblich für die Entwicklung unserer Verbandsgemeinden und der ihr angehörenden Kommunen verantwortlich sein. Vor ihm liegen schwere Aufgaben. Das Augenfälligste ist eine in den letzten Monaten vor der Wahl heraufgezogene „Kostenexplosion“ bei laufenden öffentlichen Bauprojekten. Wir wollten vorab von Stefan Ding erfahren, wo er seine Schwerpunkte sieht und was er nach seinem Amtsantritt als erstes anzugehen beabsichtigt. Er schreibt uns:

In der Stichwahl am 23.06.2024 haben mich die Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde Hermeskeil zum Bürgermeister gewählt. Dafür möchte ich mich zunächst ganz herzlich bei Ihnen allen bedanken. Ihr Vertrauen, das sich in meiner Wahl zum Bürgermeister mit rund 60 % der Stimmen zeigt, bedeutet mir viel. Ich freue mich auf die kommenden Jahre und darauf, gemeinsam mit Ihnen unsere schöne Verbandsgemeinde Hermeskeil weiterzuentwickeln.

Verbandsgemeinden übernehmen eine besondere Rolle in der kommunalen Familie. Einerseits führen sie Aufgaben für die Ortsgemeinden und die Stadt aus, andererseits haben sie eine Reihe eigener Aufgaben – vom Ausstellen eines Personalausweises über den Brandschutz und die Trägerschaft von Grundschulen bis hin zu sozialen Angeboten, zentralen Sport- und Freizeitanlagen, der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung sowie vielem mehr. Es ist mir wichtig, dass wir diese Aufgaben gut, zuverlässig und effizient erfüllen und unser Rathaus kontinuierlich verbessern, um Ihnen den besten Service zu bieten.

Ein erster Schwerpunkt meiner Arbeit wird die Bewältigung der Kostensteigerungen bei unseren Bauprojekten sein. Projekte wie die Kitas in Beuren und Reinsfeld, das Feuerwehrhaus der Wehren Neuhütten/Züsch und die Hallenbadsanierung in Hermeskeil stellen uns vor enorme Herausforderungen. Wir müssen sorgfältig planen und klug vorgehen, um sicherzustellen, dass einerseits die Kosten im Rahmen bleiben und die Projekte andererseits zweckmäßig und erfolgreich umgesetzt werden. Zu den Projekten in Trägerschaft der Verbandsgemeinde stehen bereits unmittelbar nach meinem Amtsantritt wichtige Abstimmungen an.

Ein weiteres großes Thema wird weiterhin die interkommunale Zusammenarbeit sein, sowohl innerhalb der Verbandsgemeinde als auch mit weiteren Partnern. Das interkommunale Gewerbegebiet GIP Hochwald ist ein gutes Beispiel dafür. Dieses Projekt wurde bereits vor meiner Wahlzeit initiiert, und ich werde mich gemeinsam mit unseren Partnern dafür einsetzen, es voranzubringen. Es zeigt, wie wir durch Zusammenarbeit wirtschaftliche Entwicklung und Standortstärkung erreichen können. Daher sollten wir auch weiterhin unsere Kräfte bündeln und gemeinsam Lösungen finden, um in Zeiten knapper Kassen handlungsfähig zu bleiben. Uns allen ist bewusst, dass sich strukturelle Unterschiede in der Finanzkraft durch Zusammenarbeit allein nicht vollständig beheben lassen, aber sie bietet die Chance, mehr zu erreichen.

Der Weiterbetrieb des Hermeskeiler Krankenhauses ist ebenfalls von großer Bedeutung. Die Schließung der Notaufnahme und der Intensivstation wirkt sich spürbar auf die medizinische Grundversorgung in unserer Region aus. Besonders die Notfallversorgung ist betroffen. Wir müssen daher gemeinsam mit den zuständigen Stellen und Entscheidungsträgern Wege finden, um die medizinische Grundversorgung sicherzustellen und den Weiterbetrieb des Krankenhauses zu unterstützen.

Ab dem 01.08.2026 wird es einen aufwachsenden gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen geben. Das bedeutet, dass wir den Betrieb in unseren Grundschulen anpassen müssen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Wir müssen frühzeitig handeln, um die notwendigen Räume für Betreuungsangebote zu schaffen.

Nachhaltigkeit bleibt ebenfalls ein großes Thema. Wir wollen den Umwelt- und Klimaschutz weiter vorantreiben. Durch energetische Sanierungen unserer öffentlichen Gebäude können wir die Energieeffizienz verbessern und langfristig Kosten sparen. Zudem werde ich weiterhin die Errichtung von Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung unterstützen. Neben dem Umwelt- und Klimaschutz sollen durch dieses Vorgehen auch öffentliche wie private Haushalte entlastet werden.

Auch der innere Dienstbetrieb im Rathaus wird in den kommenden Jahren Änderungen unterliegen. Neben organisatorischen Weiterentwicklungen werden in den nächsten Jahren etwa 30 % der Mitarbeitenden in den Ruhestand treten. Somit steht ein personeller Umbruch bevor. Es ist wichtig, dass wir das Wissen der langjährigen Mitarbeiter sichern und gleichzeitig neue und gut qualifizierte Nachwuchskräfte gewinnen. Unser Ziel ist es, das Rathaus als modernen Dienstleister zu gestalten, der sowohl auf die Erfahrung der älteren als auch auf die Ideen der neuen Mitarbeitenden setzt.

Eine erfolgreiche Zukunft unserer Verbandsgemeinde setzt ein gemeinsames Miteinander voraus. Dazu gehört zum einen eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeistern, dem Stadtbürgermeister und den politischen Vertretern im Verbandsgemeinderat sowie zum anderen eine gute Verbindung zu den Nachbargemeinden, dem Landkreis, dem Land und dem Bund. Gemeinsam wollen wir Lösungen finden, die den Bedürfnissen aller Gemeinden gerecht werden und unsere Region voranbringen.

Ich bin überzeugt, dass wir in den kommenden Jahren viel erreichen können. Mit einem gut funktionierenden Rathaus, einer starken Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und einem klaren Fokus auf nachhaltige und effiziente Lösungen werden wir die Herausforderungen meistern.