Die 86. HOTT-Ausgabe der „Hunsrücker Hefte zur Geschichte und Gegenwart“ ist in Morbach erschienen. Die Themenvielfalt reicht von Wirschweiler bis Winterschneiss – also vom Hunsrück bis nach Brasilien.
Das Titelbild weist auf das ausführliche Dorfporträt von Wirschweiler hin. Wolfgang Paulus schildert darin nicht nur die bemerkenswerte Vergangenheit, sondern setzt sich auch mit den dörflichen Problemen für die Zukunft auseinander. Die Hoffnung auf ein besseres Leben in Brasilien bringt die Menschen in dem Roman „Die Auswanderung des Wilhelm W.“ dazu, eine überaus gefährliche Reise anzutreten. Wilhelm Winter schafft es allerdings zu Wohlstand und wird Gründer einer nach ihm benannten Stadt. Das Buch von Monika Traut-Bonato wird als Literatur-Tipp von Elmar Ittenbach vorgestellt.
Einzigartiges findet sich seit Kurzem in Heidenburg bei Thalfang: Moritz Jäger berichtet über seine „Ein-Euro-Orgel in der Scheune“.
Annette Eiden und Angelika Hensgen zeigen, wie lebens- und liebenswert das Leben im Hunsrück ist. Sie stellen ein behutsam renoviertes Bauernhaus in Gutenthal bzw. einen „Wundergarten“ in Merscheid vor. Dort fand ein Kölner Ehepaar eine neue Heimat dank vieler liebenswerter Hunsrücker. Zu diesen Menschen gehört auch Hildegard Nauerth-Mettler, die neue Leiterin des Holzmuseums in Weiperath. Sie beantwortet freimütig und sympathisch die „Fragen nach dem Leben.“ Auch Claudia und Wolfgang Ernst sind schon vor Jahrzehnten aus Hessen bzw. Berlin in den Hunsrück gezogen. Mit ihrer Hundheimer Kinderreitschule können sie hier ihre Liebe zu Kindern und Pferden voll ausleben. Etwas Besonderes ist auch das Hundheimer Kriegerdenkmal. Wie Brunhilde Gorges berichtet, ist ein Nachbau in der berühmten „Heimat“-Serie von Edgar Reitz zu sehen.
Natürlich dürfen in der HOTT die Lebenserinnerungen nicht fehlen. So erzählt Peter Schieber aus Morbach von dem bunten Leben seines lebenslustigen Großvaters. Der Hundheimer Reinhold Greber begann mit 45 Jahren systematisch Tagebuch zu führen. Mit einer Auswahl seiner Eintragungen für das Jahr 1952 beginnt eine neue Serie, die die vielfältigen Veränderungen bäuerlichen Lebens in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg in Erinnerung ruft. In die Zeit der aufstrebenden Bundesrepublik führt Elmar Ittenbach, der sich aus vielerlei Blickwinkeln mit dem „Kalten Hund“ als Spiegel des Wirtschaftswunders beschäftigt. Das Originalrezept lädt dazu ein, diese wohlschmeckende Kalorienbombe nachzumachen.
Diese und weitere lesenswerte Artikel bietet das bunte Heft für nur 4 €. Ein ideales kleines Weihnachtsgeschenk, das in der Touristinformation in Hermeskeil erhältlich ist!