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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 51/2024
2 - Hermeskeiler Stadtnotizen
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Benefizkonzert für alle Sinne

Veronika Bier dirigiert für das Konzertpublikum den Plätzchenkanon zum Mitsingen

Gassenhauer erklingen beim Lions Club

Am vergangenen Samstag hat der Lions Club Hochwald-Hermeskeil zu einem festlichen Adventskonzert in das Kulturkloster Hermeskeil geladen. Und alle sind gekommen. In der voll besetzten Klosterkirche genoss man ein Benefizkonzert für alle Sinne.

Bernd Steup, ehemaliger Notar in Hermeskeil und aktueller Präsident der Lions im Hochwald, ließ es sich nicht nehmen in seiner Begrüßung auch eine politische Einordnung der aktuellen Lage kundzutun. Sorge bereiten ihm die Risiken durch „unkalkulierbare, rücksichtslose Herrscher“. Die Welt werde unübersichtlich. Da könne die Religion helfen und Orientierung geben. Allerdings habe er in seinem letzten Arbeitsjahr 2021 so viele Kirchenaustritte beurkundet wie nie zuvor. Für ihn ist der Kirchenaustritt vergleichbar mit der Aufgabe von Grundrechten. Als Protestant habe er nur gute Erinnerungen an kirchliche Kinder- und Jugendfreizeiten. „Man muss sich fragen, ob man sich selbst genug beteiligt“, meint Bernd Steup nachdenklich. Auch im Vereinsleben der Lions habe es einen „Coronadurchhänger“ gegeben. Er sei angetreten, da rauszukommen. Schließlich sei das Vereinsleben Hoffnung und Vertrauen in den eigenen Einsatz. Es bedeute Freude am Leben und Freundschaft. So hoffe er, dass das Benefizkonzert eine gute Einstimmung in Weihnachtsgefühle sei.

Einstimmung auf Weihnachten

Das Streichquartett Largo unter der Leitung von Veronika Bier gestaltete einen abwechslungsreichen Konzertabend, der zum Mitmachen, Mitsingen, Mitsummen und Mitschwingen einlud. Die bunte Mischung aus bekannten Klassikmelodien wie der kleinen Nachtmusik oder La donna e mobile aus dem Rigoletto von Verdi, gefühlvollen Pop-Songs wie The Rose von Bette Midler und den schönsten Weihnachtsliedern wie Alle Jahre wieder, Stille Nacht oder Oh du fröhliche wurde garniert mit allerlei Wissenswertem zu den Stücken. Mal bot Veronika Bier einen musiktheoretischen Grundkurs an, mal wartete sie mit Filmtipps wie beim Kanon von Pachelbel auf. Besondere Momente schaffte das Streichquartett mit dem Weihnachtsplätzchen-Kanon oder dem unter die Haut gehenden The Rose.

Nach der Pause, in der der Lions Club zu einem Glas Sekt einlud, richtete Christian Heinz in seiner Funktion als Vertreter des Begegnungsvereins Kloster Hermeskeil ein passendes Grußwort an die Anwesenden. Der Advent sei die Zeit der Rückschau und des Erinnerns. Er erinnere sich daran, was alles möglich sei, wenn Menschen zusammenkommen, Verantwortung übernehmen und etwas bewegen. „Denn, wer hätte das gedacht, dass wir heute hier im Kloster Hermeskeil dieses schöne Konzert erleben können.“ Und dies sei vielleicht auch ein Hoffnungszeichen für die Zukunft der Pfarrkirche Sankt Martinus, die dringend sanierungsbedürftig sei. Man könne da auch das Undenkbare denken, wenn es das Kloster als Alternative gebe. Auch wenn die Zeiten schwierig seien, immer würde Weihnachten gefeiert. „Eben alle Jahre wieder, egal wie die Stimmung ist.“ Das sei tröstlich. Bernd Steup schloss den Konzertabend in der ansprechend illuminierten Klosterkirche mit einem Augenzwinkern. „Ich habe nie verstanden, warum es Streichinstrumente heißt“, meinte der Lions-Präsident. „Es muss doch eher Streichelinstrumente heißen.“ (TB)