Die Kreisverwaltung Mainz-Bingen betreut im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz die Nachsorge der ehemaligen Industriemülldeponie in Sprendlingen. Eine wesentliche Aufgabe liegt in der Überwachung der Grundwasserqualität im Umfeld der Altlast sowie in der Ortslage. Hierzu werden halbjährlich zahlreiche Messstellen und Brunnen beprobt und die Analysenergebnisse ausgewertet.
In der Ortslage lassen sich aktuell und auch in der jüngeren Vergangenheit meist keine oder nur Spuren von organischen Schadstoffen im Grundwasser nachweisen.
Im unmittelbaren Umfeld der Südflanke der gesicherten Altlast ist jedoch nach wie vor eine Mobilisierung von Schadstoffen außerhalb zu beobachten. Vor diesem Hintergrund wurden Erfassungsbrunnen in 2020 errichtet und in Betrieb genommen, um eine Ausbreitung der Schadstoffe über das Grundwasser zu unterbinden. Das gefasste Wasser wird in der Deponiesickerwasserreinigungsanlage (DSRA) vor Ort behandelt.
Grundsätzlich stehen in naher Zukunft weitere Maßnahmen zur Optimierung der Sicherung des Standorts an. Zum einen sollen Förderbrunnen des Erfassungssystems innerhalb und außerhalb des von Dichtwänden eingekapselten Kernbereichs umgebaut werden. Ziel ist es, die vorhandenen Brunnen mit anderen Förderpumpen auszustatten. Die neue Technik ist besser für die mittlerweile veränderten Bedingungen des Standorts geeignet und dient dazu, die Nutzungsdauer der Brunnen zu verlängern. Ferner sollen aber auch neue Brunnen errichtet werden, um die hydraulische Sicherung weiter zu verbessern.
Die DSRA dient zur Reinigung des geförderten Grundwassers. Die Anlage ist seit ca. 30 Jahren in Betrieb und bedarf der Erneuerung. Hierzu wurde im Rahmen einer Testphase eine Pilotanlage mit Aktivkohle eingesetzt, um dieses Reinigungsverfahren in der Praxis zu testen. Auch diese Technik hat sich in der Praxis bewährt und ein Umbau ist deshalb in den kommenden Jahren vorgesehen.
Außerhalb an der Südflanke der Altlast sind, wie bereits oben erwähnt, nach wie vor erhöhte Schadstoffkonzentrationen zu messen. Dieser Bereich wird deshalb voraussichtlich im kommenden Herbst detailliert erkundet. Auf Basis der Sondierungsergebnisse soll entschieden werden, ob zusätzliche Sanierungsmaßnahmen sinnvoll sind.
Auch wenn die Schadstoffkonzentrationen im Grundwasser der Ortslage aktuell gering sind, weist die Kreisverwaltung vorsorglich darauf hin, dass von einer Nutzung des Wassers nach wie vor abzusehen ist. Eine Nutzung ist ferner bei der unteren Wasserbehörde der Kreisverwaltung Mainz-Bingen anzuzeigen und kann aus vorbeugenden Gründen in der Ortslage von Sprendlingen nicht genehmigt werden.
Zu Rückfragen in dieser Angelegenheit steht Ihnen Herr Sieper von der Kreisverwaltung Mainz-Bingen gerne unter der Telefonnummer 06132 7872166 zur Verfügung.