Positionierung der Metropolregion zu DB-Neubaustrecken ist Meilenstein für angemessene Trassenentscheidungen in Sachen Mannheim-Karlsruhe und mehr Lärmschutz vor Ort
Die Vorderpfälzer Bürgerinitiative (BI) David zeigt sich erfreut über jüngste Entscheidungen der Metropolregion zu geplanten Neubaustrecken der Bahn. „Der Planungsausschuss des Verbandes Region Rhein-Neckar (VRRN) hat bei seiner jüngsten Sitzung einheitlich einen Forderungskatalog zur Parlamentarischen Befassung mit der Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim beschlossen, der auch mittelbare positive Auswirkungen auf die Streckenauswahl zur Schwerlast-Trasse zwischen Mannheim und Karlsruhe haben wird“, so das BI-Mitglied Norbert Kühn: „Bundestagsabgeordneter Christian Schreider (SPD-Bahnexperte im Verkehrsausschuss) sorgte dafür, dass die Lärmschutz-Forderungen auf die Ausweichroute über Ludwigshafen-Frankenthal-Bobenheim ausgedehnt und vor allem auch die direkte Anbindung von Hauptbahnhof und Rangierbahnhof Mannheim im Rahmen der Neubaustreckenplanungen Frankfurt-Mannheim-Karlsruhe zwingend vom VRRN gefordert wird. Damit würden die an den beiden extrem wichtigen Bahnhöfen vorbeiführenden linksrheinischen Trassenvarianten durch die Vorderpfalz ausscheiden, was wir aus verkehrlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausdrücklich unterstützen. Zudem wird damit der Schulterschluss mit der Stadt Mannheim wieder hergestellt und hinsichtlich des Rangierbahnhofs die gemeinsame Forderung von IHK Rhein-Neckar und IHK Pfalz abgesichert.“
Der Forderungskatalog ziele zudem auf eine besondere Rücksichtnahme auf Natur, Siedlungsgebiete, drohende Zerschneidungs- und Trennungseffekte und darauf, einen über das gesetzlich notwendige Maß hinausgehenden Lärmschutz zu installieren. Ferner sollen laut VRRN schon im Planfeststellungsverfahren Frankfurt-Mannheim die Voraussetzungen mit Blick auf die in der Planung noch vier Jahre hinterherhinkende Neu- und Ausbaustrecke Mannheim-Karlsruhe dahingehend geschaffen werden, dass bereits jetzt ein Verbindungsbauwerk im Mannheimer Norden geplant werden und mit diesem der dortige Hauptbahnhof und Rangierbahnhof angebunden werden kann.
„Eine Nichtanbindung des Rangierbahnhofs Mannheim würde dessen Rückgang bedeuten und die Zukunft der Metropolregion als Industriestandort stark eintrüben. Auch der Hauptbahnhof ist an seinen Grenzen angelangt und braucht zusätzliche Bahnsteige, sonst wird er stetig von den Fernverbindungen abgehängt. Damit die Bahn im Projekt Mannheim-Karlsruhe den Hauptbahnhof jetzt schon vor der Variantenauswahl 2025 mitplanen kann, ist ein baldiger Antrag der Stadt Mannheim notwendig und die einheitliche Positionierung des VRRN deshalb zu begrüßen. Sollen die Klimaziele der Bundesregierung, der Bahn und des Landes Baden-Württemberg erfüllt werden, ist sofortiges Handeln angeraten. Bis 2030 hat man sich die Steigerung des Anteils des Güterzugverkehrs am Gesamtgüterverkehr von 19 auf 25% und die Verdoppelung des Schienenpersonenverkehrs vorgenommen“, so die BI.
Dass eine Anbindung des Hauptbahnhofs möglich sei, zeige die eventuell künftige Lage des Güterzugtunnels M3 genau unter der B36 (Helmut-Kohl-Straße in Höhe Lindenhof), ca. 30 Meter neben dem letzten Bahnsteig im Hbf MA. „Es müsste lediglich ein unterirdischer Abzweig vom M3-Tunnel zu den möglichen neuen Tiefbahnsteigen gebaut werden. Das wären zwar zwei Tunnelröhren mehr, wäre aber eine lohnende Zukunftsinvestition“, so die BI abschließend.