Hauptrednerin auf dem Ahrweiler Marktplatz war Landrätin Cornelia Weigand.
370 Menschen zeigen Fahnen, Bannern und Plakaten Flagge gegen Rechtsextremismus, Diskriminierung und Rassismus
AHRWEILER. Im Vorfeld des Internationalen Frauentages demonstrierten nach Veranstalterangaben 370 Menschen auf dem Ahrweiler Marktplatz unter der Regie des Aktionsbündnisses „SolidAHRität für unsere Demokratie unter dem Motto „Frauen. Wählen. Demokratie.“
Als Hauptrednerin unterstrich Landrätin Cornelia Weigand: „Wir, die Frauen dieser Welt, haben viel erreicht auf dem Weg zur Gleichberechtigung in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Einer Gleichberechtigung, die selbstverständlich sein sollte. Gemeinsam stehen wir heute hier, weil diese Errungenschaften in Gefahr sind. Weil dieser Dreiklang aus Würde, Gleichheit und Gleichberechtigung in Gefahr ist. Weil die DNA unseres Grundgesetzes in Gefahr ist.“ Rechtspopulisten würden einfache Feindbilder aufbauen sowie „Migration als Gefahr von außen für unsere Gesellschaft und Feminismus als Gefahr von innen“ darstellen. Rückwärtsgewandte Vorstellungen von den Geschlechtern würden propagiert. „Wir Frauen sollen in enge Rollenbilder gezwängt werden, und unsere Freiheit soll einschränkt werden“, klagte Weigand an.
Besonders mit Blick auf die Europa- und Kommunalwahlen am 9. Juni unterstrich Weigand: „Diesen Konsens, diesen kleinsten gemeinsamen Nenner unserer freien, bunten, pluralistischen Gesellschaft gilt es zu verteidigen. Dafür stehen wir alle heute hier gemeinsam. Wir zeigen Haltung. Wir verteidigen unser Grundgesetz und unsere vielfältige, bunte Gesellschaft.“
So fand denn auch Rita Gilles als Gleichstellungsbeauftragte im Kreis Ahrweiler: „Eine Gesellschaft ohne Gleichberechtigung hat keine Zukunft. Das Motto „Frauen. Wählen. Demokratie.“ Sei ein Aufruf sich jeder Form von Ausgrenzung und Diskriminierung entgegenzustellen. „Wir Frauen können mächtig sein, denn wir sind in der Mehrheit. Auch an den Wahlurnen“, betonte Gilles, die sich beim Thema Rechtsextremismus und Rechtspopulismus froh zeigte, „dass die schweigende Mehrheit immer mehr zur lauten Mehrheit wird und sich konsequent dagegenstellt.“
Weitere Rednerinnen der Veranstaltung waren Songül Erdem vom Sinziger Frauennetzwerk Merida, Marion Morassi für die Gruppe „Aufstehen gegen Rassismus“ im Kreis Ahrweiler.
Uli Klein, Professor für Astrophysik, wohnhaft in der Gemeinde Grafschaft, schildert spontan vor den Demonstranten auf dem Ahrweiler Marktplatz seine vielfältigen Begegnungen mit Menschen im Ausland und auch mit ausländischen Mitbürger*innen im Inland.
„Ich wünsche keinem AfD-Mitglied krank zu werden,“ so Klein, sie könnten dann unter Umständen in ein Krankenhaus kommen, in dem kaum noch Pflegekräfte sind.“ Er sprach über seine eigenen Erfahrungen im Krankenhaus, in dem ihm viele Kräfte mit Migrationshintergrund geholfen haben.
„Diese Woche hat das Aktionsbündnis „SolidAHRität für unsere Demokratie“ die beamtenrechtliche Überprüfung des AfD-Kreisvorsitzenden der AfD im Kreis Ahrweilerin mit einem Schreiben an die Finanzministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Doris Ahnen, beantragt,“ sagte Demo-Manager Gerhard Schmitt in seiner Rede.
Laut Schmitt wurde das Schreiben von 15 UnterstützerInnen des Aktionsbündnisses unterschrieben.
„Vom Finanzministerium erhielten wir keine zufriedenstellende Antwort, vor allem im Hinblick auf einem möglichen Missbrauch von Daten durch den Finanzbeamten,“ so Schmitt. Der Kreisvorsitzende der AfD im Kreis Ahrweiler ist Finanzbeamter.
Die Mitglieder des Aktionsbündnisses führten auch ein fiktives Szenario zum Thema „Wir schreiben das Jahr 2028 - die AfD regiert nun schon seit 2 Jahren….“ auf.
Anhand von Auszügen aus dem Parteiprogramm der AfD verdeutlichen die Mitglieder des Aktionsbündnisses, welchen sozialen Abbau die BundesbürgerInnen erleben, wenn die AfD an die Macht kommen sollte.
Mit dem Zitat von Berthold Brecht“ Wer gegen Politik ist, ist für eine Politik, die sich gegen ihn richtet“, schloss Schmitt die Veranstaltung.
[Quelle: Pressemitteilung der Gruppe „SolidAHRität für unsere Demokratie“]