Im Kurpark Bad Neuenahr-Ahrweiler soll eine Heilwasser-Erlebniswelt entstehen.
Idee Skywalk aus dem Tourismuskonzept.
AHRTAL. Der Tourismus im Ahrtal nimmt knapp vier Jahre nach der Flut deutlich Fahrt auf. Zum Saisonstart 2025 ist das Ahrtal zum einen wieder angekommen in einem routinierten Tourismusbetrieb. Zum anderen schreiten Planungen und Umsetzungen von zahlreichen Leuchtturmprojekten voran.
Übernachtungszahlen um 22 Prozent gestiegen
Über 85 Prozent der von der Flut betroffenen touristischen Betriebe sind wiederaufgebaut, Betten- und Übernachtungszahlen steigen kontinuierlich. Lagen die Übernachtungszahlen 2023 noch bei rund 624.000 Übernachtungen, waren es 2024 rund 760.000. 2019 zählte das Ahrtal rund 8400 Betten. Derzeit stehen rund 6200 Betten zur Verfügung, doch die Zahl werde laut Tourismus-Referentin Meike Carll weiter steigen: Noch in diesem Jahr eröffnen zwei neue Hotels im Ahrtal, das Hotel Alex an der Therme in Bad Neuenahr-Ahrweiler und das May Hotel in Mayschoß. Auch das Dorint Hotel in Bad Neuenahr geht in diesem Jahr in den umfangreichen Wieder- bzw. Neubau.
Ein Meilenstein im Wiederaufbau werde die Fertigstellung der Bahnstrecke an der Mittelahr zwischen Walporzheim und Ahrbrück. Zum Jahresende 2025 soll die Ahrtalbahn dann wieder vom Rhein bis nach Ahrbrück fahren, und zwar vollständig elektrifiziert.
Tourismuskonzept: Erste Projekte 2025 fertig
Zentrale Punkte zur Attraktivierung des Ahrtals sollen die vielen Leuchtturmprojekte sein, die im Ahrtal neu entstehen – darunter zahlreiche Projekte aus dem Nachhaltigen Tourismuskonzept Ahrtal 2025. So wird der Ahrtal-Tourismus im Frühjahr die Konzept- und Machbarkeitsstudie für eine Hängeseilbrücke und eine Aussichtsplattform (Skywalk) in Auftrag geben. Die Sanierung der Ahr-Thermen soll 2026 starten. Bereits im vollen Gange ist die Umsetzung von sieben neuen Rundtouren, die an den AhrSteig angeschlossen werden. Die so genannten AhrSchleifen bieten sowohl sportliche Wandertouren als auch familienfreundliche Rundtouren und sollen im Herbst 2025 eröffnet werden. Ebenfalls in der Mache sind zahlreiche Attraktivierungsmaßnahmen auf dem Rotweinwanderweg, beispielsweise eine neue Wein-Entdecker-Tour sowie Panoramaschaukeln in den Weinbergen.
Kurpark-Neubauten laufen
Im Kurpark Bad Neuenahr-Ahrweiler läuft der Bau des Neubaukomplexes mit Konzerthalle, Haus des Gastes, Tourist-Information und Stadtbibliothek auf Hochtouren. Die Fertigstellung ist für 2026 vorgesehen. Auch die gesamte Parkanlage und weitere dortige Gebäude werden komplett neugestaltet. „Ein absolutes Highlight im neu gestalteten Kurpark wird die erste Heilwasser-Erlebniswelt Deutschlands mit Aquathek, Brunnengarten und immersiv sowie interaktiv erlebbarer Heilwasser-Ausstellung“, kündigt Geschäftsführer Jan Ritter an.
Doch trotz all dieser positiven Entwicklungen gibt es laut dem Ahrtal-Tourismus nach wie vor noch viele Einschränkungen für die Besucher, vor allem im Bereich Infrastruktur. „Zwischen Walporzheim und Ahrbrück fehlen derzeit noch die Bahnstrecke und der zu einem großen Teil parallel verlaufende Ahr-Radweg. Carll hofft, dass beides zum Frühjahr 2026 wieder zur Verfügung steht. Immerhin seien die Teilstücke des Ahr-Radwegs zwischen Blankenheim und Ahrbrück sowie zwischen Walporzheim und Sinzig wieder befahrbar, wenn auch teilweise über Umleitungen. Weiteres Dauerproblem: Ausreichende Parkmöglichkeiten: „Hier arbeiten die Kommunen mit Hochdruck am Wiederaufbau und an Alternativen.“
Wow! Ahrtal! als neuer Kommunikationsansatz
Andreas Lambeck: „Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Kommunikation mit den Gästen: Was erwartet die Gäste im Ahrtal? Was können sie unternehmen? Wie kommen sie von A nach B und wie kann das Ahrtal die Gäste ein Stück weit mitnehmen in der Entwicklung des Wiederaufbaus.“ Daher soll die bisherige Marketing-Kampagne „we AHR open“ in diesem Jahr nach und nach in eine neue Kampagne unter dem Motto „Wow! Ahrtal!“ überführt werden.
[Quelle: Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH]