Gisbert Stenz (v.l.), Karl-Heinz Kettel (Vors. Backesverein), Rudi Heimermann (Alt-Backesmeister), Werner Schüller.
HEIMERSHEIM. Am Freitag vor Palmsonntag stellte Gisbert Stenz sein neues Buch mit dem Titel „Backesbuch Heimersheim“ der Öffentlichkeit vor. Selbstverständlich wurde für den Ort der Vorstellung das Backes in der Grabenstraße in Heimersheim, welches auch Trotzenberger Backes genannt wird, gewählt. Die Backes-Freunde hatten gerade das verschiedene Backwerk aus dem Ofen geholt und der ganze Raum roch nach frischgebackenem Backesbrot und leckerem Ostergebäck, als Stenz über das neue Buch berichtete.
Wie kam es zu dem etwas anderen Buch? Der gebürtige Heimersheimer Gisbert Stenz ist aus Familientradition mit dem Backes in der Grabenstraße sehr eng verbunden. Bei einem Treffen der Backes-Freunde war ein altes Backesbuch von 1882-1940 aufgetaucht, welches fein säuberlich in altdeutscher Schrift verfasst war. In diesem Buch wurden nach Jahren geordnet die damaligen Mitglieder der Backes-Gemeinschaft aufgeführt. Alle Mitglieder mussten einen Betrag als Backlohn in die Kasse bezahlen. So wurden dann auch die Einnahmen und Ausgaben in dem Buch festgehalten.
Auch die Renovierung des Backofens und des Innenanstrichs wurden z.B. darin als Ausgaben aufgeführt. Kostgeld für Helfer bei der Renovierung und sogar der Betrag für den verzehrten Branntwein war dort niedergeschrieben worden. Interessant sind auch die Einträge der Geldbeträge aus der Inflationszeit, als mit Millionen und Milliarden gezahlt werden musste.
Von den jetzigen Backes-Freunden konnte Gisbert Stenz die Schrift in dem alten Buch sicher entziffern und dabei kam ihm bald die Idee das alte Schriftstück zu übersetzen und zu digitalisieren, um es dann so für alle lesbar zu machen. Er ging noch einen Schritt weiter und überlegte ein Buch aus der Übersetzung drucken zu lassen. Diese Idee besprach er mit dem Heimatsautor Werner Schüller, der schon etliche Bücher herausgegeben hat. Er war auch sofort begeistert. Stenz lieferte dann die Texte und Bilder und Schüller setzte alles in ein Buch um. Dabei wurden bei einigen Seiten die Kopie des alten Buches und die gleiche digitalisierte Seite gegenüber gestellt. Nachdem ein Probedruck bei den Backes-Freunden die Runde machte, zeigten auch sie großes Interesse. Der jetzige Backesmeister Karl-Heinz Kettel sprach Gisbert Stenz und Werner Schüller ein dickes Lob aus. „Mit dem vorliegenden digitalisierten Backesbuch Heimersheim ist ein Einblick in die frühere Geschichte des Backesvereins des Oarjasse Backes sehr gut gelungen“, lobt er.
Jetzt liegt das „Backesbuch Heimersheim“ im Format DIN A 4 mit 134 Seiten und einigen Abbildungen vor. Es ist zu beziehen zum Preis von 16,50 € über