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Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ausgabe 16/2025
Aktuelles
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Wie das „Wunder von Bern“ über den Fußball hinaus nachwirkt

Stiftungsratsmitglied Kay Andresen, Hospizleiterin und SAPV-Geschäftsführerin Gabriele Ruggera, Stiftungsbotschafter Edgar Steinborn, Stiftungsvorstand Ulrike Dobrowolny, Referent Uli Weidenbach (v.l.)

BAD NEUENAHR-AHRWEILER. Am Anfang stand das Ende. „Aus, aus, aus. Aus. Das Spiel ist aus. Deutschland ist Weltmeister und schlägt Ungarn mit 3:2 Toren.“ Einen der Gänsehautmomente des „Wunders von Bern“ stellte Uli Weidenbach seinem Vortrag bei der Hospiz-Stiftung Rhein-Ahr-Eifel voran. Vor vollen Reihen und im regen Austausch mit dem Publikum verriet der Filmemacher anhand von Clips aus Sönke Wortmanns Spielfilm über den Titelgewinn der Deutschen bei der Fußball-WM 1954, bei dem auch er mitwirkte, und aus eigenen Dokumentationen Hintergründiges und Anekdoten jenseits der Kamera.

Der Abend gestaltete sich überwiegend launig, dramatisch, aber auch mal ernst. Es ging um mehr als um Fußball. Weidenbach erinnerte an Werte der als „Helden von Bern“ verehrten Elf

wie Teamgeist und Zusammenstehen, die bis heute ihre Berechtigung hätten.

Still wurde es im Raum bei einem Auszug aus einem Interview mit Ottmar Walter: „Ich hatte mal eine sehr schwere Zeit. Ich habe versucht, mein Leben zu beenden. Ich war Alkoholiker. Meine größte Leistung war nicht der WM-Gewinn `54, sondern, dass ich die schwere Phase in meinem Leben überwunden habe.“

In schweren Stunden sind auch die in der Hospizbewegung Engagierten für die Menschen im AW-Kreis da. Zum 10. Geburtstag des Hospizes im Ahrtal hatte die Hospiz-Stiftung Rhein-Ahr-Eifel den Vortrag gemeinsam mit Stiftungsbotschafter Edgar Steinborn organisiert. Ulrike Dobrowolny, Vorsitzende des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr, verwies auf die Bedeutung vom Zusammenstehen und darauf, dass sich auch Männer für die Hospizbegleitung befähigen lassen, „so wie es auch Männer sind, die begleitet werden möchten“. Abende wie dieser sollten die Schwelle senken „dass Sie, wenn Sie uns brauchen, auf uns zukommen oder sich ehrenamtlich einbringen.“